Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):204

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CCIII verso:

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Das sechst alter

Orden der aynsidler sant Augustins

 

GWilielmus der heillig man ettwen hertzog zu aquitania vnd graff zu pictauia ist im iar des herren tawsent hundert lvii.[1] in gallia an tugenten vnd wunderzaichen scheinper gewest. der von iugent auff von sant bernhart geleret wardt vnd ime den todt fuer awgen setzet. der werlt geprengk verachtet vnd in ein große wueestnus gienge. vnd daselbst vnder sant augustins regel als ein volkomner diener cristi lebet. vnd do er nw in den gaistlichen stand kome ye hoeher er denn in den eren was gewesen ye tieffer er sich demueetiget. vnd gleicher weiß als er dauor gepantzert wider die feind gefochten het. also wolt er in gott gekeret in eim pantzer an ploßen leib gelegt mit stettigem beten. wachen vnd fasten seinen leichnam peynnigen. darumb nicht allain vil werltlich person. sunder auch etliche brueedere diss ordens vnd andere komen zu ime als zu eim vater vnd aufrichter diss ordens[.] Als aber diser heillig man sahe das der orden der cistercienser in klainer zeit also fast zugenomen het vnd sein orden so gar in abfall vnd wueestnus komen was das schier kein anzaigung enicher gaistlichkeit darinn mer erschyne. do richtet er sein gemueet solchen seinen orden widerzeerquicken vnd brachte den mit mercklicher menig gaistlicher person in kurtzer zeit zu auffung also dz man ine einen pawere des ordens. vnd die personen desselben nach ime gwilielmitas nennet bis an die zeit babst innocentii des vierden do warden sie auß den wueestnussen in die stett gefordert. vnd nach hinlegung diss namens von demselben babst vnd seinen nachkomen sant augustins ainsidler genant. Diser Gwilielmus hat auß zugabe anastasii vnnd adriani der bebst nach der aynsidelschaft erstlich in den stetten zewonen angefangen vnd das erst closter zu Parys vnder dem tittel des petelns erpawt.

 
 
 
Johannes mesue ein artzt
 
Johannes ein bischoff

DRey sunnen sind diser zeit in dem monat septembris in dem nidergang beyeinander gesehen worden. vnd vber zwuo stund gienge die mittler sunn nach verschwindung der andern zu rast. Deßgleichen sinnd auch in den nechsten iarn darnach drey monde erschynen. vnd in dem mittlern ein creuetz zaichen. Dise gesihte warden von ettlichen außgelegt das sie zwitrachtigkeyt der cardinel in erwelung des babsts. vnd der churfuersten in wale eins roemischen koenigs bedeueteten als dann wider babst alexandrum (als hieuor gemeldt ist) vier bebst erkorn waren. deßhalben wz ein schwere zwayung. die weeret. xvii. iar. So waren diser zeit solche erdpidem. vnd sunderlich in syria vnd sicilia das sich land lewt vnnd stett erschuetteren vnd verfielen.

JOhannes mesue ein artzt auß koenigclichem geschlecht damascenorum puertig ist zu disen zeiten in hailung vnd ertzneyung der seuechen vnd kranckheit hohberuembt gewest. vnnd hat auß wissen der kunst der ertzney ettliche nuetzliche buecher von allerlay ertzneyen vnd von irer natur. art. aigenschaft vnd vbung geschriben. vnd wiewol er auch ein buch von haylung vnd ertzneyung der seuechen zebeschreiben vnd am hawbt angefangen het. yedoch als er bis an das hertz komen was do starb er.

JOhannes der carnotensisch bischoff. vnd sant Thoman dem cantuariensischen bischoff gar gehaym an schriftlicher wissenheit. lere vnd außsprechlichkeit hohberuembt hat diser zeit in achtung vnd wirden wesende ettliche schoen schriften gemacht vnd vnder andern des benanten sant Thomas leben emssigclich beschriben.


CCIV recto:

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der werlt
Blat CCIIII
 
Hartman ein bischoff

HArtmannus bischoff zu Brixen in dem Passawischen land geporn entzohe sich in anbegynn seiner iugent von der werlt vnd kome zu den geregelten chorherren sant Niclaßen zu Passaw. allda wuchße er auff in heilligem leben an guoten sytten vnnd lernung. Bischoff Cunrat zu Saltzburg setzet ine zu verwesung des closters daselbst. darnach empfienge er auff begerung margraff Leuepolds zu oesterreich an der Thonaw ein newe pflantzung zeregieren. Als er aber pald probst ward do peyniget er sein leichnamlein mit vil fasten. wachen vnd andern quelungen herttigclich vnd vbet sich gern in wercken der demueetigkeit. also nach absterben Reinberti des bischoffs zu Brixen wardt er mit gemayner wale der pfafheit zu bischoff daselbst erwelt. alda volbracht er sein leben in aller heilligkeit vnd wunderzaichen vnd enteueßert sich aller werltlicher vnd flaischlicher wollustperkeit vnd ergabe sich gantzen in gebette vnnd beschewlichkeit. vnd lebet also in hoehster massigkeit vnd wundergestrengem wesen. vnnd het vnder seinem klaid ein hareins hembd an. Er wardt von kaiser Friderichen fast geliebt vnd als ein vater vnd beichtiger alweg von ime geeret. vnd darumb des kaisers zorn gein babst alexandro durch ine gesenftigt. Zu derselben zeit leuechteten zway oelzweydlein in der kirchen gottes. Eberhart der ertzbischoff zu Saltzburg. vnd diser sant hartman bischoff zu Brixen. der alle sein zeit mit wachen vnd betten. mit beschewligkeit oder mit lesen verzeret. vnd gepott des hails gabe. vnd krieg richtet. vnnd starb zu letst vol tag in einem wasser bade zu wintter zeit. vnd was nach seinem seligen abschaid auß der werlt an vil wunderzaichen scheinper. vnd suenderlich ist er ein getrewer nothelffer den schwangern frawen die in irer geperung sein hilff auß verdienst bey got anrueeffen.

 
Almericus der sechst koenig zu Iherusalem

ALmericus der sechst koenig zu Iherusalem hat nach absterben Balduini des dritten seins bruders. xii. iar geregirt. vnd was ein gestrenng vnd vil gedechtnus wirdiger man. der dann mit den hayden vil vnd offt gefochten vnd derselben vil erschlagen hat. vnd hat Alexandriam die hawbtstatt in egypten (die Tiracumus Saladini des tuerckischen koenigs verweser dem egyptischen Soldano mit betriegerey entzogen het) mit hartter belegerung bedrangt. also das die von Alexandria (die sich den cristen in keinen weg vnderwerffen wolten) sich an disen koenig Almerico ließen mit geding das sie durch ine widerumb in des Soldans gewalt gelangen solten. Dem nach empfienge diser Almericus ein mercklich groß gelt von dem Soldan vnd ließe ime alexandriam folgen. Als aber almericus verstund das der Soldan in denselben dingen betrieglichkeit suchet do belegeret er als ein großmueetig man die mechtigen statt Alkeyro. vnd empfieng doch darnach auß verlaytung eins falschen ratgeben von dem Soldan abermals gelt vnd zohe ab.

 
Anßhelmus bischoff
 
Sant Albertus

ALbertus ein beruembter ritter wardt nach erlichem fechten mit marter bekroenet.

ANßhelmus der Beluacens[i]sch bischoff ist diser zeyt nach heilligem leben vnd guotten sytten gestorben. bey des grabe warden ettliche lampen wunderperlich angezuendt außgenomen eine darein ein wuochrer oele getan het[.]

 
Elisabeth ein closterfraw in sachßen
 
Philips koenig zu franckreich

PHilippus koenig zu franckreich des vorigen koenig ludwigs sun regiret. xliiii. iar. der zohe (als er hoeret das Jherusalem widerumb verlorn wer) mit vil cristenlichen fuersten in syriam. als er nu mitsambt Richardo dem Englischen koenig fuer Ptolomaidam komen. vnd darnach her widerumb gein Jherusalem ziehen wolten do begunden sie bede vmb das koenigreich Jherusalem miteinander zezancken. doch name sich Philippus einer kranckheit an vnd zohe haym vnd ließ Richardum hinder ime vnd verzeret sein vbrigs leben in heilliger vbung.

ELizabeth ein heillige closterfraw leuechtet in sachßen land an wunderzaichen vnd hat auß englischer offenbarung wunderperliche gesiht beschriben. sunderlich ein buch der weg des herren genant.


  1. 1157 n. Chr.