« Prooemium Die Sibyllinen Viertes Buch »
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Drittes Buch.


36 Wehe, blutdürstiges und arglistiges Geschlecht von Bösen[1] und Gottlosen, 37 von Lügnern und zweizüngigen, bösartigen Menschen, 38 von Ehebrechern, Götzendienern, arglistigen Sinn Hegenden, 39 denen ’ein böser‘[2], rasender Trieb im Herzen wohnt, 40 die für sich selber zusammenraffen, schamlosen Sinns. 41 Denn niemand, der da reich ist und hat, wird einem anderen davon abgeben, 42 sondern arge Schlechtigkeit wird bei allen Menschen sein; 43 keine Treue überhaupt werden sie halten, und viele verwitwete Frauen 44 werden heimlich andere lieben aus Gewinnsucht, 45 und auch die, welche Männer erlangt haben, halten nicht die Richtschnur des Lebens inne.

46 Aber wenn Rom auch über Ägypten herrschen wird, 47 zu einem Ziele lenkend (?), dann wird sich das größte Königtum 48 des unsterblichen Königs den Menschen zeigen. 49 Es wird kommen der heilige Herrscher, der das Scepter über die ganze Erde innehaben wird 50 in alle Ewigkeiten der dahineilenden Zeit. 51 Und dann [wird] unerbittlicher Zorn über die latinischen Männer [kommen]; 52 drei werden Rom in jammervollem Geschicke zu Grunde richten. 53 Alle Menschen werden in den eignen Häusern umkommen, 54 wenn dann vom Himmel ein feuriger Gießbach herabströmt. 55 Wehe mir Ärmster! Wann wird jener Tag kommen 56 und das Gericht des unsterblichen Gottes, des großen Königs? 57 Jetzt baut ihr euch, ihr Städte, und schmückt euch alle 58 mit Tempeln und Rennbahnen, mit Märkten, mit Bildern von Gold 59 und Silber und Stein, damit ihr zu dem bitteren Tage gelanget. 60 Denn es wird kommen [der Tag], wo der Geruch des Schwefels hindurchdringt 61 bei allen Menschen. Aber ’was soll ich‘[3] das Einzelne sagen, 62 in wie vielen Städten die Menschen vom Elend betroffen werden?

68 Von den Sebastenern[4] wird nachher Beliar kommen 64 und wird hohe Berge erstehen machen, stillstehen machen das Meer, 65 die feurige große Sonne und den glänzenden Mond, 66 und auch die Toten wird er erstehen machen und viele Zeichen 67 bei den Menschen thun. Aber nicht Vollendung wird in ihm sein, 68 sondern [nur] Irreführung, und so wird er viele Menschen irre machen, 69 sowohl gläubige und auserwählte Hebräer als auch andere gesetzlose 70 Männer, die noch nie die Rede Gottes gehört haben. 71 Aber wenn dann die Drohungen des großen Gottes herannahen, 72 und eine feurige Macht durch die Wasserwoge ans Land kommt 73 und den Beliar verbrennt und die übermütigen Menschen, 74 alle, die diesem Glauben schenkt haben: 75 dann wird die ’ganze‘ [5] Welt unter den Händen eines Weibes 76 regiert werden und ihr in allem gehorchen. 77 ’Dann‘[6], wenn eine Witwe über die ganze Welt Königin geworden ist 78 und das Gold und das Silber in die hehre Salzflut hingeworfen 79 und das Kupfer und das Eisen der kurzlebigen Menschen 80 ins Meer geworfen hat, dann werden alle Elemente 81 der Welt verlassen [7], wenn der im Äther wohnende Gott 82 den Himmel aufrollt, [187] wie wenn eine Buchrolle aufgewickelt wird, 83 und fallen wird das ganze vielgestaltige Himmelsgewölbe auf die hehre Erde 84 und in das Meer, und es wird fließen ein Gießbach mächtigen Feuers 85 unermüdlich, verbrennend die Erde, verbrennend das Meer, 86 und wird das Himmelsgewölbe und die Tage (?) und die Schöpfung selbst 87 in eins zusammenschmelzen und reinlich auseinanderlesen. 88 Und nicht mehr [werden sein] die prunkenden Kugeln der Himmelsleuchten, 89 nicht Nacht, nicht Morgen, nicht viele Tage der Sorge, 90 nicht Frühling, nicht Winter, nicht auch Sommer, nicht Herbst. 91 Und dann wird das Gericht des großen Gottes erscheinen 92 in der großen Zeit, wann dies alles geschehen ist[8].

* * *

97 Aber wenn die Drohungen des großen Gottes erfüllt werden, 98 die er einstmals den Sterblichen androhte, ’als sie‘[9] den Turm bauten 99 im assyrischen Lande — sie waren aber alle von gleicher Sprache 100 und wollten emporsteigen zum gestirnten Himmel. 101 Alsbald aber ’legte‘ der Unsterbliche den Winden ’mächtigen Zwang auf‘[10], 102 und da warfen die Stürme den großen Turm ’von hoch‘[11] 103 hinab und erregten den Sterblichen Streit gegeneinander; 104 darum gaben denn die Menschen der Stadt den Namen Babylon. 105 Als aber der Turm gefallen war, und die Zungen der Menschen 106 sich in mannigfache Sprachen verkehrt hatten, aber die ganze 107 Erde mit Sterblichen sich füllte, indem die ’Königreiche‘[12] sich teilten: 108 da [war] das zehnte Geschlecht der redenden Menschen[13], 109 seitdem die Sintflut über die früheren Männer gekommen war, 110 und es wurden Herrscher Kronos, Titan und Japetos. 111 Treffliche Kinder der Gaia [Erde] und des Uranos [Himmels] wurden sie bei den Menschen genannt, 112 mit den Namen der Erde und des Himmels, 113 weil sie die Hervorragendsten waren unter den redenden Menschen. 114 Drei Teile der Erde [waren], für das Los eines jeden, 115 und ein jeder wurde Herrscher in seinem Teile, ohne daß sie kämpften; 116 denn Eidschwüre waren durch ihren Vater geschehen und gerechte Teilung. 117 Da nun kam für den Vater die volle Zeit des Alters, 118 und er starb, und die Söhne, indem sie die Eidschwüre 119 arg übertraten, erregten Streit widereinander, 120 wer im Besitze der königlichen Ehre über alle Sterblichen 121 herrschen sollte. So kämpften Kronos und Titan gegeneinander; 122 aber ’Rhea‘[14] und Gaia und die kränzeliebende Aphrodite, 123 samt Demeter und Hestia und der schöngelockten Dione, 124 versöhnten sie wieder, indem sie zusammenbrachten alle Könige 125 und die Brüder und die Blutsverwandten und auch die anderen 126 Menschen, die von dem Blut und den Eltern waren, 127 und sie entschieden, daß Kronos als König über alle herrschen solle, 128 weil er der Älteste war und von Gestalt der Trefflichste. 129 Aber Titan verpflichtete den Kronos mit großen Eidschwüren, 130 daß er keinen männlichen Nachwuchs von Kindern aufziehen wolle, damit er selber König würde, 131 wenn dem Kronos das Alter und das Todesgeschick komme. 132 So oft aber Rhea gebären sollte, so saßen bei ihr 133 die Titanen und zerrissen alle männlichen Kinder, 134 die weiblichen dagegen ließen sie lebendig, daß sie bei der Mutter aufwuchsen. 135 Als nun die hehre Rhea zum dritten Male gebar, 136 da gebar sie zuerst die Hera, und als die wilden Männer, die Titanen, 137 das weibliche Geschlecht mit den Augen sahen, gingen sie nach Hause. 138 Und dann gebar Rhea ein männliches Kind; 139 das schickte sie schnell nach Phrygien hinüber, daß es in Heimlichkeit ’und Abgeschiedenheit‘[15] aufwüchse, 140 indem sie drei kretische Männer nahm, die sie mit Eiden verband. 141 Darum nannten sie ihn Zeus, weil er [188] hinübergeschickt wurde[16]. 142 Ebenso schickte sie heimlich den Poseidon hinüber. 143 Zum dritten gebar Rhea, die Hehre unter den Frauen, den Pluton, 144 als sie bei Dodona vorüberging, woher der feuchte Pfad 145 des Flusses ’Europos‘[17] ausging, und das Wasser in das Meer ’rann‘[18] 146 mit dem Peneios vermischt; den stygischen [Fluß] nennt man ihn. 147 Als aber die Titanen erfuhren, daß heimlich Söhne da waren, 148 welche Kronos und seine Gemahlin Rhea erzeugt hatten, 149 da sammelte Titan seine sechzig Söhne 150 und hielt den Kronos und seine Gemahlin Rhea in Fesseln 151 und barg sie in der Erde und hütete sie in Banden. 152 Und da erfuhren es die Söhne des gewaltigen Kronos 153 und erregten gegen ihn großen Krieg und Kampfgetümmel. 154 Dies ist der Anfang des Kriegs für alle Sterblichen; 155 denn dies ist für die Sterblichen der erste Anfang des Kriegs[19]. 156 Und da verlieh Gott den Titanen Unheil 157 Und alle Nachkommen der Titanen und des Kronos 158 starben. Aber dann im Umschwunge der Zeit 159 entstand das Königreich Ägyptens, dann [das] der Perser, 160 der Meder, der Äthioper und des assyrischen Babylon, 161 dann das der Makedonier, wiederum das von Ägypten, dann das von Rom.

162 Und da ’trat‘[20] mir die Rede des großen Gottes ins Herz 163 und hieß mich weissagen auf der ganzen 164 Erde und den Königen und ihnen das Künftige in den Sinn legen. 165 Und dies zuerst hat mit Gott ’in den Geist‘[21] gegeben, 166 wie viele Königreiche der Menschen zusammenkommen.

167 Zuerst nämlich wird das salomonische Haus regieren 168 die Bewohner (?) Phönikiens und Asiens (?) und auch der anderen 169 Inseln und das Geschlecht der Pamphyler, Perser, Phryger, 170 Karer und Myser, sowie das Geschlecht der goldreichen Lyder. 171 Aber alsdann [werden regieren] die übermütigen und unkeuschen Hellenen. 172 ’Dann‘[22] wird Makedoniens großes, kluges (?) Geschlecht herrschen, 173 welche als furchtbare Wolke des Kriegs den Sterblichen kommen werden. 174 Aber der himmlische Gott wird dasselbe von Grund aus verderben.

175 Aber alsdann wird der Anfang eines anderen Königreiches sein, 176 weiß und vielköpfig, von dem westlichen Meere, 177 welches über vieles Land herrschen, viele erschüttern 178 und allen Königen nachmals Furcht erregen wird; 179 vieles Gold und Silber wird es erbeuten 180 aus vielen Städten. Wiederum aber wird auf der hehren Erde 181 Gold sein, sodann auch Silber und Schmuck. 182 Und sie werden die Sterblichen bedrücken; aber ’ein großer Sturz‘[23] wird jenen Männern widerfahren, 183 wenn sie anfangen mit dem ungerechten Übermut. 184 Alsbald aber wird unter diesen Zwang der Gottlosigkeit sein: 185 Männliches wird sich mit Männlichem begatten, und ihre Knaben werden sie hinstellen 186 in schändliche Häuser. Und es wird in jenen Tagen 187 große Bedrängnis unter den Menschen sein und alles verwirren, 188 alles zusammenschlagen und alles mit Unheil erfüllen, 189 durch Habgier schimpflichen Lebens, durch Reichtum aus bösem Gewinn, 190 in vielen Ländern, am meisten aber in Makedonien. 191 Und sie wird Haß erregen, und jede Arglist wird bei ihnen sein, 192 bis zum siebenten Königreich, über welches regieren wird 193 ein König Ägyptens, der von Abkunft aus den Hellenen sein wird. 194 Und dann wird das Volk des großen Gottes wieder stark sein, 195 welche allen Sterblichen die Wegweiser des Lebens sein werden. 196 Aber was hat mir Gott in den Sinn gelegt, auch dies zu sagen, 197 was zuerst, was dann, was zuletzt für Unheil kommen wird 198 über alle Menschen, was hiervon der Anfang sein wird?

[189] 199 Zuerst wird Gott den Titanen Unheil verleihen, 200 denn sie werden büßen ’den Söhnen‘ [24] des mächtigen Kronos, 201 dafür, daß sie den Kronos und ihre werte Mutter gefesselt haben. 202 Zum Zweiten werden bei den Hellenen Tyrannenherrschaften und hoffärtige 203 Könige sein, übermütig und unkeusch, 204 ehebrecherisch und in allem schlecht, und es werden die Sterblichen kein 205 Ausruhen mehr vom Kriege haben. Die Phryger werden alle ’schrecklich‘[25] zu Grunde gehen, 206 und für Troja wird an jenem Tage das Unheil kommen. 207 Alsbald wird den Persern und Assyriern das Unheil nahen 208 und ganz Ägypten und Libyen und den Aethiopern, 209 auch den Kariern und Pamphyliern, daß sie ’übel‘[26] aus ihren Sitzen vertrieben werden (?), 210 und allen Sterblichen. Was spreche ich es einzeln aus? 211Aber wenn das Erste seine Erfüllung erhalten hat, wird gleich 212 das Zweite über die Menschen kommen. Doch zu allererst will ich ausrufen, 213 ’daß‘[27] den frommen Männern Unheil nahen wird, welche um den 214 großen salomonischen Tempel wohnen und die Nachkommen gerechter 215 Männer sind. Gleichwohl will ich auch von diesen ausrufen 216 den Stamm und das Geschlecht der Väter und das Volk aller, 217 alles in kundiger Weise, du klugdenkender arglistiger Sterblicher!

218 Es ist eine Stadt .... im Lande ’Ur der Chaldäer‘[28], 219 aus welcher das Geschlecht der gerechtesten Menschen ist, 220 die immerdar guten Rats und edler Thaten gedenken. 221 Denn nicht sinnen sie über den Lauf der Sonnenscheibe oder des Monds, 222 noch über die ungeheuren Dinge unter der Erde, 223 noch über die Tiefe des funkelnden Meers, des Oceans, 224 nicht über die Zeichen aus dem Niesen[29] noch über die Flugzeichen der Vogeldeuter, 225 nicht über die Wahrsager, die Zauberer, die Beschwörer, 226 nicht über die Täuschungen einfältiger Worte der Bauchredner, 227 noch auch suchen sie aus den Sternen die Orakel der Chaldäer, 228 noch treiben sie Astrologie; denn das alles ist verführend, 229 was thörichte Männer Tag für Tag aufspüren, 230 ihren Geist abmüdend zu keiner nützlichen Wirkung, 231 und sie haben die elenden Menschen Irrsal gelehrt, 232 woher viel Übel den Sterblichen auf Erden entsteht, 233 weil ’sie abgeirrt sind vom guten Weg und von gerechten Werken‘[30]. 234 Sondern sie sinnen über Gerechtigkeit und Tugend, 235 und nicht [ist] Habgier ’bei ihnen‘[31], welche tausend Übel erzeugt 236 den sterblichen Menschen, Krieg und Hunger ohne Ende. 237 Bei ihnen sind gerechte Maße auf dem Land und in den Städten; 238 nicht vollführen sie gegeneinander nächtlichen Diebstahl, 239 noch treiben sie fort die Herden von Rindern, Schafen und Ziegen, 240 noch nimmt ein Nachbar dem andern die Grenzsteine des Landes fort, 241 noch kränkt ein schwerreicher Mann den Geringeren. 242 Nicht bedrückt er Witwen, steht ihnen vielmehr bei, 243 indem er sie immerdar mit Korn, Wein und Öl unterstützt. 244 Immerdar schickt der Begüterte im Volke denen, die nichts haben 245 und in Armut leben, einen Teil von der Ernte, 246 erfüllend das Wort des großen Gottes, den gesetzmäßigen Gesang; 247 denn allen gemeinsam hat der Himmlische die Erde geschaffen.

248 Aber wenn das zwölfstämmige Volk Ägypten verlassen und ’seinen Weg‘[32] wandern wird 249 mit gottgesandten Führern, 250 mit einer Feuersäule bei Nacht wandernd, — 251 und mit einer Wolkensäule wird es ’den Tag vom Morgen‘[33] ab wandern; 252 ihm aber wird er zum Führer einen großen Mann setzen, 253 den Moses, welchen die Königin vom Sumpfe, wo [190] sie ihn fand, zu sich nahm 254 und, indem sie ihn großzog, ihren Sohn nannte. Aber als dieser, 255 das Volk leitend, welches Gott aus Ägypten ausführte, 256 zu dem Berge Sina kam, gab Gott vom Himmel her sein Gesetz, 257 indem er auf zwei Tafeln alle Gerechtsame schrieb, 258 und gebot, dies zu thun. Und wenn jemand ungehorsam sein sollte, so 259 wird er entweder dem Gesetze büßen oder Menschenhänden[34] 260 oder, wenn er den Sterblichen verborgen bleibt, wird er nach allem Rechte zu Grunde gehen. 261 Denn allen gemeinsam hat ’der Himmlische‘[35] die Erde geschaffen 262 und allen (?) [schuf er] auch den besten Sinn in der Brust[36]. 263 Ihnen allein bringt Frucht die kornspendende Erde 264 hundertfältig, und es erfüllten sich (?) die Maße Gottes. 265 Aber auch diesen wird das Unheil kommen, und nicht werden sie 266 der Seuche entfliehen. Auch du wirst, verlassend den herrlichen Tempel, 267 fliehen müssen, da es dein Schicksal ist, den heiligen Boden zu verlassen, 268 und wirst fortgeführt werden zu den Assyriern und sehen müssen, wie deine kleinen Kinder 269 und deine Frauen Knechtsdienste thun bei feindlichen Männern, 270 und aller Besitz und Reichtum wird zu Grunde gehen. 271 Jegliches Land [wird] voll von dir [sein] und jegliches Meer; 272 jedermann wird sich stoßen an deinen Sitten. 273 Dein ganzes Land [wird] von dir verlassen [sein], und der feste Altar 274 und der Tempel des großen Gottes und die hohen Mauern werden 275 alle zu Boden fallen, weil du nicht zu Herzen ’genommen‘[37] hast 276 des unsterblichen Gottes heiliges Gesetz, sondern abirrend 277 elenden Götzen gedient hast und nicht in Furcht 278 den unsterblichen ’Gott‘[38], den Erzeuger aller Menschen, 279 ehren wolltest, sondern die Abbilder sterblicher [Menschen, Geschöpfe] ehrtest. 280 Dafür wird siebenmal zehn Jahre das fruchtbringende Land 281 ganz von dir verlassen sein und der wunderbare Tempel. 282 Aber das schließliche Gute ’erwartet dich‘[39] und größte Herrlichkeit, 283 wie dir der ’unsterbliche Gott‘[40] beschieden hat. Du aber warte, 284 vertrauend auf die heiligen Gesetze des großen Gottes, 285 wann er dein ermattetes Knie aufrecht zum Lichte emporhebt. 286 Und dann wird Gott vom Himmel her einen König senden, 287 ’zu richten‘[41] einen jeden mit Blut und Glanz des Feuers. 288 Es giebt aber einen königlichen Stamm, dessen Geschlecht 289 nicht fallen wird, und dieses wird im Umschwunge der Zeiten 290 herrschen und anfangen, einen neuen Tempel Gottes zu errichten. 291 Und alle Könige der Perser werden beisteuern 292 Erz und Gold und mühevoll bearbeitetes Eisen. 293 Denn Gott wird selbst geben einen heiligen nächtlichen Traum. 294 Und dann wird der Tempel wieder sein, wie er früher war.

295 Als eben mein Geist aufhörte mit dem gottbegeisterten Liede, 296 und ich den großen Erzeuger angefleht hatte, mit dem Zwange aufzuhören, 297 da kam mir wieder die Rede des großen Gottes ins Herz 298 und hieß mich weissagen auf der ganzen 299 Erde und den Königen und ihnen das Künftige in den Sinn legen. 300 Und dies zuerst hat mir Gott in den Geist gegeben zu sagen, 301 wie viel traurige Schmerzen der Unsterbliche gegen Babylon beschlossen hat, 302 weil es ’seinen großen Tempel‘[42] entleerte.

303 Wehe, wehe dir, Babylon, und du Geschlecht assyrischer Männer! 304 Über das ganze Land der Sünder kommt einst Sausen, 305 und allen Boden der Menschen wird Kriegsgetümmel verderben 306 und der Schlag des großen Gottes, des Lenkers [meiner] Lieder. 307 Denn in der Morgenfrühe[43] wird er über dich, Babylon, einmal von oben herabkommen; 308 aber vom [191] Himmel her wird er über dich aus dem Heiligtum herabsteigen, 309 und der Ewige wird dich ’mitsamt deinen‘[44] Kindern verderben. 310 Und dann wirst du sein, wie du vordem warst, wie nie dagewesen, 311 und dann wirst du erfüllt werden von Blut, wie du es vorher selbst 312 vergossen hast von guten Männern und von gerechten Männern, 313 deren Blut auch jetzt noch zum hohen Himmel schreit.

314 Kommen wird dir, Ägypten, ein großer Schlag über deine Häuser, 315 ein schrecklicher, wie du niemals erwartet hast, daß er dir käme. 316 Denn das Schwert wird mitten durch dich hindurchdringen, 317 und Zerstreuung und Tod und Hunger wird dich einnehmen, 318 im siebenten Geschlechte der Könige, und dann wirst du aufhören.

319 Wehe, wehe dir, Land des Gog und Magog, das du mitten zwischen 320 den äthiopischen Flüssen liegst; wie viel vergossenes Blut wirst du aufnehmen! 321 Und du wirst das Haus des Gerichts unter den Menschen heißen, 322 und es wird deine vielbenetzte Erde schwarzes Blut trinken.

323 Wehe, wehe dir, Libyen; wehe, wehe, Meer und Land! 324 Töchter des Westens, wie werdet ihr kommen zu bitterem Tage; 325 kommen werdet ihr [dazu] und verfolgt von hartem Kampfe, 326 schrecklichem und hartem. Ein schreckliches Gericht wird wiederum sein, 327 und mit Zwang werdet ihr alle ins Verderben kommen, 328 dafür, daß ihr das große Haus des Unsterblichen vernichtet 329 und schrecklich zerbissen habt mit eisernen Zähnen. 330 Dafür wirst du dein Land voll von Leichen sehen müssen, 331 teils vom Krieg und dem ganzen Ansturm des Dämons [Schicksals], 332 Hunger und Pest, [teils] von barbarisch gesinnten Feinden. 333 Dein ganzes Land wird von dir verlassen sein ....[45].

334 Im Westen aber wird ein Stern leuchten, den sie einen Haarstern nennen werden, 335 von Schwert und Hunger und Tod für die Menschen das Zeichen, 336 und ’vom Morde‘[46] der Führer und großer hervorragender Männer.

337 Wiederum werden sehr große Zeichen unter den Menschen sein; 338 denn auch ’den maiotischen Sumpf‘[47] wird der tiefwirbelnde Tanais verlassen, 339 und in der tiefen Strömung wird die fruchttragende Furche sein, 340 und die ungeheure Flut wird die Landenge einnehmen. 341 Schlünde und gähnende Erdstürze; viele Städte 342 werden mitsamt den Bewohnern zusammenstürzen: in Asien Jassos, 343 Kebren, Pandonia (?), Kolophon, Ephesos, Nikaia, 344 Antiocheia, ’Syagra‘[48], Smyrna, ’Myrine‘ (?)[49], 345 ’Gaza, das glückselige, Hieropolis, Astypalaia‘[50]; 346 von Europa ’Tanagra‘[51], ’Kleitor‘ (?) [52], Basilis, Meropeia, 347 Antigone[53], Magnesia, Mykene, ’Oiantheia‘ (?) [54]. 348 Wisse dann, verderbliches Geschlecht Ägyptens, ’das Verderben ist nahe‘[55], 349 und dann ist für die Alexandriner das vergangene Jahr besser.

350 ’Wieviel von dem tributbringenden‘[56] Asien Rom empfangen hat, 351 dreimal so viel Gold wird wiederum Asien 352 von Rom empfangen und wird an ihm den verderblichen Übermut rächen. 353 Wieviele aber aus Asien im Hause der Italer Knechte gewesen sind, 354 zwanzigmal so viel Italer werden in Asien dienen 355 in Armut, und sie werden jeder Tausende schulden. [192] 356 O du üppige, goldreiche Jungfrau, Tochter des latinischen Roms, 357 oftmals ’wirst du‘[57] bei deiner vielumfreiten Hochzeit 358 ’als‘[58] weinberauschte Dienerin nicht nach Gebühr vermählt werden; 359 oftmals wird dein üppiges Haar die Herrin abscheren, 360 und sie wird, das Recht verwaltend, das am Himmel zur Erde 361 werfen und von der Erde wieder zum Himmel emporrichten, 362 weil die Menschen des schlechten und ungerechten Lebens schuldig waren (?).

363 Es wird auch Samos Sand sein, Delos unsichtbar 364 und Rom eine Gasse[59]; die Orakel erfüllen sich alle. 365 Von Smyrnas Untergang wird keine Rede widerrechtlich (?) sein, 366 sondern durch schlechten Rat und Schlechtigkeit der Führer ...[60].

367 Heitere Ruhe wird ’in das Land Asien‘[61] kommen. 368 Europa wird dann glückselig sein, nährend der Himmel, 369 viele Jahre [und] Gesundheit gebend, ohne Stürme und ohne Hagel, 370 alles bringend, sowohl Vögel als kriechende Tiere der Erde. 371 O glückselig der Mann oder die Frau, wer zu jener Zeit sein wird, 372 so sehr wie der in den Fabeln gepriesene Wohnsitz (?) der Seligen. 373 Denn alle Gesetzlichkeit und Gerechtigkeit wird vom gestirnten im Himmel 374 zu den Menschen kommen und mit ihr 375 die für die Sterblichen alles übertreffende besonnene Eintracht 376 und Liebe, Treue, Gastlichkeit. ’Weichen wird‘[62] von ihnen 377 Gesetzlosigkeit, mißgünstiger Tadel, Neid, Zorn, Thorheit; 378 fliehen wird von den Menschen die Armut und fliehen die Not 379 und Mord und verderblicher Streit und trauriger Zank 380 und nächtlicher Diebstahl und alles Schlechte in jenen Tagen.

381 Aber Makedonien wird ein schweres Leid für Asien gebären, 382 und aus Europa wird ein großer Schmerz emporsprießen, 383 aus dem Geschlechte des Kroniden[63], unecht und von dem Geschlechte ’von Sklaven‘[64]. 384 Jenes [Makedonien?] wird auch die feste Stadt Babylon ’verderben‘[65], 385 und sie, die über alles Land, welches von der Sonne beschaut wird, 386 Herrin genannt war, wird in bösem Unheil untergehen, 387 nicht das Gesetz (?) habend für die vielumhergetriebenen Spätgeborenen.

388 Es wird auch einstmals ’unversehens‘[66] kommen auf den glücklichen Boden ’von Asien‘[67] 389 ein Mann, mit purpurnem Gewand um die Schultern gekleidet, 390 wild, ein anderes Recht habend, flammend. Es erweckte ’aber‘[68] 391 vorher ’diesen‘[69] Mann der Blitzstrahl; ein böses Joch wird ganz Asien tragen 392 und viel Mordblut die benetzte Erde trinken. 393 Aber dennoch wird zu völliger Vernichtung ...[70]. 394 Deren Geschlecht er selbst vertilgen will, 395 durch deren Geschlecht wird sein Geschlecht vertilgt werden; 396 eine Wurzel ....[71], welche der Menschenmörder abhauen wird, 397 aus zehn Hörnern; daneben wird er eine andere Pflanze pflanzen. 398 Abhauen wird er den kriegerischen Erzeuger des purpurnen Geschlechts[72], 399 und er selbst wird von den Söhnen ...[73] 400 zu Grunde gehen, und dann wird das nebenaufschießende Horn regieren. 401 Es wird auch dem nahrunggebenden Phrygien alsbald ein Zeichen sein, 402 wenn der Rhea schändliches Geschlecht, in der ’hehren‘[74] Erde 403 immerdar mit nie dürstenden Wurzeln grünend, 404 von Grund aus vernichtet wird in einer Nacht, 405 in der Stadt des den Boden bewegenden ’Erderschütterers‘[75], samt ihren Männern, 406 welche [193] [Stadt] sie dann mit Namen Dorylaion nennen werden, 407 des alten, thränenreichen, schwarzen Phrygiens. 408 Jene Zeit wird mit Namen die erderschütternde sein: 409 die verborgenen Tiefen der Erde wird sie zertrümmern und die Mauern brechen. 410 Es werden aber die Zeichen nicht von Gutem, sondern von Übel der Anfang sein: 411 die ’verderbliche‘[76] Not eines Völkerkriegs werdet ihr haben, 412 ’o Aeneaden‘[77], des erdgeborenen ’Ilos‘[78] einheimisches Blut. 413 Aber hinterdrein ’wirst du‘ zur Beute ’sein‘[79] den Menschen, die nach dir verlangen. 414 O Ilion, ich bejammere dich; denn in Sparta wird die Erinnys 415 ein wunderschönes, immer gepriesenes treffliches Reis emporsprießen lassen, 416 Asiens und Europas ...[80] 417 Dir aber am Meisten wird sie Klagen und Mühen und Seufzer bringend setzen; 418 dein nie alternder Ruhm ’wird es sein‘[81] bei den Nachkommen.

419 Und ein Lügen schreibender alter Mann wird wiederum sein , 420 von erlogenem Vaterlande; ...[82]421 Viel Verstand wird er haben und einen seinen Gedanken angepaßten Vers 422 ... [83] Einen Chier wird er sich nennen 423 und die Geschichten von Ilion schreiben, zwar nicht wahrhaftig, 424 aber doch ’klug‘[84]; denn er wird meine Verse und Maße in seiner Gewalt haben[85]. 425 Denn er zuerst wird mit den Händen meine Buchrollen ’aufwickeln‘[86], 426 und er selbst wird ’trefflich‘[87] schmücken die Erreger des Kampfes, 427 den Priamiden Hektor und den Peliden Achilleus 428 und die anderen, die da die Werke des Kriegs treiben. 429 Und ’Götter‘[88] wird er diesen zur Seite stehen lassen, 430 Lügen schreibend in aller Weise, [während es] leerköpfige Menschen [waren]. 431 Und weiter Ruhm wird ihnen um so mehr werden, daß sie 432 ’vor Ilion‘[89] gefallen seien, ...[90].

433 Auch für Lykien wird des Lokrers Geschlecht viel Übel bereiten. 434 O Chalkedon, die du des engen Meeres Pfad erlost hast, 435 auch dich wird alsdann ein ätolischer Knabe kommend vernichten. 436 Kyzikos, auch dir wird das Meer den schweren Reichtum abreißen. 437 Und auch du alsdann, ... Byzanz, wirst ... [91], 438 und so wirst du Seufzen empfangen und unzähliges Blut. 439 Aus ’deinen‘[92] Gipfeln, o ’Kragos‘[93], hoher Berg Lykiens, 440 wird, indem sich der Fels ’zu Schlünden‘[94] öffnet, Wasser rauschen, 441 bis es auch ’Pataras‘[95] weissagenden Zeichen ein Ende macht. 442 Kyzikos, ’Bewohnerin‘[96] der weinbauenden Propontis, 443 ’des‘[97] Rhyndakos sich emportürmende Welle wird um dich brausen. 444 Auch du, Rhodos, wirst wohl lange Zeit ungeknechtet sein, 445 o Tochter ’der Sonne‘ [98], und viel Reichtum wird nachmals bei dir 446 sein, und auf dem Meere wirst du Macht haben vor anderen. 447 Aber hinterdrein wirst du zur Beute sein den Menschen, die nach dir verlangen, 448 durch deine Herrlichkeiten und deinen Reichtum; ein schreckliches Joch ’wirst du dir‘ auf[99] den Nacken legen.

449 Aber lydisches Erdbeben wird die Macht Persiens vernichten, 450 und Europas und Asiens Volk wird schauderhaft leiden (?). 451 Der schreckliche König der Sidonier und der [194] Krieg anderer 452 werden ’den meerfahrenden‘[100] Samiern schreckliches Verderben ’zeigen‘ (?). 453 Mit Blut wird der Erdboden ins Meer fließen, indem die Männer 454 umkommen, die Gattinnen aber mit den herrlich gekleideten Töchtern 455 werden den schmählichen an ihnen verübten Frevel ’bejammern‘[101], 456 ’die‘[102] einen über die . . .[103], ’die‘[104] anderen über die umkommenden Söhne.

457 Ein Zeichen für Kypros [geschieht] durch ’Erdbeben‘[105]; es wird die Schlachtreihen vernichten, 458 und viele Seelen wird zusammen der Hades aufnehmen.

459 Tralles aber, das Ephesos benachbarte, wird durch Erdbeben zerstören 460 seine schöngebauten ’Mauern‘[106] und ’den Reichtum‘[107] schwerzürnender (?) Männer. 461 Die Erde wird heißes Wasser ’emporsprudeln lassen‘[108], ’und sie, die vom Feuer 462 und vom Geruche des Schwefels beschwert werden‘[109], wird die Erde einschlürfen.

463 Auch Samos wird zu seiner Zeit ein königliches Haus bauen.

464 Italien, dir wird ’kein‘[110] fremder Krieg kommen, 465 sondern einheimisches Blutvergießen, vielbejammertes, nicht geringes, 466 vielberufenes, wird dich Schamlose verwüsten. 467 Und auch du selbst, neben heißer ’Asche‘[111] ausgestreckt, 468 ’wirst durch das Unheil, welches unvorhergesehen war für dein Herz, zerfleischt werden‘[112], 469 und du wirst nicht Mutter von ’Männern‘[113], sondern Amme wilder Tiere sein.

470 ’Aber wenn‘[114] von Italien der verwüstende Mann ’kommen‘[115] wird, 471 dann, o Laodikeia, wirst du, vornüber zu Boden ’gesunken‘[116], 472 du herrliche Stadt der Karer[117], am göttlichen Wasser des Lykos, 473 schweigen (?), nachdem du den stolzen Vater bejammert hast. 474 Die thrakischen ’Krobyzer werden aufstehen im Haimos‘[118]. 475 Den Kampanern wird Zähneklappen (?) [119] durch den ...[120] 476 Hunger; nachdem es aber den vieljährigen Vater bejammert hat, 477 wird Kyrnos[121] und wird Sardo durch mächtige Wirbel des Sturms 478 und durch Schläge des heiligen[122] Gottes in die Tiefe des Meeres 479 versenkt werden, ’ein großes Wunder‘[123] den Kindern des Meers. 480 Wehe, wehe, wie viele Mädchen wird der Hades mit sich vermählen, 481 und die unbestatteten Jünglinge wird die Tiefe beschicken! 482 Wehe, wehe die im Meere schwimmenden kleinen Kinder und ’der schwere Reichtum‘[124]!

483 Seliges Land der Myser, ein königliches Geschlecht wird plötzlich 484 ...[125]. Nicht jedoch auf lange Zeit wird in Wahrheit 485 ’Chalkedon‘ (?)[126] sein. Den Galatern wird jammerreiche [195] Klage werden. 486 Es wird auch für Tenedos das Unheil zuletzt, aber am Größten kommen. 487 Und Sikyon mit ehernem ... und dich Korinth 488 ...[127].

489 Als aber mein Geist aufhörte mit dem gottbegeisterten Liede, 490 da kam mir wieder die Rede des großen Gottes ins Herz 491 und hieß mich weissagen auf der Erde.

492 Wehe, wehe, Geschlecht phönikischer Männer und Frauen, 493 und allen Städten an der Meeresküste! Keine von euch 494 wird am Lichte der Sonne sich darstellen im gemeinsamen Lichte, 495 noch wird bei euch noch länger die Zahl und der Stamm des Lebens sein, 496 [zur Strafe] für die ungerechte Rede und das gesetzlose und unkeusche Leben, 497 welches Alle hingebracht haben, unkeuschen Mund öffnend, 498 und schreckliche, lügenhafte und ungerechte Reden haben sie geführt 499 und sind entgegengetreten Gotte, dem großen König, 500 und haben zum Lügen den schändlichen Mund geöffnet; dafür wird Gott sie 501 entsetzlich mit Schlägen niederwerfen, mehr als jedes [andere] 502 Land, und ihnen ein bitteres Schicksal zusenden, 503 indem er vom Boden aus verbrennt die Städte und viele Grundfesten.

504 Wehe, wehe dir, schmerzvolles Kreta, auch gegen dich wird 505 ein Schlag kommen, und ’furchtbar‘[128] wird dich der Ewige entleeren; 506 die ganze Erde wird dich wieder in Rauch aufgehen sehen, 507 und in Ewigkeit wird dich das Feuer nicht verlassen, sondern du mußt brennen.

508 Wehe, wehe dir, Thrakien, wie wirst du unter das Knechtesjoch kommen, 509 wenn vermischt die Galater mit den Dardaniden, 510 Hellas im Ansturm verwüstend, dann wird dir ein Unheil sein[129]; 511 ’dem‘[130] fremden Lande wirst du ...[131] geben und etwas empfangen.

512 Wehe, wehe dir, ’Gog und Magog, und allen nach der Reihe‘[132], 513 ...[133], wie viel Unheil führt gegen dich das Schicksal heran! 514 Vieles auch den Söhnen der Lykier und Myser und Phrygier; 515 viele Völker der Pamphylier und Lyder werden fallen 516 und der Maurer (?) und Äthioper und barbarisch redender Völker 517 und der Kappadokier und Araber. Was nenne ich jedes an seinem Teile? 518 Denn allen Völkern, wie viele die Erde bewohnen, 519 wird der Höchste einen schrecklichen Schlag zusenden.

520 Wenn aber ’wieder‘ gegen die Hellenen ’ein barbarisches‘[134] Volk herankommt, 521 wird es viele Häupter auserlesener Männer verderben; 522 viele fette Schafe der Menschen werden sie vernichten 523 und Herden von Rossen und Mauleseln und lautbrüllenden Rindern. 524 Die schöngebauten Häuser werden sie gesetzlos mit Feuer verbrennen. 525 Viele geknechtete Leiber werden sie mit Zwang zu fremdem Lande 526 führen und Kinder und tiefgegürtete Frauen 527 aus den Kammern, zarte, die mit weichen Füßen vorher ’gingen‘[135], 528 werden sie sehen in Banden durch barbarisch redende Männer 529 allen schrecklichen Frevel erleiden; und nicht werden sie haben 530 einen, der ihnen nur etwas den Krieg abwehre und zum Leben helfe. 531 Sie werden sehen müssen, wie der Feind ihre eigenen Besitztümer und ihren ganzen Reichtum 532 genießt; Zittern wird ihnen die Kniee erfassen. 533 Fliehen werden hundert, einer wird sie alle verderben; 534 fünf aber werden einen mächtigen ’Kriegshaufen‘[136] zur Flucht wenden. Sie aber, ihnen gegenüber 535 schimpflich verwirrt durch den Kampf und schreckliche Bestürzung, 536 werden ihren Feinden Freude bringen, den Hellenen aber Trauer.

[196] 537 Das Joch der Knechtschaft wird ganz Hellas aufgelegt sein, 538 und ’alle‘[137] Menschen zugleich wird Krieg und Pest bedrängen. 539 Ehern wird ihnen Gott machen den großen Himmel droben 540 und Regenlosigkeit über die ganze Erde und sie selber eifern. 541 Aber dann werden die Menschen alle schrecklich jammern, 542 daß sie nicht säen und nicht pflügen können, und Feuer wird auf die Erde 543 ’bringen ...‘[138] der, welcher Himmel und Erde geschaffen hat, 544 und von allen Menschen wird der dritte ’Teil‘[139] wiederum sein.

545 Hellas, was vertraust du auf sterbliche führende Männer, 546 die dem Ziele des Todes nicht entgehen können? 547 Wozu bringst du eitle Gaben den Abgeschiedenen 548 und opferst den Götzen? Wer hat dir den Irrtum ins Herz gelegt, 549 dies zu thun, verlassend das Antlitz des großen Gottes? 550 Vor dem Namen ’des Allerzeugers hege Scheu‘[140] und laß ihn dir nicht verborgen bleiben. 551 Tausend Jahre sind es und andere fünfhundert, 552 seitdem die übermütigen Könige der 553 Hellenen regierten, die zuerst die Menschen zum Bösen anleiteten, 554 indem sie viele Bilder ’von abgeschiedenen Göttern stifteten‘[141], 555 um derentwillen ihr angeleitet wurdet, eitel zu denken. 556 Aber wenn des großen Gottes Zorn euch treffen wird, 557 dann werdet ihr des großen Gottes Antlitz erkennen. 558 Alle Seelen der Menschen werden mit großem Seufzen, 559 empor zum weiten Himmel ihre Hände hebend, 560 beginnen, den großen König als Helfer zu rufen 561 und zu suchen, wer ihnen ein Retter von dem großen Zorn sein werde.

562 Aber wohlan, lerne dieses und nimm es dir zu Herzen, 563 wie viele Leiden im Unschwunge der Jahre kommen werden. 564... Hellas ... [142] 565 zum großen Tempel des großen Gottes ein Ganzopfer darbringend 566 wirst du entfliehen vor dem Lärm des Kriegs und der Furcht 567 und der Pest und wirst dem Knechtesjoch wiederum entfliehen. 568 Aber bis dahin wird das Geschlecht gottloser Männer sein. 569 Wenn dann auch dieser schicksalsvolle Tag seine Vollendung bekommt 570 (denn nicht werdet ihr Gott opfern, bis alles geschehe, 571 was Gott allein beschließen wird, nicht ohne Erfüllung; 572 eine mächtige Notwendigkeit wird sein, daß alles erfüllt werde): 573 [dann] wird wiederum ein heiliges Geschlecht frommer Männer sein, 574 ’den Ratschlüssen und dem Sinne‘[143] des Höchsten anhangend, 575 welche den Tempel des großen Gottes verherrlichen werden 576 mit Spende und Fettduft und heiligen Hekatomben, 577 mit den Opfern wohlgenährter Stiere und ausgewachsener Widder, 578 und mit Schafen, die zum ersten Male geboren, und fettes Vieh von Lämmern 579 auf dem großen Altare heilig als Ganzopfer darbringend. 580 In Gerechtigkeit, indem sie das Gesetz des Höchsten erlangt haben, 581 werden sie glückselig die Städte und die fetten Fluren bewohnen. 582 Sie ’werden‘ selbst Propheten ’sein‘[144], von dem Unsterblichen erweckt, 583 große Freude allen Menschen bringend. 584 Denn ihnen allein hat der große Gott verständigen Rat gegeben 585 und Glauben und den besten Sinn in der Brust; 586 die da nicht in leeren Täuschungen noch Werke von Menschen, 587 goldene und eherne und silberne und elfenbeinerne, 588 und Bilder von hölzernen und steinernen abgeschiedenen Göttern[145], 589 irdene, mit Rötel bestrichene, geformte (?) Malereien[146], 590 ehren, wie es die Sterblichen [thun] nach eitlen Gedanken, 591 sondern zum Himmel erheben reine Arme, 592 frühmorgens vom Lager [aufgestanden] immer die Hände[147] reinigend 593 mit Wasser, und allein ehren den immer herrschenden[148] 594 Unsterblichen und sodann die Eltern. Darnach gedenken sie ausnehmend vor allen 595 Menschen der [197] Reinheit des Lagers 596 und mischen sich nicht unkeusch mit der männlichen Jugend, 597 wie die Phöniker, die Ägyptier und Latiner 598 und das weite Hellas und die vielen Völker der anderen, 599 der Perser und Galater und des ganzen Asiens, übertretend 600 das heilige Gesetz des großen Gottes, welches sie übertreten haben. 601 Dafür wird der Unsterbliche allen Menschen bereiten 602 Unheil und Hungersnot und Leiden und Seufzen 603 und Krieg und Pest und thränenreiche Schmerzen, 604 weil sie den unsterblichen Erzeuger aller Menschen 605 nicht fromm ehren wollten, sondern Götzenbilder ehrten, 606 Werke von Menschenhand hochhaltend, welche die Menschen selbst fortwerfen werden, 607 in Felsspalten sie verbergend[149] des Schimpfes wegen, 608 wenn über das Land Ägypten ein neuer König herrscht, als siebenter 609 des eigenen ’Geschlechts‘[150] gezählt, von der Herrschaft der Hellenen an, 610 in welcher herrschen werden die Makedonier, die unsäglichen Männer, 611 und wenn dann aus Asien ein großer König kommt, ein mutvoller Adler, 612 der das ganze Land mit Fußvolk und Reitern bedecken wird 613 und alles zerschlagen und alles mit Unheil erfüllen 614 und zu Boden werfen wird Ägyptens Königreich; alle 615 Schätze herausnehmend fährt er davon über den breiten Rücken des Meeres. 616 Und dann werden sie dem großen Gotte, dem unsterblichen Könige, 617 das weiße Knie beugen auf der vielnährenden Erde; 618 die Werke von Menschenhand aber werden alle fallen in der Flamme des Feuers. 619 Und dann wird Gott große Freude den Männern geben; 620 denn die Erde und die Bäume und die unsäglichen Herden der Schafe 621 werden den Menschen die wahre Frucht geben, 622 mit Wein und süßem Honig und weißer Milch 623 und Korn, was den Menschen das Allerschönste ist.

624 Aber du, klugdenkender Sterblicher, ’säume‘[151] nicht zögernd, 625 sondern ’zurück‘ dich wendend suche Gott zu versöhnen[152]. 626 Opfere Gott Hunderte von Stieren und auch von 627 erstgeborenen Lämmern und von Ziegen in den wiederkehrenden Jahreszeiten. 628 Aber[153] suche ihn zu versöhnen, den unsterblichen Gott, ob er sich erbarme. 629 Denn dieser allein ist Gott, und es giebt keinen anderen mehr. 630 Ehre aber die Gerechtigkeit und drücke Niemanden. 631 Denn dies befiehlt der Unsterbliche den elenden Sterblichen. 632 Aber du hüte dich vor dem Zorne des großen Gottes, 633 wenn allen Sterblichen die Vollendung der Pest 634 kommt, und sie furchtbare Strafe leiden bewältigt, 635 und ein König den König angreift und sein Land wegnimmt, 636 und Völker die Völker verderben und die Mächtigen die Stämme, 637 die Führer aber alle in ein anderes Land fliehen, 638 und das Land der Menschen verwandelt wird, und barbarische Herrschaft 639 ganz Hellas verwüstet und das fette Land 640 ausschöpft vom Reichtum, und sie ihnen entgegenkommen zum Streit 641 um des Goldes und Silbers willen — es wird 642 die Habgier Übel bereiten den Städten — 643 in fremdem Lande. Unbegraben werden alle sein, 644 und ihr Fleisch werden die Geier und die wilden Tiere der Erde 645 verderben. Wenn nun dieses erfüllt wird, 646 wird die ungeheure Erde die Überreste der Toten aufzehren. 647 Sie selbst aber wird ganz unbesät und ungepflügt sein, 648 verkündend, die Arme, den Greuel der ... [154] Menschen, 649 viele Längen der Zeiten im Umschwunge der Jahre, 650 runde und lange Schilde und Wurfspieße und mannigfaltige Waffen, 651 und nicht wird sich ’jemand‘ aus dem Walde Holz abhacken für den Schein des Feuers[155].

652 Und dann wird Gott von Sonnenaufgang her einen König senden, 653 der auf der ganzen Erde dem bösen Krieg ein Ende machen wird, 654 indem er die einen tötet, mit den anderen [198] sichere Verträge schließt. 655 Auch wird er dies alles nicht nach eigenem Rate thun, 656 sondern den guten Beschlüssen des großen Gottes folgend. 657 ’Der Tempel‘[156] aber des großen Gottes [wird sein] von herrlichem Reichtume 658 strotzend, von Gold und Silber und purpurnen Schmuck, 659 und die Erde ihre Früchte bringend, und das Meer 660 voll von Gütern. Und es werden die Könige anfangen, 661 einander zu grollen, ... Böses im Herzen. 662 Der Neid ist nichts Gutes für die elenden Sterblichen. 663 Aber wiederum werden die Könige der Völker gegen dieses Land 664 insgesamt einen Ansturm machen, sich selbst den Tod bringend. 665 Denn den Tempel des großen Gottes und die trefflichsten Männer 666 werden sie verderben wollen. Wenn sie in das Land gekommen sind, 667 werden die schändlichen Könige rings um die Stadt 668 jeder seinen Thron ’aufstellen‘[157], bei sich habend sein ungehorsames (?) Volk. 669 Und Gott wird mit lauter Stimme reden zu dem ganzen 670 unerzogenen, eitel denkenden Volk, und das Gericht wird ihnen 671 kommen vom großen Gott, und sie werden alle umkommen 672 durch die unsterbliche Hand. Vom Himmel werden 673 feurige Schwerter auf die Erde fallen; wiederum große Fackeln 674 werden kommen, mitten unter die Menschen hineinleuchtend. 675 Die allesgebärende Erde wird in jenen Tagen bewegt werden 676 durch die unsterbliche Hand, und die Fische im Meer 677 und alle Tiere der Erde und die unzähligen Arten der Vögel 678 und alle Seelen der Menschen und das ganze Meer 679 wird schaudern vor dem unsterblichen Antlitz, und es wird Schrecken sein. 680 Die jähen Gipfel der Berge und die ungeheuren Hügel 681 wird er zerreißen, und das schwarze Dunkel wird allen sichtbar sein. 682 Neblige Schluchten in den hohen Bergen 683 werden voll von Leichen sein; es werden strömen die Felsen 684 von Blut, und jeder Gießbach wird die Ebene füllen. 685 Die schöngebauten Mauern der feindseligen Männer werden alle zu Boden fallen, 686 weil sie das Gesetz des großen Gottes 687 und sein Gericht nicht erkannt haben, sondern in thörichtem Sinn 688 ihr alle im Ansturm gegen den Tempel die Lanzen erhobt. 689 Und Gott wird Alle richten mit Krieg und Schwert 690 und Feuer und [alles] überschwemmendem Regen, und es wird 691 Schwefel vom Himmel kommen, dazu Sturm und Hagel, 692 viel und hart; Tod wird über das Vieh kommen. 693 Und dann werden sie den unsterblichen Gott erkennen, der dies ’vollendet‘[158]. 694 Wehklagen und Kampfgeschrei zugleich wird auf der unendlichen Erde 695 ’sein‘[159], indem die Männer umkommen, und alle ’Gießbäche‘[160] werden 696 mit Blut ’strömen‘[161]. Auch die Erde selbst wird trinken 697 von dem Blute der Umkommenden; die wilden Tiere werden sich sättigen am Fleische.

698 Er selbst, der große und ewige Gott, hat mir geboten, dies alles 699 zu weissagen. Es wird dies nicht unerfüllt bleiben 700 noch unvollendet, was er nur in seinem Geiste beschlossen hat; 701 denn untrüglich ist der Geist Gottes in der Welt.

702 Aber die Söhne des großen Gottes werden um den Tempel herum alle 703 ruhig wohnen, sich erfreuend an dem, 704 was [ihnen] der Schöpfer und gerecht richtende Alleinherrscher geben wird. 705 Denn er selbst wird sie bedecken, ’der Mächtige mächtig‘[162] ihnen zu Seite tretend, 706 gleichsam ringsherum eine Mauer habend von brennendem Feuer. 707 Ohne Krieg werden sie sein in den Städten und in den Dörfern. 708 Denn nicht die Hand des böses Kriegs [wird gegen sie sein], sondern gar sehr wird ihnen 709 der Unsterbliche selbst ein Beschützer sein und die Hand des Heiligen. 710 Und dann werden alle Inseln und Städte sagen, 711 wie sehr der unsterbliche ’Gott‘[163] jene Männer liebt; 712 denn Alles wirkt[164] für sie mit [199] und steht ihnen bei; 713 der Himmel und die gottgetriebene Sonne und der Mond. 714 Die allesgebärende Erde wird bewegt werden in jenen Tagen[165]. 715 Süße Rede ’werden sie‘ aus dem Mund ’erschallen lassen in Liedern‘[166]: 716 Kommt, niederfallend zur Erde laßt uns alle anflehen 717 den unsterblichen König, den großen und ewigen Gott. 718 Laßt uns zum Tempel schicken, denn er allein ist der Herrscher, 719 und laßt uns alle das Gesetz des höchsten Gottes bedenken, 720 welches von allen auf Erden das gerechteste ist. 721 Wir aber waren von dem unsterblichen Wege abgeirrt 722 und verehrten Werke, von Menschenhand gemacht, in thörichtem Sinne, 723 Götzen und Bilder abgeschiedener Menschen. 724 Dieses werden die Seelen der gläubigen Menschen rufen: 725 Kommt, im ’Hause‘[167] Gottes auf unser Angesicht fallend 726 laßt uns mit Gesängen erfreuen Gott, unseren Erzeuger, in [seinem] Hause, 727 die Waffen der Feinde uns verschaffend auf der ganzen Erde, 728 sieben Längen der Zeiten, der sich umschwingenden Jahre, 729 runde und lange Schilde und Helme und mannigfaltige Waffen, 730 auch große Mengen von Bogen und Wurfgeschossen und ’Pfeilspitzen‘[168]; 731 ’und nicht wird man‘[169] sich aus dem Walde Holz abhacken für den Schein des Feuers.

732 Aber du, unglückseliges Hellas, höre auf, hoffärtig gesinnt zu sein; 733 flehe an den großherzigen Unsterblichen und hüte dich, 734 ’wiederum‘[170] unbesonnenes Volk wider diese Stadt ’zu senden‘[171], 735 welches aus dem heiligen Lande des Großen ist. 736 Rühre nicht an Kamarina; es bleibt besser unangerührt[172]. 737 [’Erwecke nicht‘] den Panther aus dem Lager, daß dir nicht ein Übel zustoße, 738 sondern halte dich fern und hege nicht hoffärtigen, 739 übermütigen Sinn im Herzen, daß du [es] sendest zu mächtigem Kampfe. 740 Und diene dem großen Gott, auf daß du hieran Anteil erhältst. 741 Wenn dann auch dieser ’schicksalsvolle‘ Tag seine Vollendung ’bekommt‘[173], 742 und über die Menschen das Gericht des unsterblichen Gottes kommt[174], 743 wird zu den Menschen kommen ’der Anfang von großem Glück‘[175]. 744 Denn die allesgebärende Erde wird den Sterblichen geben die beste 745 unermeßliche Frucht von Korn, Wein und Öl; 746 aber vom Himmel herab lieblichen Trank süßen Honigs, 747 und die Bäume die Frucht des Obstes, und fette Schafe 748 und Rinder, und von den ’Schafen‘[176] Lämmer und von den Ziegen Zicklein. 749 Und [die Erde] wird hervorbrechen lassen süße Quellen weißer Milch. 750 Voll aber werden die Städte und die fetten Fluren von Gütern 751 sein und kein Schwert auf Erden noch Kriegslärm; 752 noch wird ferner die schwer seufzende Erde erschüttert werden. 753 Nicht Krieg noch auch Dürre wird ferner auf Erden sein, 754 nicht Hunger und die Früchte verwüstender Hagel; 755 sondern großer Friede auf der ganzen Erde. 756 Und ein König wird dem anderen Freund sein bis zum Ende 757 der Zeiten, und ein gemeinsames Gesetz auf der ganzen Erde 758 wird der Unsterbliche im gestirnten Himmel den Menschen vollenden, 759 Alles, was geschehen ist(?) von den elenden Sterblichen. 760 Denn er selbst allein ist Gott, und es giebt keinen andern mehr; 761 er selbst auch wird mit Feuer verbrennen die feindliche Macht[177] der Männer.

762 Aber treibt ’euer‘[178] Herz in der Brust zur Eile an 763 und flieht den ’ungerechten‘[179] Götzendienst. Dem Lebenden diene! 764 Hüte dich vor Ehebruch und dem gesetzlosen Beilager [200] mit dem Knaben. 765 Deinen eignen Nachwuchs von Kindern ziehe auf und morde sie nicht; 766 denn wer so sündigt, dem wird der Unsterbliche zürnen.

767 Und dann wird er ein Königreich errichten für alle Zeiten 768 über alle Menschen, ’er, der‘[180] das heilige Gesetz ’einst‘[181] 769 den Frommen gab, denen er verhieß, ’die ganze‘[182] Erde zu erschließen 770 und die Welt und die Thore der Seligen und alle Freuden 771 und unsterblichen ewigen Geist und frohes Herz. 772 Von der ganzen Erde werden sie Weihrauch und Gaben zu dem Hause 773 des großen Gottes bringen, und es wird kein anderes 774 Haus bei den Menschen sein auch der Nachwelt zur Kunde, 775 als das, welches Gott ’den gläubigen Männern‘[183] zu verehren gegeben hat. 776 Denn den ’Tempel‘[184] des großen Gottes werden es die Sterblichen nennen. 777 Und alle Pfade des Gefildes und die rauhen Hügel 778 und die hohen Berge und die wilden Wellen des Meeres 779 werden ’gangbar‘[185] und schiffbar sein in jenen Tagen. 780 Denn aller Friede der Guten wird auf Erden kommen. 781 Das Schwert aber werden wegnehmen die Propheten des großen Gottes; 782 denn sie selbst sind Richter der Sterblichen und gerechte Könige. 783 Es wird auch gerechter Reichtum unter den Menschen sein; 784 denn das ’ist‘ das Gericht ’und‘[186] die Herrschaft des großen Gottes.

785 Freue dich, Jungfrau, und gebärde dich froh; denn dir hat gegeben 786 Freude in Ewigkeit der Schöpfer Himmels und der Erde. 787 In deiner Mitte wird er wohnen; du wirst unsterbliches Licht haben. 788 Und Wölfe und Lämmer werden auf den Bergen zusammen 789 Gras essen, und Panther werden mit Böcklein weiden. 790 Bären werden mit ’umherschweifenden‘[187] Kälbern lagern, 791 und der fleischfressende Löwe wird Stroh an der Krippe fressen 792 wie ein Ochse, und ganz kleine Knaben werden ihn in Banden 793 führen; denn [Gott] wird das wilde Tier auf Erden gelähmt machen. 794 Mit Säuglingen werden Drachen ’und Nattern‘[188] schlafen 795 und ihnen kein Leides thun; denn die Hand Gottes wird über ihnen sein.

796 Ich werde dir aber ein deutliches Zeichen sagen, daß du erkennen kannst, 797 wann das Ende aller Dinge auf Erden kommt: 798 wenn Schwerter am gestirnten Himmel 799 nächtlicherweile erscheinen gegen Abend und auch gegen Morgen; 800 alsbald wird auch Staubwirbel vom Himmel herfahren 801 gegen die ganze Erde, und der Glanz der Sonne 802 wird vom Himmel mitten [am Tage] verschwinden und des Mondes 802 Strahlen sichtbar werden und zurück auf die Erde kommen. 803 Mit blutigen Tropfen aus den Felsen wird ein Zeichen geschehen; 804 in der Wolke werdet ihr sehen einen Kampf von Fußvolk und Reisigen, 805 gleichsam eine Jagd auf wilde Tiere, Nebeln ähnlich. 806 Damit wird das Ende ’aller Dinge‘[189] erfüllen Gott, der den Himmel bewohnt. 807 Darum mögen alle dem großen Könige opfern.

808 Solchergestalt künde ich dir, die ich die hohen Mauern des assyrischen Babylon 809 vom Stachel der Raserei getrieben verließ, das gegen Hellas geschickte Feuer 810 allen weissagend, ’den Zorn‘[190] Gottes an * * *[191] 811 so daß ich den Sterblichen göttliche Rätsel weissage. 812 Und es werden mich die Sterblichen in Hellas von einer anderen Vaterstadt nennen, 813 daß ich von Erythrä stamme, eine Schamlose; andere werden von mir reden als der Sibylla, 814 die von der Mutter Kirke und ’einem unbekannten‘[192] Vater sei, 815 eine rasende [201] Lügnerin. Aber wenn alles geschehen ist, 816 dann werdet ihr meiner gedenken, und Niemand wird mich mehr 817 rasend nennen, sondern eine große Prophetin Gottes. 818 Denn ’der hat mir offenbart‘[193], was vorher meinen Erzeugern, 819 sowohl was am Ersten geschah, was mir Gott gezeigt hat, 820 als auch hat er von dem Nachfolgenden alles in meinen Sinn gelegt, 821 so daß ich weissage das Künftige und das vormals Gewesene 822 und es den Sterblichen sage. Denn als die Welt mit Gewässern überflutet 823 wurde, und ein einziger wohlgefälliger Mann ’übrigblieb‘[194], 824 der im Hause von gefälltem Holz auf den Gewässern dahinfuhr, 825 mit den Tieren und den Vögeln, auf daß sich die Welt von Neuem fülle: 826 von dem bin ich eine Schwiegertochter und von seinem Blute, 827 [von dem,] dem das Erste geschah, und das Letzte alles gezeigt wurde: 828 also soll von meinem Munde dies Alles der Wahrheit gemäß gesagt sein[195].


  1. So ein Teil der Hdsch.
  2. Castalio; Hdsch. „als Übel“.
  3. Konj.; Hdschr. „ich werde“. Vgl. 210. Nach diesem V. deuten die Hdschr. eine Lücke an, die durch das Excerpieren (Einl. S. 181) hervorgebracht ist.
  4. Sebaste ist das alte Samaria.
  5. „ganze“ ergänzt von Alex.
  6. Alex.; Hdschr. sinnlos.
  7. Von Geschöpfen, so die Luft von Vögeln, das Meer von Fischen; vgl. die ausgeführte Parallelstelle II, 206 ff.
  8. Hier wird wieder eine Lücke in der Hdschr. bezeichnet.
  9. 98 „als sie“ Zitat bei Theophilus; „die“ Hdschr.
  10. Ergänzt aus Theophilus; in der Hdschr. fehlt ein halber Vers.
  11. ὑψόθε(ν) mit einem Teil der Hdschr. statt ὑψόθι „in der Höhe“.
  12. Alex.; Hdschr. „Könige“.
  13. Andere LA. „im zehnten Geschlechte“.
  14. Alex. Für „Here“ (s. 136) der Hdschr.
  15. So nach RL; in den anderen Hdschr. sind die Adverbien zusammengewachsen. Statt „und“ Hdschr. „aber“, verb. von Struve.
  16. Δία wird von δια(πέμπειν) abgeleitet.
  17. Alex. für Eurotos oder -tas. Die Gegend ist in Thessalien nahe dem Olympos; auch dort soll es ein Dodona gegeben haben.
  18. Auch „rann“ ist Besserung Alex.s für eine sinnlose Verschreibung.
  19. 155 ist offenbar nur andere Fassung für 154 (Alex.).
  20. Rzach für ’flog‘, nach 298 und 491, wo diese Verse wiederkehren.
  21. Opsopoeus nach V. 300; hier die Hschr. „allein“ oder Lücke.
  22. Volkmann nach 161; Hdschr. „ein anderes“ (Geschleccht u. s. w.).
  23. Rzach nach I, 391 f. (hier Hdschr. „hinterdrein(?) werden Stürze sein (widerfahren)“.
  24. Badt st. „die Söhne (werden büßen)“.
  25. Hdschr. „die schrecklichen“ (zu Phryger). Vgl. XIII, 32. 108.
  26. Alex. (Adv.); Hdschr. „schlecht vertrieben zu werden“ oder „zu vertreiben“ (Adj., zu „Übel“).
  27. Konj. (Acc. c. Infin.), statt „es wird nahen“.
  28. Lückenhafter Vers; für „Ur d. Ch.“ haben die Hdschr. eine sinnlose Korruptel. Recht wahrscheinlich ist Alex.’s Ergänzung des Verses durch Kamarina, indem der jüdische Historiker Eupolemos (um 160 v. Chr.) dies für den alten Namen von Ur ausgab.
  29. Andere LA. „aus den Zuckungen“ (eines Gliedes).
  30. Konj. für „weil guter Weg und gerechte Werke verwirrt sind“.
  31. Alex.; Hdschr. „irgendwelche“ (Habgier).
  32. Ludwich; Hdschr. „erfreulich“.
  33. Konj. für „den ganzen Morgen (Nomin.) Tag“.
  34. Auch „durch das Gesetz“ und „durch Menschenhände“ läßt sich übersetzen, ohne daß der Sinn dadurch klarer würde.
  35. Castalio (nach V. 247); Hdschr. „(allen) Himmlischen“.
  36. Oder mit leichter Änderung (Opsopoeus) nach V. 585 „und Glauben und den besten“ u. s. w.
  37. Betuleius; Hdschr. „(im Herzen) gehorcht hast“; aber der regierte Kasus stimmt dazu nicht.
  38. Alex.; Hdschr. „Erzeuger der Götter und aller Menschen“.
  39. Alex. mit anderer Verteilung der Buchstaben; Hdschr. „aber zu schließlichem Guten“.
  40. Alex.; Hdschr. „Gott und der Sterbliche“.
  41. Nauck; Hdschr. „er richtet aber“ („wird aber richten“ giebt falschen Vers).
  42. Alexandre; Hdschr. „Gottes großen Tempel“, oder „seinen großen T. Gottes“.
  43. Oder „aus der Luft“.
  44. Rzach für „der (ewige) Zorn“, wobei „den Kindern“ ohne Konstruktion bleibt.
  45. Hdschr. „und verlassen (Neutr. Plur.) der Stadt“ (Gen.) die Fortsetzung fehlt.
  46. Rzach; Hdschr. „das Verderben“ (Accus.)
  47. Alex.; Hdschr. im Nominativ.
  48. Alex. (Meineke) hat um der Geographie willen die Namen Syagra (in Kilikien) und Tanagra (in Böotien), die in den Hdschr. (diese Skyagra oder Kyagra) umgekehrt stehen, vertauscht.
  49. Ganz unsicher (Alex.); Hdschr. Maros oder Marosyne.
  50. Der von Alex. hierher gestellte Vers steht in den Hdschr. (gegen die Geographie) am Schlusse des Satzes vor „Wisse denn“. Ob „Hierapolis“ oder „heilige Stadt“ (zu Gaza), ist unsicher, desgl. „Astypalaia“(Alex.; ἀστυπαλεοῖο Hdschr.; Astyp. Insel b. Rhodos).
  51. Siehe die drittletzte Anmerkung
  52. Rzach; Hdschr. κλίτος (Kl. in Arkadien, wo auch Basilis).
  53. D. i. Mantinea in Arkadien.
  54. Meineke (Oi. in Lokris); Hdschr. Pantheia.
  55. Rzachs Vermutung; Hdschr. „nahe dem V.“
  56. Alex.; Hdschr „wann“ und „trib.“ im Acc. Plur.
  57. Opsop.; Hdschr. „wird die“.
  58. Opsop.; Hdschr. „wird die“.
  59. Wortspiele (Σάμος - ἄμμος, Δῆλος - ἄδηλος, Ῥώμη – ῥύμη).
  60. Scheint lückenhaft.
  61. Ludwich; Hdschr. „in Asien [auf] die Erde“.
  62. Rzach; Hdschr. sinnlos.
  63. Alexander d. Gr., der sich Sohn des Zeus Amman nennen ließ. Vgl. Einl. S. 182.
  64. Alex.; Hdschr. δοῦλον wie νόθον.
  65. Konj. Nach XI,201; Hdschr. „wird gebaut werden (worden sein)“
  66. Alex.; Hdschr. „unglaublich aus Asien [auf] den glücklichen Boden“.
  67. Siehe letzte Anmerkung.
  68. Rzach; Hdschr. „denn es — ihn den Mann“.
  69. Siehe letzte Anmerkung.
  70. Hdschr. „alles Hades pflegen“.
  71. Hdschr. „gebend“ (Maskul.).
  72. Rzach nach XI, 250 „der purpurne Sohn (?) den kriegerischen Erzeuger.“
  73. Ganz verdorben; XI, 251 steht: „und er selbst wird durch den Sohn, bevor er eine andere Pflanze pflanzt (vgl. hier 397) zu Grunde gehen“.
  74. Alex.; Hdschr. „in der Erde der Strom“.
  75. Castalio nach I,187: Hdschr. sinnlos.
  76. Klouček; Hdschr. „kundige“.
  77. Rzach; Hdschr. „die Aeneaden (aber) (Accus.)
  78. Klouček; Hdschr. „gebend“ (Nom. Mask.)
  79. Rzach (ἔσῃ für ἐπὶ oder ἐστὶ; nach V. 447).
  80. Überliefert „vielausgestreute Woge verlassend“.
  81. Nauck nach XI, 140; Hdschr. „wird sie haben“.
  82. Überl. sinnlose Worte.
  83. Hdschr. „sich mischend aus zwei Namen“ (zu „Vers“). Auch die Worte vorher sind nicht sicher.
  84. Alex.; Hdschr. „deutlich“.
  85. Gemeint ist, daß Homer der Sibylle den Hexameter abgeborgt habe. Vgl. Einl. S. 178.
  86. Maaß nach XI, 169; Hdschr. „nennen“.
  87. Alex.; Hdschr. „wiederum sehr“.
  88. Castalio; Hdschr. „Göttern“ im Dativ (zu „diesen“).
  89. Alex.; Hdschr. „Ilion, aber“. Rest ganz sinnlos: „auch er selbst wird vergeltende Werke sagen (? Konj. erlangen)“.
  90. Siehe letzte Anmerkung.
  91. Hdschr. ganz sinnlos und unmetrisch dazu.
  92. Rzach; Hdschr. „und“.
  93. Meineke; Hdschr. κράτος.
  94. Rzach; Hdschr. „Schlünde“ (Nomin.).
  95. Alex.; Hdschr. „der Väter“ (πατέρων). In Patara war ein berühmtes Orakel des Apollon.
  96. Opsopoeus; Hdschr. sinnlos.
  97. Rzach; Hdschr. Rhyndakos (Fluß) im Nomin.
  98. Vermutung Alex.’s (Rh. die dem Helios heilige Insel); Hdschr. etwa „des Tages“.
  99. Alex.; Hdschr. „wird er“.
  100. Rzach; „meerfahrendes“ (oder „tragendes“), zu „Verderben“. Für „zeigen“ (Castalio) Hdschr. „aber kommen“.
  101. Verschiedene Konjekturen dieses Sinnes; Hdschr. sinnlos.
  102. Nomin. Alex. für den sinnlosen Accusativ.
  103. Hdschr. „Leichen“.
  104. Nomin. Alex. für den sinnlosen Accusativ.
  105. Opsopoeus; die Hdschr. „durch Erdbeben aber“.
  106. Castalio; Hdschr. „Rüstungen“.
  107. Meineke; Hdschr. „der verderblichen“ (zu „Männer“).
  108. Meineke; Hdschr. „wird regnen lassen“. Viell.: „heißes W. wird die E. (Acc.) benetzen“.
  109. Rzach; Hdschr. „und zu ihnen [„und dazu sie“ Acc. Mask. Plur., Opsopoens] wird die beschwerte [eineHdschr. hat das Part. im Acc.] Erde einschlürfen, und der Geruch d. Schw.“
  110. Castalio; Hdschr. „dieser“.
  111. Alex.; Hdschr. „Spenden“ oder sinnlos.
  112. Hdschr. „was du vorhergesehen hast in deinem Herzen, bringt sie [Accus. Fem., wie zu „Italien“] um“ [die Form ist aber passivisch]. Verb. nach Ewald, Volkmann, Alex. (ἄτῃ st. αὐτήν Blaß, und dazu ἀπροϊδεῖ).
  113. Volkmann, Meineke: „der Guten“ oder „der Güter“.
  114. Alex., Volkm.; „ein anderer“ Hdschr.
  115. Hdschr. „wiederkommen“, unmetrisch wenn man nicht anderweitig ändert.
  116. Struve; Hdschr. „gehend“ („schleichend“).
  117. Laodikeia am Lykos gehörte zwar zu Phrygien, war indes Karien benachbart (Volkm.).
  118. Den Namen der Krobyzen (auch sonst bekanntes Volk) hat Meineke hergestellt, den des Gebriges Haimos (Balkan) Alex. (Hdschr. sinnlos).
  119. Konj.: „der Araber“ (Gen. Plur.) Hdschr.
  120. Hdschr. „fruchtreichen“.
  121. Korsika.
  122. Jüdische Umänderung für „Meergottes“ (Bleek, Meineke; ἁλίοιο – ἁγίοιο).
  123. Meineke; Hdschr. „in der Welle“.
  124. Rzach; Hdschr. Accus.
  125. Hdschr. „wird bereitet werden“ („erlangen“).
  126. Meineke; „Karchedon“ (Karthago) Hdschr.
  127. Hdschr. „Und S. ehern mit Gebell und dich, K., er wird sich rühmen bei Allem (über Alles), doch gleich wird die Flöte schallen“.
  128. Adverb nach Rzach; Hdschr. Adjekt. Fem. (zu „Schlag“), wonach auch „ewig“ hierzu zu konstruieren wäre.
  129. Ohne Konstruktion und unmetrisch.
  130. Castalio; Hdschr. „in dem“.
  131. Lücke; „ein Übel“ ergänzt Castalio.
  132. Hdschr. unmetrisch „Gog und allen nach der Reihe zugleich [mit] Magog“.
  133. Hdschr. unklare Völkernamen im Gen. Plur., wie gleich darauf wieder.
  134. Nauck; Hdschr. „ein vielbarbarisches“ oder „vieles barbarische“.
  135. Meineke; „gefallen waren“ Hdschr.
  136. Castalio; „Zorn“ Hdschr.; zum Inhalt vgl. Dt. 32,30.
  137. Meineke; „alles“ (Neutr. Plur.) Hdschr.
  138. Hdschr. „und es wird setzen vieles Gewebe“.
  139. Alex.; „Geschlecht“ Hdschr.
  140. Alex.; Hdschr. „[und] die Allerzeuger, hege aber Scheu“.
  141. Volkmann; Hdschr. „von G. den Abgeschiedenen“; „stifteten“ Alex.; Hdschr. sinnlos.
  142. Hdschr. „und die (Mask.) Hellas opferte von Rindern und lautbrüllenden Stieren“.
  143. Konj.; Hdschr. „den Ratschlüssen aber ...“ (verdorben).
  144. Alex.; Hdschr. „und“ oder Lücke.
  145. „Sterblichen“ Clem. Alex. im Citat. Vgl. 554.
  146. V. 589 wird von Clemens ausgelassen.
  147. „den Leib“ Clem.
  148. So Clem. statt „Gott, der immer groß ist, den“.
  149. Vgl. Jes. 2, 20 f.
  150. Castalio; „Landes“ Hdschr. Für die Bedeutung vgl. Einltg. S. 182.
  151. 624 und 625 werden von Clemens aus Orpheus citiert; vgl. über das ganze Stück 624-701 Einltg. S. 182. Aus Cl. stammt „säume“ statt „übelgesinnter“ (Vokat.) der Hdschr. und „zurück“; Hdschr. „den Reichtum verlassend“.
  152. Siehe letzte Anmerkung.
  153. Es ist mit „aber“ („sondern“) Anschluß an 624 (625 im Sinne = 628) oder an 623.
  154. Hdschr. „unzähliger“, gegen das Versmaß.
  155. Vgl. 729 ff., wo ähnliche Verse mehr in Zusammenhang stehen. „Jemand“ Gfrörer, damit der Satz ein Subjekt bekommt.
  156. Meineke; Hdschr. „das Volk“; M. versteht darnach 658 „von Porphyr“.
  157. Rzach; vgl. Jer 1,15; Hdschr. „opfern“ oder mit anderer Korruptel.
  158. Opsopoeus; „richtet“ („richten wird“) Hdschr.
  159. Gfrörer; „kommen“ Hdschr.
  160. Konj.(ἄναυροι): Hdschr. „Stummen (ἄναυδοι) — sich waschen“.
  161. Siehe letzte Anmerkung.
  162. Hdschr. „allein und groß“ (Adverb.); verb. von Canter und Meineke.
  163. Meineke; Hdschr. Artikel zu „Männer“.
  164. συναγωνιᾶν (sich ängstigen für) muß hier gleich συναγωνίζεσθαι gebraucht sein.
  165. = 675, hier ungehörig, wie Opsopoeus sah.
  166. Rzach; „werden sie aber führen in L.“ oder „vermehren sie in jenen Tagen“ Hdschr. (unmetrisch).
  167. Hartel; Hdschr. „Volk“.
  168. Meineke; Hdschr. „der ungerechten“.
  169. Gförer wie 651; Hdschr. „denn auch nicht“, ohne Subjekt.
  170. Rzach; Hdschr. Lücke.
  171. Gfrörer (Bleek); Hdschr. „sende“ Imper. Den V. 735 tilgt Gfrörer.
  172. Antikes Sprichwort; von einem gefährlichen Sumpfe bei der gleichnamigen Stadt in Sizilien hergeleitet.
  173. So Citat bei Lactantius; Hdschr. „günstige“ und ohne Verbum.
  174. V. 742 (vgl. 743) nur bei Lact.
  175. Volkmann; Hdschr. leicht entstellt, Lact. ganz anders: „ein großes Gericht und auch Anfang“ (oder „Herrschaft“; vgl. 784).
  176. Volkmann; Hdschr. „Lämmern“.
  177. A. LA. „das feindliche Geschlecht“.
  178. Rzach; Hdschr. „mein“.
  179. Castalio; „des Ungerechten“ Hdschr.; „gesetzlosen“ Lact.
  180. Alex.: „als er“. Der ganze Vers ist nach Bleek unecht (auch „gab“ gehört dazu).
  181. Siehe letzte Anmerkung.
  182. Gfrörer; Hdschr. „allen“ zu „denen“.
  183. Lactantius; Hdschr. „einen gl. Mann“
  184. Alex.; Hdschr. „Sohn“ ; vgl. Einltg. S. 183.
  185. Opsopoeus; „gut zur Weide“ Hdschr.
  186. Alex. u. Lactantius’ Fassung des V. 743; Hdschr. „denn dies Gericht d. gr. G. wird die Herrsch. sein“.
  187. Meineke; Hdschr. zu „Bären“ gehörig. In Lactantius’ Citat lautet der Vers: „Bären mit Kälbern zusammen und allem Vieh“.
  188. Scaliger; „mit ihnen“ Hdschr. Die ganze Stelle nach Jes. 11,6ff.
  189. Nauck (Rzach) nach 797; „des Krieges“ Hdschr.
  190. Castalio nach VIII,2; Hdschr. „die Ankündigungen“ oder die „Nachahmungen“.
  191. Die offenbare Lücke ist in einigen Hdschr. angezeigt (als 2 Verse betragend). Vgl. Einltg. S. 181.
  192. Hdschr. „bekannten“, gewöhnlich als Eigenname (Gnostos) groß geschrieben.
  193. Castalio; Hdschr. „nicht wird er mir offenbaren“.
  194. Castalio; Hdschr. „genommen wurde“.
  195. Über den Schluß (818-828) s. Einltg. S. 180.
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