Die deutschen Kinder
[20] Die deutschen Kinder haben ihre Sache brav gemacht: sie haben ihre Christbescheerung für arme deutsche Kinder des Krieges dies- und jenseits den Rheins, im Verhältnis zur beschränkten Zeit, mit glücklichem Eifer ausgeführt. Weit über zweitausend Thaler sandten sie in wenigen Wochen an die Redaction der Gartenlaube und gegen siebenzig und darunter centnerschwere Waarensendungen halfen mit ihrem reichen Inhalte auf das Mannigfaltigste die Bescheerungstafel schmücken. In den vielen kindlichen Zuschriften an den „Onkel Keil“ oder an den Herrn Dr. Fr. Hofmann spricht sich die Ehrfurcht und die Dankbarkeit gegen die Helden des Krieges ebenso warm aus, wie die echt deutsche Schwärmerei für Straßburg, „die wunderschöne Stadt,“ und das ganze alte Reichsland, das ihre Alten auch nie vergessen konnten, und sogar mit Verschen werden die neuen Cameraden begrüßt, aus Weimar, Ilmenau, Römhild etc. Im Ganzen vereinigen sich all’ die frischen Stimmchen in dem Wunsche und Gruße des kleinen sechsjährigen Hänschen H. in Apolda, der da lautet:
„Auch über’m Rhein schlägt Lieb’ für Euch,
Drum tretet gern zum deutschen Reich!
Denn seht, wie gut zum heil’gen Christ
Noch Eure alte Mutter ist!“
Es werden nicht wenige Gaben für eine Christbescheerung zu spät kommen; sollten diese dann nicht für die armen Angehörigen unserer Ausmarschierten als Unterstützung verwendet werden dürfen? –