Ecce homo (Gemälde der Dresdener Gallerie)

Textdaten
<<< >>>
Autor: Adolph Görling
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ecce homo
Untertitel: Von Franzesco Vecellio
aus: Stahlstich-Sammlung der vorzüglichsten Gemälde der Dresdener Gallerie
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1848−1851
Verlag: Verlag der Englischen Kunst-Anstalt von A. H. Payne
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig und Dresden
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel: {{{ORIGINALTITEL}}}
Originalsubtitel: {{{ORIGINALSUBTITEL}}}
Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[Ξ]

Ecce Homo.

[326]
Ecce homo.
Von Franzesco Vecellio.

Franzesco Vecellio erreichte zwar bei weitem nicht die Höhe des wundervollen Genies seines Bruders Tizian, muß jedoch als ein sehr hervorragender Künstler bezeichnet werden. Seine ersten Arbeiten schon verriethen eine so ungemeine Befähigung, daß Tizian selbst volle Ursache zu der Eifersucht hatte, welche längere Zeit die Brüder von einander trennte. Franzesco machte diesen Zwistigkeiten dadurch ein plötzliches Ende, daß er Pinsel und Palette zur Seite legte, und als Soldat ins Feld zog. Nach erfolgtem Frieden nahm er seine Studien wieder auf, und seine Gemälde zeigen eine große Kraft der Zeichnung, vollkommen treffenden Ausdruck und originelle Erfindung. Sein Colorit dagegen steht weit unter demjenigen Tizian’s oder da Pordenone’s. Verdrießlich hierüber und erkennend, daß es ihm nicht möglich sein werde, das Versäumte nachzuholen, gab er das Malen auf und legte sich auf die Handelschaft, indeß er nur noch gelegentlich für seine Bekannten zeichnete. Er starb früher, als Tizian. Sein Christus und Pilatus zeigt das Resolute im Entwurf und in der Zeichnung, das dem Meister eigen war, und die Malerei in diesem Gemälde würde selbst dem ersten Meister der Venetianer Ehre machen.