Textdaten
<<< >>>
Autor: H. B.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die praktischen Amerikaner
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 26, S. 448
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[448] Die praktischen Amerikaner. Daß die Bewohner Nordamerikas schon vor hundert Jahren sehr praktische Leute waren, geht aus einer aus England kommenden Zeitungsnotiz hervor, die sich in Nr. 17 des „Friedens- und Kriegs-Couriers“ vom 19. Jaunar 1788 findet und folgendermaßen lautet: „Zur Beförderung des Ehestandes in Amerika hat ein dasiger Patriot in einer eigenen, dem Kongresse empfohlenen Schrift folgendes in völligem Ernste vorgeschlagen: Erstlich, daß es keinem Mädchen, nachdem es das Alter von 9 Jahren erreicht hat, erlaubt sein soll, ein Hemd oder eine Mütze zu tragen, welches es nicht entweder selbst gemacht, oder wenigstens mit daran gearbeitet. Zweitens, daß kein Mädchen, nachdem es das gedachte Alter erreicht, von irgend einem zu Tische gebrachten Essen genießen soll, es sei denn, daß es wisse, wie es gemacht werde, oder daß es selbst das Gericht verfertiget, oder dazu behilflich gewesen. Drittens, kein Mädchen soll vor seinem zwanzigsten Jahre Erlaubniß haben, in Karten zu spielen.“

Die Zeitung bemerkt hierzu: „Vermuthlich dürfte solche weibliche Erziehung in Amerika nicht leicht eingeführt werden, und wenn hier in England solche Gesetze stattfänden, so würden die meisten jungen Frauenzimmer vom höhern und mittlern Stande ohne Leinengeräthe gehen und bei Tische bloß Zuschauerinnen abgeben müssen. Der amerikanische Patriot schlägt vor, daß ein junges Frauenzimmer, welches bei einer vorgeschlagenen Heirath nach gehöriger Untersuchung so befunden wird, daß es den drei vorgedachten Regeln gemäß gehandelt, als eine Jungfrau angesehen werden solle, die ihrem Ehemann eine Mitgäbe von 500 Pfd. Sterling oder 3000 Rthlr. bringet. Ob der Bräutigam den Werth dieser ökonomischen Tugenden so hoch als die vorgedachte Summe baren Geldes anrechnen werde, läßt sich bloß aus dem Erfolge entscheiden, den dieser Vorschlag haben möchte.“ Wenn der gute Amerikaner heute leben würde! H. B.