Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:Seite 21
§. 11. Wenn man nun solche Erfahrungen nützlich anwenden, und unsere Gebäude, insbesondere die Kirchthürme, welche so sehr der Gefahr, von einem Wetterstrahle getroffen zu werden, ausgesetzet sind, davor in Sicherheit stellen wollte, so scheinet es ohne Schwierigkeit geschehen zu können. Wir sehen, daß schon hie und da einige Theile eines Gebäudes bey einem einfallenden Wetterschlage durch eine Strecke von Metall sind beschützet worden: würde demnach der Blitz aussen am Gebäude bis in die Erde herunter aneinanderhängendes Metall vorfinden, so verschonte er das ganze Gebäude. Die kupferne Bedeckung unserer Thürme, daran der Blitz äusserlich herunter fahren kann, dienet schon, so weit sie reichet, der Spitze zur völligen Beschützung. So zeiget die Spur am Knopfe des Nicolai-Thurmes, daß der Blitz ihn oben getroffen habe: die Arbeitsleute, welche zur Zeit des Gewitters auf dem Thurme unter der Uhr sich aufhielten, versichern auch, daß sie bey dem Schlage einen Dampf, als eine Wolke, inwendig herunter kommen gesehen, und dabey ganz betäubet geworden. Indessen ist an der Spitze keine Beschädigung zu spüren, bis da, wo das Kupferdach aufhöret, ohngeachtet so viel trockenes Holzwerk über und über am Thurme mit dem Kupfer bedecket ist. Man wundere sich nicht, daß hier keine andere Spur, als an der Vergoldung des Knopfes, zu finden gewesen: denn der Blitz konnte sich so- |