Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):175

174 <<<Vorheriges Blatt
Die Schedelsche Weltchronik    Blatt CLXXV
Nächstes Blatt>>> 176
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


CLXXIV verso:

Bearbeiten
Das sechst alter

BAbenberg ist ein wolberuembte statt des franckenlands mit dem fluss rednitz getailt an eim guotten vnd fruchtpern ortt gelegen. Diser fluss der rednitz nymbt nit verre vnderhalb nurmberg den fluss begnitz genant in sich vnd gibt den bambergischen inwonern mancherlay lusts vnd nutzperkeit von fueegclicher vnd schicklicher schiffung wegen daselbst. von dannen fleueßet dise rednitz hinab in den fluss des Mayns. der dann nit wenig stett des franckenlands fuerfleueßet. Ob der statt auff eim hohen berg ist ein burg oder schloß von natur vnd mit kunst befestigt. Nw hett Luitolfus der hertzog zu sachßen einen sun genant otto der gepare heinrichen den demueetigen zugenambt (der darnach roemischer koenig vnd teuetschem land vor was) vnd ein tochter baba genant. von der dise statt babenberg den namen hat wiewol sie von ettlichen pfabenberg genennt wirdt. Dieselb Baba grefin zu babenberg gepare zwen suene Reynoldum (den hertzog Cunrat erschlug) vnnd Albrechten den edelsten grafen der francken des vorgenanten Otten hertzogen in sachßen vnnd thueringen enicklein. der den Cunraten den bruder koenig Ludwigs von erschlagung wegen seins bruders auch vom leben zum tod bracht vnd sich darumb in die benantten burg fueeget vnd ettwielanng des koenigs belegerung geduldet. Vnd nach dem aber die bestreyttung der burg fuer schwerlich geachtet wardt. so wardt zu arglistigkeit vnd betriegerey zuflucht genomen vnnd Hatto der bischoff zu Mayntz als ein diener solcher vbeltat gefunden. dann er zohe zu graff albrechten auff die burg vnd saget er woelt des kriegs ein entschaider sein vnd batte den grafen zum kaiser hinab in das heergeleger zekomen so woelt er ime frid geben oder ine vnbeschedigt widerumb in die burg fueren. dem glawbet graff albrecht vnd empfieng darauff geluebd vnd ayd von Hattone dem ertzbischoff vnd gieng mit ime fuer die burg. vnnd als sie aber kawm herauß komen waren do sprach Hatto. die sachen moechten sich villeicht bey dem kaiser lang verziehen darumb moecht ein nuetzer rat sein vor die speiß zenemen. dem grafen gefielen die wort des bischofs wol vnd gieng wider in die burg hinein vnd gab dem bischof das fruemal zeessen vnd begeret keiner andern sicherheit von ime. Als sie nw geessen hetten do zohe graff Albrecht mit dem bisschoff hin zu dem kaiser. daselbst wardt er alßpald gefangen vnnd zum tod verurteilt do vermanet der graff den bischoff seiner vertroestung vnd zusagung der sicherheit. der wenig gotzfoerchtig bischoff antwurtet vnd sprach das er seinen ver-

CLXXV recto:

Bearbeiten
der werlt
Blat CLXXV

trawen vnd zuosagen genuog getan. do er ine erstlich auß der burg vnd alßpald widerumb hynein zu dem frueemal vnbeschedigt gefueer hett. dann er het ime nicht versprochen ine zwaymal wider haym zefueeren. also ward der vnglueckhaftig Albrecht enthawbtet. Baß haben die roemer gehandelt die der gleichen listigkeit geprauchende einen auß den gefangen von Hanibale gein rom gesendt gepunden hinwider schickten. Die ligenden gueeter die graff Albrecht gehabt het gelangten darnach an das reich. So hatt kaiser Otto der dritt sant Heinrichen vil ligender guoeter gegeben. als in seiner freiheit geschriben steet. also lawtennde. Zu wissen sey allen cristglawbigen menschen das wir auff begerung vnd anrueeffung vnßerer liebsten muoter Adelheide vnßerm lieben enigklein hertzog Heinrichen zu bayern vnßer statt Babenberg genant mit allen darzu gehoerenden dingen auß vnßerm kaiserlichen gewalt vnd macht zu geprauch ewiger aigenschaft verlihen vnd festigclich vbergeben haben etc. Dise statt hat darnach sant kaiser Heinrich gar schoen gezieret vnd ein loebliche bischofliche kirchen vnd hof darinn gestiftet mitsampt seiner gemaheln der heilligen iunckfrawen Kunegunde. dann sie haben nichtz in irem leben vnderwegen gelaßen das sie zu der ere gottes dienstlich vnd fuerderlich geachtet haben. Sie haben auch nach irem absterben in derselben koenigclichen thumbkirchen in vil wunderzaichen geschynen. Daselbst ist auch Berengarius begraben. der das welsch koenigreich eroberet vnd von Ottone dem ersten gefangen vnd in teuetsch land gefueert wardt vnnd daselbst im ellend starb. Dise statt wirdt auch geziert mit gemainen gepewen vnnd gar schoenen heilligen gotzhewßern. Sannt Otto ir bischoff vnd ein appostel des lands zu pomern ist daselbst zu babenberg mitsambt sant Georgen fanne oder panyer. Sie glawben auch zwen auß den sechß krueegen daselbst sein in den von dem herren vnßerm hayland weyn auß wasser gemacht ist als die histori der euangelesten setzt. Auch das schwert da mit Petrus dem malcho sein or abgehawen hat. Das lob vnd die beschreibung diser statt hat Gotfredus von Viterbia der treffenlich gschihtbschreyber in schoenem artlichem gepundnem gedicht huebsch vnd aigentlich gemeldet vnd zeerkennen gegeben. Wer des vnderichtung haben woel der such es in dem lateinischen druck bey ende der beschreibunb diser statt babenberg.

Babenberg