Diskussion:BLKÖ:Schosser, Anton
Naturbilder aus dem Leben der Gebirgsbewohner in den Grenzalpen zwischen Steyermark und dem Traunkreise
BearbeitenAus „Naturbilder aus dem Leben der Gebirgsbewohner in den Grenzalpen zwischen Steyermark und dem Traunkreise. ... Dargestellt von Anton Schosser. Zweite. Auflage. Steyr, 1850. Verlag von Franz Sandböck.“ Google.
Wo ich geh und steh,
Thuát mir ’s Herz so weh,
Um mein Steyermark, das glaubt’s mir g’wiß;
Dort, wo’s Stutzerl knallt,
Und der Gámsbock fallt,
Wo mein guáter Herzog Johánn iß!
Wer die Gegend kennt,
Wo mans ’s Eisen z’rennt,
Wo die Enns dáher rauscht durch das Thal,
O, vor lauter Lust
Schlagt ám da die Brust,
Wie Alles lebt so lusti überall!
O, ich sich mich noch
Recht vergnügt und froh
In mein Gámsberg auf die Álmer gehn,
Mit án frischen Muáth
In mein’ Steyrerhuát
Aft schön stolz in Kogl obn steh’n!
’s Ist á wahre Freud’,
Glaubts mir ’s, liebe Leut’,
Wann der Buá schön dudelt auf der Woad,
Wann der Hirsch umspringt,
Und die Schwoág’rin singt,
Daß ’s in Mäuern hällert weit und broat.
Auf der Felsenwand,
In ein Steyrerg’wand,
Wann i da mein’n Herzog Johánn siág,
Iß á wahre Freud’,
Glaubts mir ’s, liebe Leut’,
Und kein Wunder, wann ich ’s Hoamweh griág!
.
Nachlaß[WS 2]
BearbeitenJulius von der Traun hat Schossers Nachlass veröffentlicht. Schmölzer hat (Wurzbach nennt sie „Volkslieder“) viele seiner Verse vertont. Schindler nennt ihn aber nicht.
Anton Schosser’s nachgelassene Gedichte in der Volksmundart des Traunkreises. Sammt einer Lebensgeschichte des Dichters und den oberösterreichischen Nationalmelodien zu allen Liedern desselben hg. von Alexander Julius Schindler. Steyr 1850. Verlag von Franz Sandbök. Google oder Google. (Auf den letzten Seiten mit Melodien)
- ’s Hoamweh („Wo ich geh’ und steh’, thuat mir’s Herz so weh“)
- Mein Seufzer („Da steh’ ich auf’m Kogel“)
- ’s Hoamtreib’n
- Der Hahnerfalz[WS 3]
- ’s Gamsjagern
- Die krank’ Schwoag’rin
Wo ich geh und steh, thuát mirs Herz so weh
um mein Steiermark, das glaubt’s mir gwiß,
dort, wös Stutzerl knallt, und der Gámsbock fallt,
wo mein guter Herzog Johann ist!
[Jodler.]
Losenstein, du teure Gegend
Dich noch einmal möcht ich seh’n;
Nur noch einmal auf den Bergen
Meiner Heimath möcht ich geh’n;
Wenn die schweren Hämmer klingen
Und die frohen Schmiede singen.
Alles voll von Blüthenbäumen,
Wie ein Garten ist das Thal,
Und die goldenen Aehrenfelder
Zeigen Segen überall –
Und der Menschen Herzensgüte
In dem Haus und in der Hütte.
An der Enns, wo sich die alter-
Graue Ritterburg erhebt,
Steht das kleine, arme Häuschen,
Wo ich freudenreich gelebt;
Wo die unvergeß’nen Stunden
Meiner Jugend mir entschwunden.
Unverlöschlich brennt mein Sehnen –
Schicksal, zeig die Heimath mir,
Einmal noch in diesem Leben
Führe gütig mich zu ihr!
Denn mir nagen schon am Herzen
Anderen Heimweh’s bange Schmerzen.
[129]
Wia schön dort da Schifastán steht,
Wann lirblö[WS 5] d’ Sunn abi geht:
Schaut ins Thal
Liab allmal,
Mahnt uns all
Still zum Gebeth.
Oft án Grestenberg-Kogl dáneben,
Dort is unser Herz, unser Leb’n.
Nacherd s’ Gschoad! –
Weit und broad
Freud und Load
Thut uns umgeb’n!
Mei Heimáth, die geht má bevor –
Es gibt nur án Losstaner-Pfarr’.
Frische Leut
Voller Freud,
Guat unkait,
Das gfreut mi gar.
In der MItt’n steht’s Gschloß, das uralt.
Aft Wies’n und Felder und Wald.
Obstbám gnur,
Schöni Flur –
Därft i nur
Fort nid schon bald.
Schaut’s hin auf die Dirn dort voran,
Dö schaut mi heunt trauari an.
Gebt’s ma d’ Hand.
Bleibts allsand
Gsund beinand –
I muß davon.
O sege das Losstánerthal
Du gütiger Himmel allmal!
Gib earm d’ Freud’
Guadi Zeit,
Schütz’s vor Leid –
Segn’ sie all.
In Schàcherl saust’s Winderl,
dö Ampel brinnt rot,
und schen still tàscherlt’s Bründerl,
so trauri und matt.
Mei Plàtzerl, dös liaba,
is halt die Kapelln.
Kimmt àn Augnblick à trüaba,
dort findt i à Helln.