Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Edison’s Lampe
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 8, S. 136
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
s. auch den Artikel „Das Licht der Zukunft“ in der Gartenlaube (1880)
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[136] Edison’s Lampe. Während die Tageszeitungen einerseits begierig auf jede in amerikanischen Zeitungen auftauchende Nachricht über neue Erfindungen Edison’s losstürzen und oft den unverantwortlichsten Unsinn eines Spaßvogels oder schlechtunterrichteten Reporters nachdrucken, beeilen sie sich ebenso kritiklos, die oft nur von neidischen Concurrenten im Ingenieurfache ausgehenden Bemängelungen ihren Lesern aufzutischen. So ist auf den Jubel über das „Licht der Zukunft“ sofort wieder das Geschrei und Verdammungsurtheil gefolgt: die Erfindung sei keinen Heller werth, der Erfinder sei ein Renommist, ein Speculant etc. Wer seine Mitwelt mit so epochemachenden Erfindungen überrascht hat, wie Edison, der kann nun einmal dem Geschrei der Reclame ebenso wenig wie dem mißgünstiger Nebenbuhler entgehen. Wir aber freuen uns, constatiren zu können, daß unsere reservirende Anmerkung zu dem Artikel über Edison’s elektrische Lampe in Nr. 5 der „Gartenlaube“ sich als unnöthig herausgestellt hat, daß diese „Lampe der Zukunft“ keine so ephemere Erfindung ist, wie gewisse Correspondenzen sehr durchsichtigen Ursprungs uns glauben machen möchten.

Im Berliner „Mikroskopischen Aquarium“ ist seit vierzehn Tagen eine solche Lampe in Thätigkeit und hat alle Tage verschiedene Stunden ihr prachtvolles Licht leuchten lassen, ohne daß der Papierkohlenbügel, wie sich unser wissenschaftlicher Gewährsmann überzeugte, die geringste Abnutzung und Zerstörung zeigte. Wenn nun auch nicht anzunehmen ist, daß die Papierkohle in alle Ewigkeit aushält, so ist ein eventueller Ersatz doch immer viel billiger, als der bisher alle paar Stunden nöthige der Jabloschkoff’schen Kerzen und ähnlicher elektrischer Leuchtvorrichtungen. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, daß die Glaskugel nach der Erneuerung des „Dochtes“ von Neuem ausgepumpt werden muß, aber auch diese Operation ist so einfach, daß man bei allgemeiner Einführung der neuen Lampe für die Erneuerung wahrscheinlich nicht mehr als eine Mark zu zahlen haben würde. Auch versteht es sich ja wohl von selbst, daß der Kohlenbügel noch widerstandsfähiger hergestellt werden wird; ist doch keine Erfindung gleich vollkommen und der Nothwendigkeit wie Möglichkeit einer Verbesserung enthoben. Ein großer Fortschritt aber wird ohne Zweifel darin bestehen, daß dieses Princip jede Feuer- und Explosionsgefahr absolut ausschließt, was für manche Industriewerkstätten, Kohlengruben u. dergl. gewiß einen nicht hoch genug anzuschlagenden Vorzug bedeutet.
D. Red.