Die erste Wochensuppe
„Die Barke wendet rasch zum Strand!“
Den Schiffer zieht von trauter Stätte
Die froh’ste Botschaft an das Land:
Ein Knäblein schmückt sein Ehebette!
Wie träge sich die Segel bauchen –
Und die beglückte Mutter sehnt
Sich nach des Gatten treuen Augen!
Da endlich ist das Haus –
Zwei Arme strecken stolz sich aus
Und halten hoch ihm hin sein Bübchen.
Was er zuerst geküßt, geherzt?
Das Weib? das Kind? Wer kann es wissen!
Vom Sturm der Wonne hingerissen.
Und nun der liebsten Augen zu
In der Genesung Schlummer fielen,
Wie wacht er über ihre Ruh’,
Da blüht noch einmal auf die Zeit
Und all' die Lust der Flitterwochen,
Da wird’s dem Mann zur Seligkeit,
Das Wochensüppchen selbst zu kochen.
Sanft ruhend in des Lehnstuhls Kissen
Die Gattin den geliebten Mann
Belauscht so frauendienstbeflissen:
Wie selig lächeln Beide doch –
Die Gattin über ihren Koch,
Der Gatte über all sein Walten!
Kein Augenblick ist freudenleer,
Wo ließ ein solches Glück sich nieder:
Und finden stets beim Kind sich wieder.
Und ruht im Arm ihm Weib und Knab’,
Wird ein Gebet sein Herz bewegen:
„O Gott, vom Himmel gieß herab