Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):111

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CX verso:

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Das sechst alter

Metz ist ein fast alte hohberuembte statt in nidern Gallia. sunst auch zu latein genant Mediomatricum. als ein mitle muter dreyer darumb gelegner stett. nemlich Trier von mitternacht. Toll von mi.temtag. Verdun vomm nidergang. So ist Metz gein dem auffgang gar zierlich gelegen. Metz hat irnn namen von dem Roemer Metio erlangt. der sie doch nit gepawen. sunder ir als ein merer vnnd stercker den namen gegeben hat. dann als der kayser Julius die Gallier zamet vnd dise loebliche statt bestritten wardt do hat der hohberuembt vnd edel roemer metius dieselben statt geauffet vnd mit groesserm vmbkrais an zinnen vmbfangen. dann als er daselbsthin kome do fueret er erstlich allen adel durch die nahenden befestigung vnd nahend gelegnen stett in dise statt mit hoher freuedt vnd gabe ir den namen metz nach anzaigung einer schrifft in einen stayn vnder der erden gefunden. Ettlich sagen dise stat hab Dundunum. das ist der goetter berg gehaißen der dann vomm mitternacht vnd nidergang fuerscheinet. Dise statt ligt an den gestadten der zwayer wasser der Musel vnd Selln. ist volckreich vnd ein mechtige bischofliche statt. vnd hat von bischoff Clementen babst clementen vetter von predigens wegen daselbsthin gesendet dz heilig ewangelium cristi angenommen. Derselb Clemens war ein edler eins roemischen ratherren sun vnd ein bruder Faustiniam des vaters Clementis des babsts vnd wardt von sand Peter getauft. vnd z der zeit als Galia in mancherlay irrungen lebet zu bischoff geweyhet vnd an diss ende zu affung cristenlichs glawbens erwelet mitsampt Celeste dem briester vnd Felice dem diacon. dieselben haben daranch an eim ende dreytausent schrit von der statt gelegen ein bethaws in sant Peters ere gepawen. Gozzia genant. diehat der fuerst von Metz auff dem geiayd gefunden vnd in die statt gefuert. Dise edle statt ist an der stercke irer kreft fast machtig. der krieg vnd waffen alweg geenet. an reichthuemern fastehalbehafftig. an veldern. agkern. weingarten. welden vnnd wasser ser fruchtper. Doch ist dise statt mit vergiffter beruerung auff ein zeit schier gar wueest gewesen. dann es lage ein großer drack verborgen an dem sandigen ende. da das coestlich gepew in gestalt eins marcks von Octaniano auffgerichtet was derselb drack vergifftet mit seinem attem dieselben ende also das allermenigclichen der eingang durch das thor gein mittemtag vnd dem auffgang verpotten wardt. Aber der heilig Clemens der dann mit seiner tugend vnnd lere das volck zu goetlicher ere anlaytet hat duch sein stoln diss thier vnd alles gifft hingenommen dz hinfuero diss ende von allen vnraynen thiern sichrer gefunden wirdt. Darnach hat er sant Peters kirchen vnder der mawrn ein herrin des gantzen bischoffthumbs gesetzet. die nachfolgend durch andacht des volcks wol gezieret. sant Stephan zugeaignet vnd ein bischofliche kirch geordnet worden ist. Er hat außerhalb der statt sant Johanßen des tawffers bethaws vnd in seinem alter ein kirchen nit weit von der statt gelegen seiner bescheuelichkeit daselbst destfreyer außzewarten volbracht vnd darinn ein gewelblein vnd gefunden prunnen gemacht. vnd vor der thuer ein altar in sant Peters seins gepieters ere auffgerichtet. Vnd als er nw dise statt von großen vnsawberkeit gerainigt dem herren erobert het vnd der kirchen zu Metz mit gueter regirung. xxv. iar vnd vier monat vorgewesen wz do hat er amm. xxiij tag des monats nouembris seinen gaist dem herren auffgeopffert vnd mit seiner heiligkeit die statt Metz beruembt gemacht.

Metz

 

CXI recto:

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Blat CXI
der werlt
 

Swetonius tranquillus ein geschiht beschreiber vnd sachsprecher. auch ein maister der sendbrieff. ein geporner roemer des patricianischen vnd ratherrlichen geschlechts ist zu diser zeit bey den roemern ein großer achtung. vnnd darnach vnder dem kaiser Adriano lieb. angenam vnd großer glawbwirdigkeit gewest. darumb das er Plinio neuocomensti mit vil guotwilligkeit verwandt was. Er hat auß art seiner außsprechlichkeit ein scheinperlich werck vonden hieuorgeschriben zwolf kaisern gemacht vnd darinn vil histori. geschihten vnd vbung der alten herwider gemeldet. vnd auch ein buoch in außpuendiger art vnd form von den durchleuechtigen mannen. vnd mer andre ding beschriben. aber Adrianus der kaiser hat ine zu letst vomm ratherrlichen gewalt entsetzt. darumb das er mit Sabina der kaiserin desselben Adriani weib zeuil gehaimschaft suchet. dann es was ein gemuermel dz er sich ir mißbrauchet. vnnd er leebet bis an die zeit des kaisers Antonini veri.

 

Plinius der ander ein Nou ocomensicher naturlicher maister vnd zierredner. auch einhohberuembter geschihtbeschreiber ist diser zeit in wirden gehalten worden. vnd wiewol er die pflegnus stettiger vnd offenlicher hendel vnd sachen taglich vbet. yedoch keret er in lernung freyer kunst also fleiß an das ymant mer dann er in mueßigkeit nit het beschreiben muegen. Er was ein man eins geschickten sinnreichen gemueets. vnglawplicher lernung. hohs fleißes. gar wenig schlafs. wenn er zu sumerzeit in muessigkeit was so lage er an der sunnen die buecher leßende. merckende vnd außzaichnende. dann er laße ye nichtz das er nit außzaichnet. Er sprach kein buoch wer also boese dz nit ettlichermaß nutzet. er maynet alle zeti verlorn sein die mit lernung nit verzert wuerdt. in diser maynung hat er vil buecher volbracht Nemlich eins von ritterischen geschosss. zway von dem leben Pomponij des andern. zweintzige von den kriegen teuetscher land. darinn er alle krieg die die roemer mit den teuetschen gefuert haben zusamen gesamelt do er in teuetschen landen ritterschaft gepflegen hat. Item acht buecher von zweifellicher rede vnd mer ander ec. Dieweil er in verwesung der Missenensischen heerschiffung was vnd die vrsach des angezuendten prinnenden bergs Vesunij erforschen wolt vnd auß widerwertigen winden nit widerkeren mocht do wardt er mit vberlast des stawbs vnd der suncken vertrucket vnd starb. lvil iar alt.

 

Plutarcus ein naturlicher maister vnd außsprechender geschihtbeschreiber ein gepieter vnd anrichter des kaisers Trayani ist zu diser zeit an sinnrechmuetigkeit vnd glawbwirdigkeit in fast großer achtung gewest. von dem Policrates in seinen historien also setzt Plutarchus der naturlich maister ist ein mensch in den beschreibungen warhaftig. in dem wortten lawtter verstentlich. vnd in dem heiligthumb schrein der sitten ein so großer wilkuerer gewest das er leichtlich ein gepieter des kaisers hat muegen erkannt werden. Diser Plutarchus tet sundern fleiß dem kaiser seinem iunger wier ding einzepilden. nemlich gottes erwirdigkeit. vnnd er hat als ein hohgelerter man gar vil buecher von mancherlay materien vnnd sachen in kriechischem vnd lateinischem gezueng gar treffenlich beschriben vnnd mit seiner tapfferheit bey Trayano angename begabung erlangt.


     Dise alle sind vnder Domiciano gemartert.
Sant Enodius
Sant Sileas
Sant Julianus bischoff
Sant paulus bischof
Sant Saturninus bischof
Sant Aristarcus Sant Maron
Sant Marcialis bischoff
Sant Eurtropius bischof
Sant Gregorius bischof ec.
     So haben dise vnder Trayano geschynen.
Sant Hereneus bischof zu Lyon
Sant Jouinus briester vnd martrer
Sant Larannus martrer
Sant Lucianus beluacensis
Sant Eutropius vnnd Eufrosina
Sant Eugeus. Sant Sulpicius
Sant Santinus bischof
Sant Thaurinus bischof
Sant Theodora. Sant Saruilianus
Sant Sagericus bischof

 

Egesippus der heilig vnd hohgelert man hat (als Eusebins setzt) zu diser zeit geschinen vnd vnder anderm von dem leyden vnsers herren Jhesu christi bis auff diss alter alle historien dr kirchlichen geschihten beschriben vnd also der ihenen schrifftliche gedechtnus außgetruckt der leben er nachgefolget hat.


Dyon der naturlich maister auß Prusie der statt pirtig hat diser zeit gereichßnet vnd vil vomm reich beschriben.


Basilidas der ketzer. gar ein[1] scharff spitzig man hat zu diser zeit sein leben geendet. vnnd. xxiij. buecher in den ewangelien gemacht. vnd hinder ime verlassen. Aber einer genannt Agrippa derselben zeit der allergelertist vnder den christen hat mit seiner lere desselben ketzers buecher wunderperlich widerworffen. veruntuechtigt vnd vernichtigt. vnd andern zu einem schrecken belachet.


Anmerkungen (Wikisource)

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  1. fehlendes Wort ergänzt. Siehe: Lizenzausgabe (2004) der Verlagsgruppe Weltbild GmbH: Hartmann Schedel: weltchronik. Kolorierte Gesamtausgabe von 1493. ISBN 3-8289-0803-9