Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):223

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CCXXII verso:

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Das sechst alter
 
Außtilgung des ordens der Templarier

DJeweil babst Clemens sein anwesen mit dem hoff nochmals in der statt Pictauia het do wardt der koenig zu frankreich von seinen ambtlewten (als man sagt) also verlaytet das er dem babst verkuendet wie der hohmaiser der Templarier vnd sein brueedere in ettliche irrthumb vnnd laster gefallen werñ also das sie cristum verschmeheten. lesterten vnd belacheten. vmb dess willen vnd fuer den sie doch zestreyten gewidemt werñ. also auch das sie mit den tuercken vnd sarracenen der sachen eins vnd den cristen widerwertig wern. demnach warden sie verfolget vnd großer mechtiger irer habe vnd gueeter entsetzet vnd die selben gueeter zu anderm geprauch vnd andern gaistlichen vnd verfechtern cristenlichs glawbens zuogeaygnet. Als vil sich aber (wie hieuor gemeldet ist) diser orden in reichthuemern meret. souil mynnderet sich sein heilligkeit. Nw wardt Jacobus ein burgundier. der sich in disen orden thet nach absterben des hohmaisters durch fuerschuob der fuersten in das hohmaisterambt gefuerdert. do begabe es sich dz er in Philipsen des frankreichischen koenigs. dess sun er auß der tawff gehebt het vngenad fiel also das auß verhengknus des babsts alle foerdersten diss ordens mitsambt dem benanten Jacobo irem hohmaister an eim aynigen tag auß befelhnus desselben koenig Philippsen durch alles sein koenigreich gefangen vnd irer stett. schloeßer. schetze. habe vnd gueetere berawbt. vnd die gefangen gein parys gefueert. daselbst langzeit in panden gehalten vil schendlicher ding. der sie doch lawgneten gefragt. vnd zu letst alle. außgenomen Jacobum mit dreyen gesellen zum prand verurteilt. vnd vber bekantnus rechts cristenlichs glawbens. vnd vber widersprechung beschuldigter ding verprennt. So wardt Jacobus gein Lyon. vnd von dannen nach bekantnus ettlicher ime vom babst fuergehaltner ding widerumb gein Parys gefueert vnd mit seiner gesellen einem. der des vienensischen Delphins bruder was zum tod verurteilt. Als ime aber in gegenwertigkeit zwayer bestlichen legaten die vrteil gelesen wardt do bezeueget er das er des tods wirdig aber doch der ding in der vrteil gemeldet nit schuldig wer. darauff lydde er mitsambt des Delphins bruder in beywesen des koenigs die peyn des tods bestendigclich.

 
Trusianus

TRusianus ein artzt von Florentz Thadei des artzts iunger hat dise zeit ein grosse erklerung vber ein ertzneybuoch Galieni geschriben. vnd sich darnach als er merket das er in der ertzneyung nicht glueckfellig was gantz auff gaistlichkeyt ergeben vnd cartheueser orden angenomen.

 
Richardus

RJchardus de media villa. ein hohgelerter man der hailligen schrift parfuoßer ordens ist (als ettlich sagen) diser zeit gewesen. vnd was ein solch synnreich vnd schriftweise man das ime nichtz in den goetlichen bueechern beschriben verporgen was. der dann vnder andern anzaigungen seiner synnschicklichkeit die vier bueecher der hohen synn gar schoen außgelegt hat.

IAcobus de viterbio augustiner ordens auch ein fuertreffenlicher lerer der heilligen schrift vnd ertzbischof zu neapolis vnd tugent scheinperer man hat diser zeit als ein hohgelert man vil schriften den gelerten bekannt gemacht vnnd begriffen.

 
Comet

NAch der gepurt des herrñ. M.ccc.xiiij. iar erschynen drey monde vnd ein comet gegen mitternacht drey monat. nach verscheynunng desselben starb koenig Philips zu franckreich. der het. xxix. iar geregirt. dann auf dem geiade kom ein wilds schwein vnder das pferd des koenigs also das er vom pferd fiel vnd vnlang darnach mit todt verschied. Diser wz gar ein schoen man. gerads leibs vnd guoter glidmaß. aber er suchet zeuil leiplicher ergetzung. darumb ließ er die seinen das koenigreich besorgen. das kome dem selben koenigreich zu großen vnstatten. Er ließe drey suen. nemlich Ludwigen den koenig nauarre.

CCXXIII recto:

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Blat CCXXIII
der werlt

Philipsen den grafen zu Pictauia oder pickardia. vnd Caroluz den grafen der marck. Alle dise drey sind ein kleyne zeit koenig zu franckreich vnd gar schoen mann vnd irer weiberhalb vngluecklich gewesen. dann Ludwig hieße die seinen erwuergen. So schiede sich philippus von der seinen vnd name sich doch darnach wider auff. So hielt Carolus die seinen in fangknus. vnd man maynte solcher vnfal koeme daher das sie in verpoten graden geheyratet hetten. oder von irs vaters frefel wegen mit fangknus an babst Bonifacio geuebet.

 
Rhodiser ordens anfang

ROdys die innseln gegen Lyciam vber gelegen ist in disem. M.ccc.viij. iar in der cristen gewalt komende dem orden sant Johanßen auß babstlicher machte vnd oeberkeit befolhen worden. dann als die statt Jherusalem gantz verlorn was. vnd die templarier von fals wegen in große irrung vom babst außgeloescht warden do zohen dise Johanniter in dise innseln vnd vertriben die tuerken darauß. vnnd richteten die statt die schier zerruedett was mit hilff vnd fuerschutz der cristen wider auff mit wider vernewung des schiffzeuegs. also das sie nit allain dise inseln beschutzt vnd beschirmt. sunder auch den von cipern vnd andern nahend gelegnen cristenlichen voelckern große hilff vnd beystand getan gaben. Disen rittern sind von irer beschutzung wegen cristenlichs glawbens im orient der templarier gueeter durch die bebst vnd ander cristenlich fuersten zugeaygnet. Darnach wolten sie auß andechtiger bewegnus auch sannt augustins regel willigclich annemen. darumb sie auch von bebsten mit vil gaistlichen freyhaiten vnd guotaten geeret worden. Der Soldan auß egypten hat sie fuenff gantze iar mit gewappenter heerschiffung angefochten. aber doch mer schadens empfangen dann zugefueget. So haben auch die tuercken vier mal diser ritter landschaft angegriffen vnd ein große niderlag vnd schlaht darob erlidden. zu iungst hat sie der tuerkisch keiser beschedigt. als hernach dauon meldunng beschiht. Sie sagen die rodiser haben gar ein wolbefestigts castell sant Peters genant. das sie mit großer costung bewaren. daselbst hin empflihen die cristen den tuercken gar offt. darinn ziehen vnd halten sie hunde. die laßen sie bey nacht auß. Von denselben hunden sagt man das sie die cristen am gespor kennen vnnd sich freuentlicher weys gegen ine erstellen. aber sie sollen die tuercken anfallen. melden vnd peyssen.

 
Johannes koenig zu beheim

IOhannes kaiser Heinrichs sun. dem sein vater Elizabeth die andern koenig wentzelaws schwester vermehlet hat darnach das koenigreich zu beheim beseßen vnd xxxv. iar mit gewaltiger hand geregirt. vnd dieweil sein vater in welschem land wz das roemisch reich heraußen in teuetschen landen als ein stathalter guberniret. als sich aber nach absterben seins vaters vil welscher stett an ine ergeben hetten do zohe er mit eim heer vber das gepirg vnd beschuetzet die nit wenig iar. dann als er die stett Brixen Bergamum Lucam Parmam Regium Mutinam vnd andere in seinen schirm empfieng. do vnderstuond er sich dieselben stett mit schloßern vnd zynnen zebefestigen vnd pawet zu Bergamo ein fast wolbefestigts schloss das noch vorawgen ist[.] Darnach bracht er widerumb vnder sich die stett Eger vnd Preßlaw mitsambtandern stetten in der schlesi. vnd krieget mit den oesterreichern. von dannen bracht er einen solchen rawb das er sein rayßlewt mercklich reichet. Zu letst wardt er vom koenig zu franckreich ime wider die engellender zu hilff gefordert vnd in eim großen streyt mit vil volcks erschlagen vnd ließ Carolum seinen sun. xxxi. iar alt.

 
Dantes ein poet

Dantes aligerius von Florentz ein namgastiger poet vnd lerer der heilligen schrift diser zeit wardt auß Florentz von seinen mißguennern vertriben vnd zohe auf die hohen schuol gein Parys. vnd nach dem er ein poet vnd subtiler synnreicher tichter was so machet er gar ein schoens loeblichs gedichte. darinn er die tieffe himlischer. irdischer vnd hellischer ding betrachtende. yede in viererlay gestalt. als geschihtlich. bedeuetlcih. sytlich vnd himlisch beschriben. vnd sunst mer anders in schriften gebracht hat[.] Als er aber auß franckreich zohe do hieng er Friderichen dem arrogonischen koenig vnd Canigrandi dem herren von der layttern zu Bern an. Nach absterben desselben herren von Bern starb auch er zu Rauenna nach der gepurt Cristi. M.ccc.xxi. iar.[1] in dem. lvi. iar seins alters.


  1. 1321 n. Chr.