Die glückliche Frau
[59]
Erhalt mer Gott mi Friedli!
Wer het, wer het e brävere Ma,
Und meld si eini, wenn sie cha!
Er sitzt so gern bi siner Frau,
und was er seit, und was er thuet,
es isch so lieblig und so guet.
Wie sieht er nit so gattig us
in sine Locke schwarz und chrus,
und mit de Gliedere stark und rund!
Und wenn mi näumis plogt und druckt,
und wenn e Weh im Herze zuckt,
und denk i wieder an mi Ma,
Erhalt mer Gott mi Friedli!
[60]
Erhalt mer Gott mi Güetli!
I ha ne Garte hinterem Hus,
und was i bruch, das holi drus;
der Halm, an warme Berge hangt
der Trübel, und im chleine Hof
regiere Hüehner, Gäns und Schof.
Was bruchi, und was hani nit?
Und wemme meint, ’s well Mangel cho,
isch Gottes Sege vorem do;
und wenn der Friedli müed und still
vom Acker chunnt und z’Obe will,
e guete Ziger uffem Tisch.
Im grüene Chrüsli stoht der Wi,
i lueg en a, und schenk em i;
druf trinkt er und es schmeckt em guet,
Erhalt mer Gott mi Güetli!
Erhalt mer Gott mi Stübli!
Es isch so heiter und so nett,
aß wenns e Engel zimmert het,
und wo me luegt, ischs niene leer.
Io weger, und wenns blizt und chracht,
und wie mit Chüblen abe macht,
wenn usem Nebel füecht und chalt,
und wenn no Wienecht chalt und roth
der Jenner uf de Berge stoht,
und dueftig an de Bäume hengt,
und Brucken übers Wasser sprengt,
und ’s Dolder ab den Eichen trüllt,
isch’s Stübli bheb, und warm und still,
turnier’ der Sturm, so lang er will.
Erhalt mer Gott mi Stübli!
und chani nit, und mueß en ge,
sollsch Chilchhof du mi Güetli sy,
und bauet mer e Stübli dri.
Erhalt mer Gott mi Fridli!