Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):206
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CCV verso:
BearbeitenCLemens der dritt ein roemer. als er nach empfangnem babstthumb verstund das der cristen sachen in asia teglich mer vnd mer in verlichkeit fieln do vermanet er die cristenlichen fuersten mit gemayner auffordnung das zaichen des haylpern creuetzs an die klaider vnd in das hertz zenemen. vnd gegen den vnglawbigen vmb der glori der ewigen seligkeit willen zu der waffen vnd weer zegreiffen. Solche vermanung des roemischen bischoffs machet auffwegig den roemischen kaiser Friderich barbarossa genant. vnd Philippsen zu franckreich. Richardum zu engelland koenige vnd Oddonem hertzogen zu burgundi. denen dann ein vnzalliche menig der ertzbischofe. bischofe vnnd andrer fuersten nachfolgeten. So zohen auch auß welschem land die Venediger vnd Pisaner. vnd auß Frießland Flandern vnd Dacia mechtige heerßkreftige schiffung zu. So befridet Gwilhelmus der koenig Sicilie dz meer vor den vnglawbigen vnd rawbern. vnd fueeret auß apulia vnd sicilia getrayd zu. Dise fuersten haben darnach in geprauch mancherlay gluecks in asia manlich gefochten. Aber Clemens hat sein gemueet zu richtung vnd ordnung pfaflicher vnd gaystlicher sachen geschickt. vnd ettlicher derselben vnsytten vnd vnwesen mit seiner ernstlichkeit gebessert. Auch sant Laurencien closter außerhalb der mawer gepawt. vnd sant Johanßen tempel mit gewuermeltem werck gezieret. vnnd starb darnach im vierden iar seins babstthumbs.
CElestinus der dritt auch ein roemer dauor iacinctus genant vnnd ein cardinal ein alter vnd tugentreicher man nach clemente zu babst erkorn het ein mercklich mißfallen ab der offenbaren widerspennigkeit der von Sicilia die sie wider seinen vorfarn geuebt hetten. also das er ime fuersetzet diselben zestillen vnd zegeschwaygen. Er was ein guot man. der den hernach benanten koenig Heinrichen zu kayser bekroenet. vnd dieweil er leben allen fleiß zu widererobrung der statt Jherusalem vnd des gelobten lands ankeret. Er hat der statt Viterbio den namen gegeben vnnd alda ein bischofliche kirchen gemacht vnd starb im sibenden iar seins babstthumbs. vnd wardt von allen frummen menschen schmertzlich bewaynet.
SAladinus der koenig egypti wardt nach absterben Noradini des koenigs der sarracen an sein stat als ein starcker vnd in allen dingen gestrenger man erkorn vnd regiret. xvi. iar. alßpald nach angenomnem koenigreich hat er sich gegen dem koenig der egyptier in einen krieg gegeben. ine gefangen vnd erschlagen. vnd alles egyptier land vnd das gantz Syriam erkrieget vnd vnder seinen gewalt bracht. vnd in dem land des koenigreichs Jherusalem mit großem mechtigem heer an vih vnnd lewten rawb vnnd mordt begangen. aber doch dauor zu zwayen maln von Balduino dem koenig (als hieuor steet) niderlag erlidden. Darnach tet er einen heerzug auff Emanuelem den kriechischen koenig. den vberwunde vnd erschluog er. Auß solcher vberwindung wardt er also stoltz vnd hohtragend das er mit heereßkraft wider die cristen fuer Jherusalem zohe vnd dieselben heilligen statt (die die cristenlichen koenig nach koenig Gottfrid. lxxxviii iar inngehabt hetten) als hieuor gemeld ist erobert. vnd vor vnd ee er in den tempel Salomonis gieng den selben tempel mit rosen wasser waschen vnd mit seinem gespenst rainigen hieße. Disem mangelte nichts zu hoehstem lob dann der tittel des cristenlichen namens. Do er sterben solt do schaffet er das man vor seinem leichnam zum grab ein schwartz tuch an einer lantzen vortragen vnd ein scherg vorhergeende schreyen solt. Ich zemer gantzs Asier lands. bring hin allain diss flecklein gewands. wiewol ich was so mechtig reich. das mir kawm ymant wardt gleich.
ALpaidis die heillig fraw von Cudota lebet vil iar on leipliche speyß. was von schlechten lewten geporn vnd ein vihhuetterin. vnd am leib mager vnd außgehungerts ingewayds. aber von angesihte also schoen vnd leibig als ob sie in vberfluss der wollustperkeit schwebte. Sie ward oft auß englischer laytung in die hoehe gezuckt vnd wiewol sie auff dem gew geporn vnd erzogen was so was sie doch wundeperlicher kluoger rete vnnd fuersichtiger wort.
CCVI recto:
BearbeitenHEinrich der sechst. kaiser Friderichs des ersten sun wardt nach der gepurt cristi tawsent hundert vnnd in dem newntzigisten iar durch wal der churfuersten zu roemischem kuenftigem kaiser erwelet. vnd regiret. viii. iar. Aber er als dauor zu koenig vom vater geordnet empfieng die kron zu Ach. Er het erstlich einen krieg mit den von Coelne. aber er name sie nach ertoedtung des bischofs zu Luettich widerumb zu gnaden[.] Nachfolgend wardt er von babst celestino zu kaiser gekroenet mit dem gedinng das er nach widererobrung des koenigreichs herdißhalb vnnd ihenßhalb des Sicilischen meers mit aigner zerung einen ierlichen zinss bezalen. vnd die land zu der kirchen gehoerende dem babst einantwurten solt. Damit aber solchs destleichtlicher beschehen moecht so verfueeget er das constantia die iunckfraw koenig Normans tochter zu Parnormo in einem closter wesende haymlich darauß gefueert. vnd ime (wiewol sie eltrer dann zu geperung schicklich geachtet was) auß bebstlicher erlawbnus zu der ee vermehelt wardt[.] Also im ersten iar des koenigreichs haben Heinrich vnd sein gemahle Neapolim die stat belegert. aber doch auß vrsachen der zufallenden pestilentz wider in teuetsche lannd gekert. Darnach hat diser Heinrich abermals auff erforderung babsts celestini ein groß mechtigs heer in welsche land gefueert. vnd mit ime daselbst hinein Constanciam seine gemahel. vnd Friderichen seinen sun (den sie vber allermenigclichs hoffnung also alte geporn het) gebracht. vnd on sunder große muoe die statt Neapolim vnd was in welschem land zu dem koenigreich Sicilie gehoert vnd darnach auch dasselb land Sicilie in seinen gewalt gezogen. vnd man saget stettlich das diser heinrich einen vberschwencklichen reichen schatz durch die Normannischen koenig lannge zeit gesammelt haymlich zu seinen handen gebracht. vnd in teuetsche land gesendet het. er wardt von dem babst celestino auß Panormo gein rom gefordert vnd daselbst mancherlay zu widererobrung des heilligen lands vnd Jherusalem gehandelt. Aber wiewol diser Heinrich derselben sachen persoenlich nit vndersteen wolt so saget er doch zu dieselben ding durch sein botschaft vnd anwalt zehandeln. demnach ordnet er den ertzbischoff zu Maintz vnd den hertzogen zu sachßen zu hanndelern diser ding mit befelhe das volck vnd heer auß allem teuetschem lannd zesameln. Zu derselben zeit zohen die sarracen mit großer mechtiger schiffung in hindern Hispaniem vnd legten den koeig castelle in eim streyt ernyder vnd brachten vil land vnd lewt daselbst vnder sich. alda sie dann die großen stat Granatam bis in das. M.cccc.xcii. iar[1] inngehabt haben. Als aber heinrich herwider in das reich keret vnd zu messana in Sicilia schwerlich in krankheit gefallen was. do sendet er sein botschaft zu babst innocentio. dem befalh er sein weib vnd sun. vn Philipsen seinen bruder. dem er die herrschung des gantzen ethrurischen lands vnder dem tittel eins hertzogthumbs verlihen. vnd die pflegnus des roemischen reichs. vnd das regiment des koenigreichs zu sicilia bis zu seins suns vogtpern iaren befolhen het. vnnd als er nw sein gescheft vnnd testament verordnet hett do starb er zu Panormo. Dasselb sein absterben vrsachet in asia vnd auch in teuetschen landen nit wenig zerruedung vnd auffruor. Diser Heinrich was in seinen sachen gestreng. wider die feind kuenmueetig. gabreich. gesprech. von antlitz schoen. mittelmassiger person. kluoger synn. vnd wardt in der Panormitanischen kirchen erlich begraben.
HElinandus ein closterman ein redper gaistlich vnd gelert mensch hat diser zeyt wesennde ein cronick von allen geschichten des anfangs der werlt bis auff die selben zeit beschriben. vnnd ein groß buoch dauon gemacht. aber dasselb buch ist also zertrennet vnd zertaylet das man es nyndert gantz finden mag. Sunst hat er auch vil anders treffenlichs dings beschriben[.]
PApias ein lombardier hat diser zeit als einer in lateinischer vnd kriechischer zungen geuobt einen vocabulari gesamelt vnnd sunst vil schoener sendbrieff gedicht.
AZo von Bononia puertig in kaiserlichen werltlichen rechten ein hohgelert man hat diser zeit vil treffenlicher erklerung vnnd außlegung derselben rechten also schoen beschriben das er von andern lerern der rechten ein prunn kaiserlicher gesetz genennt wirdt.
MArtinus Basianus ein treffenlicher lerer derselben recht hat auch diser zeit gereichßnet. vnnd wardt von eim andern rechtgelerten ein lucern des rechten vnnd spigel der werlt genant.
- ↑ 1492 n. Chr.