Agatha, an der Bahre des Pathen

Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Agatha, an der Bahre des Pathen
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aus: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2, S. 62–64
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1834
Verlag: Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
Übersetzer:
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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[62]

Agatha,
an der Bahre des Pathen.

Chumm Agethli, und förcht der nit,
i merk scho, was de sage witt.[1]
Chumm, b’schau di Götti no ne mol,
und brieg nit so, es isch em wohl.

5
     Er lit so still und fründli do,

me meint, er los, und hör mi no,
er lächlet frei, o Jesis Gott,
as wenn er näumis sage wott.

[63]

     Er het e schweri Chranket gha.

10
Er seit: „Es griift mi nümmen a!

der Tod het iez mi Wunsch erfüllt
und het mi hitzig Fieber gstillt.“

     Er hat au menge Chummer gha.
Er seit: „Es ficht mi nümmen a,

15
und wienes goht, und was es git,

im Chilchhof niede höris nit.“

     Er het e böse Nochber gha.
Er seit: „I denk em nümme dra,
und was em fehlt, das tröst en Gott

20
und gebem au e sanfte Tod.“


     Er het au sini Fehler gha.
’s macht nüt! Mer denke nümme dra.
Er seit: „I bi iez frei dervo,
’s isch nie us bösem Herze cho.“

25
     Er schloft, und luegt di nümmen a,

und het so gern si Gotte gha.

[64]

Er seit: „Wills Gott, mer werde scho[2]
im Himmel wieder z’semme cho!“

     Gang, Agethli, und denk mer dra!

30
De hesch e brave Götti g’ha.

Gang, Agethli, und halt di wohl!
Di Stündli schlacht der au ne mol.[3]


  1. Im alsatischen Taschenbuch von 1807, wo dieses Gedicht zum erstenmal erschien, heißt es:
    i merk wohl an der, was de witt.
  2. Im alsat. Taschenbuch von 1807:
    er seit: s’macht nüt, mer werde scho,
  3. Ebendaselbst:
    Gang, Agethli, vergiß mer’s nit,
    und wies der goht, verzag mer nit.
    Gang, Agethli, und halti wohl,
    Di Glöckli lütet au ne mol.