Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):124

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CXXIII verso:

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Das sechst alter

Die zehend verfolgung wider die cristen menschen nach Nerone wardt von Veturio dem hawbtman der ritterschaft zu disen zeiten erwecket. vnd auß gehaiße Diocleciani vnd Maximiani durch alle teil der werlt verhengt. Dioclecianus hat im orient vnd Maximianus im nidergang die kirchen zuerwueesten vn die christen zepeynigen vnd zeertoedten gepotten. Dise verfolgung was die lenger vnd grawsamer vnder den andern allen. dann die heilig schriften warden verprennt. vnd welcher in burgermaisterlicher oeberkeit sich einen christen bekennet der wardt abgesetzt vnd als erelos geachtet. welche knecht dann in cristenlichem stannd verharreten die mochten nit freyheit erlangen. die christenliche rittere warden gezwungen aintweders den abgoettern zeopffern oder ir ritterschaft vnd auch das leben zeuerließen mit aufgesetztem gepote des kaisers am marckt. das getorft einer zerprechen, dem ward sein hawt abgestrayft vnd mit darein gegoßem essich vnd saltz so lang gepeinigt bis nichtz dann das leben vberblib. Disen bestettigten Dorotheus vnd Gorgonius die beruembten man. In denselben tagen kome in der koenigclichen behawsung der statt Nicomedia ein fewer auß. do maynet der kaiser auß falschem argkwon dz solche von den cristen beschehen wer darumb schaffet er vil cristen zeerschlagen vnd vil lebendig in das fewr zewerffen vnd solche wueetende grawsamkeit wardt nit allain in Mitilena Siria Affrica Thebaide vnd Egypten. sunder auch in der ebne Palestine vnd Titi geuebet. also das kein geschlecht der peinigung an den cristen gesparet wardt vnnd (als Damasus setzt) in. xxx. tagen. xvijm. menschen beder geschlecht mit marter bekroenet worden sind. on die die in die inseln verschickt. oder ertze. oder sand zegraben. oder stayn zehawen gezwungen worden. der dannn schier ein vnentliche anzal was. Zu letst eroffnet got die awgen vnd bedrange Dioclecianum dohin das er vomm reich ab stunde. So wardt Maximianus mit mancherlay seueche vnd vnsinnigkeit seins gemueets also geengst das er sichselbs zu letst ertoedtet.

 
 

Adauctus der roemer ein fast christenlich heilig mann empfieng zu phrigia die marter. als er die statt daselbst bekeret hat. do hieße Dioclecianus die gantz verprennen. darumb das die burger den abgoettern nit opffern wolten. Diser Adauctus wardt nach außgrabung seiner awgen zu letst mit enthawbtung zu martrer gemacht.

Alexander der gestreng ritter. einer auß der schar Theborum hat zu diser zeit als er zu Bergomo in der statt den cristenlichen namen bestendigclich geprediget. nach vnzalichen daselbst geuebten tugenten in abschneidung seins hawbts die marter erlich volbracht dess leichnam begruebe Grata ein heilige wittibin auff iren grund vnd poden. daselbst wardt ein loeblicher tempel der nach vorhanden ist gepawet

Barbara die edelst iunckfraw. auß der statt Nicomedia geporn wardt von irem vater von irer großen schoene wegen in einen hohen thurn gesetzt besorgende sie wuerd ein cristin. aber auß vnd errichtung des hailigen gaists petet sie als ein cristin den got des himels an. der vater wolt sie toedten vor dem verbarge sie sich. Als sie aber gefunden wardt do wardt sie fuer den richter gefuert mit ruoten geslagen mit fueßen aufgehenckt vnd mit abschneidung irer pruest vnd prennung der fackln vnd nach vnzallichen peinigungen zu letst von irs vaters henden enthawbtet amm vierden tag des monats decembris. vnd das fewer vom himel steygende verprennet den vater zu puluer.

Anastasia eins edeln roemers tochter vnd eins mechtigen mans weib ein cristin vnd vberin der werck der barmhertzigkeit gegen den cristen. wardt in diser aufruor von Publio irem mann begriffen. lang in fancknus gehelligt. vnd darnach enthawbtet.

Simphorianus Claudius Nicostratus vnd Simplicius die hohberuembten mann haben in diser zeit zu rom gelidden. die warden erstlich in kercker gelegt. darnach mit scorpionen gehawen. vnnd zu letst auß gehaiß Diocleciani in das meer gestuertzt. amm. xxviij. tag octobris.

Crispinus vnd Crispinianus die beruembten mann in diser verfolgung erstlich gepeinigt. warden zu letst anthawbtet amm. xxv. tag des monats octobris.

CXXIIII recto:

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Blat CXXIIII
der werlt
 

Mauricius vnd Exuperius. Candidus vnd Victor mit Innocencio die fuernemsten der schar Thebeorum sin diser zeit auß gescheft des kaisers Maximiam in Gallia bey der statt Seduno mit. vim. vic. vnd. lxvi. menschen von Cristo wegen gemartert vnd mit der martrerkron erlich begabt worden. Dise martrer sind suß den orientischen gegenten vnnd auß einer edeln statt Egyptier land bey dem fluss Nilo gelegen komen. vnd von dem bischof zu Jherusalem getawft worden. vnd nach dem dise menner in kriegßsachen vnnd hendeln gestreng vnd geuebt. vdn an tugenten edel vnd im glawben nach edler warnn. do warden sie Maximiano zu hilff in Galliam gefordert. Als aber Manimianus sie wider die cristen gesendet het mit befehlhe den abgoettern zeopffern. vnd sie aber das nit thun wolten das schaffet er sie an mancherlay enden mit mancherlay marter zeertoedten vnd alweg den zehenden zeenthawbten. Maricius ir heerfuerer bestettiget die andern im glawben. die legten ir waffen hin vnd opfferten sich willigclich auff.

 

Vincencius der leuit ein vndueberwintlichster hailigster man auß Hispania sant Sixts des babsts iunger dem hailigen martrer Laurencio an kunst vnd tugenten gantz enlich. von gepurt fast edel vnd hohgelert hat mit Valerio dem heiligen bischoff der statt Lesar auguste fast pittere marter von Daciano dem verweser erduldet. vnd nach harter peinigung. fangknus. bekettung. helligung vnd hungerung an allen glidern des leichnams toedliche quelung erlidden. darnach wardt er an einem schnelgalgen außgedenet vnd daran hangend mit vil wunden verletzet. nachfolgend vomm schnelgalgen genomen vnd vber glueende koln auff einen rost gelegt darauf mit eyßnin kreueln zerrissen vnd saltz darein gestrewet. darnach in einen kercker gelegt mit fueßen in einen stock geschloßen vnd on allen menschlichen trost gelossen. aber doch durch den engel gottes von den panden erledigt vnd mit großem liecht vmbscheinet. do sprach Dicianus wir sind vberwunden. vnd auff das er inen mer peynigen moecht do hieß er ine haylen. aber er starb pald eins costlichen tods vnd gabe seinen gaist auff gein himel.

 

Agnes die hohberuembt iunckfraw hohwirdiger gedechtnus ein Roemerin. xiij. iar alt. schoens antlitzs wardt (als sie von der schuol herwider kam) von des verwesers sun geliebet. aber sie sprach ich bin mit lieb fuerkomen gein dem dess muter ein iunckfraw ist. darumb wardt sie gefangen vnd eintweders der goettin Veste zeopffern oder sin in die gespilschaft gemainer frawen zebegeben angesunnen. aber do sie das alles verachtet wardt sie also nackend in ein gemain frawenhaws zeziehen vomm verweser geschaffet. aber doch von got dem herren mit dicken locken als mit klaidern vmbdecket. vnnd (als sie hinein kome) mit eim weyssen klaid von dem engel gottes gezieret. dess verwundert sich menigclicher vnnd der sun des verweser wardt ersteckt. aber Agnes pate darnach fuer ine vnd er wardt wider lebendig. darnach wardt sie nach vil bedroung. erschrecken vnd schlagen in dz fewr geworffen vnd doch nicht verletzet. sunder zu letst mit eim schwert durch iren hals gestochen vnd also zu der marterkron gebracht am. xxi. tag ianuarij. in der nacht erschine sie iren elternn mit großer schar der iunckfrawen sprechende. Allerlibsten eltern ir solt nit mich als ein todte bewaynen. sunder mit mir frolocken. dann ich bin dem im himel vertreuetet. den ich auff erden mit gantzer meynung geliebet hab.

 

Ciriacus der diacon mitsambt Largo vnnd Smaragdo auch mit andern. xx. hat diser zeit gelidden der dann Artemiam die tochter Diocleciani vomm teuefel erlediget vnnd auch Jobiam die tochter des konigs Persarum. Maximianus hieß diesen Ciriacum außfueren vnd sein hawbt mit heißem pech gegißen. vnd darnach disen Ciriacum mit Smarag do vnd andern. xx. enthawbten zu Rom am achten tag Augusti.

 

Gervasius vnd Prothasius gebruidere von Mayland des heiligen martrers Vitalis suene eins mals miteinander geporn. haben diser zeit zu Mayland die marter gelidden. vnd dauor nach absterben irer eltern allen iren erbteil vmb gottes willen den armen gegeben. vnd sich lange iar in guoten wercken geuebet. Astasius der verweser der statt wolt in einen streit ziehen. dem sagten die briester der abgoetter wo er Geruasium vnd Prothasium nit zwuenge den abgoettern zeopffern. so kunde er nicht obsigen. Aber sie widerten sich also zeopffern. darumb wardt Geruasius mit plewzaynen zu todt geslagen. vnd Prothasius mit kolben geplewet vnd zu letst enthawbtet. Derselben martrer leichnam warden nach vil iaren durch sand Ambrosium auß goetlicher offenbarung also vnuerseret gefunden als weren sie desselben tags gestorben: