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Psalm 11

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[141]
Sehnsucht nach Israels Erlösung[1].
Von Salomo; auf Erwartung.

11

1 „Posaunet in Zion mit der Lärmposaune für die Heiligen[2],
laßt in Jerusalem des Siegesboten Stimme hören,
denn Gott hat sich Israels erbarmt, es heimgesucht!
2 Tritt hin, Jerusalem, auf eine Warte und sieh deine Kinder,
vom Aufgang und Niedergang zusammengebracht vom Herrn!
3 Vom Norden kommen sie, frohlockend über ihren Gott;
von den Gestaden fernher hat Gott sie vereint.
4 Hohe Berge hat er ihnen zuliebe zur Ebene erniedrigt;
die Hügel flohen vor den Heimziehenden weg.
5 Die Wälder liehen ihnen Schatten auf ihrem Zug;
allerlei wohlduftende Hölzer ließ Gott ihnen aufsprießen,
6 daß Israel dahinziehe unter dem Schirm der Herrlichkeit ihres Gottes.
7 Thue an, Israel, deine Ehrenkleider,
lege zurecht dein heiliges Gewand;
denn Gott hat das Heil Israels beschlossen für immer und ewig!“
––––
8 Es thue der Herr, was er verheißen über Israel und Jerusalem;
es richte der Herr Israel auf durch seinen herrlichen Namen!
9 Des Herrn [Werk] ist das Erbarmen über Israel immer und ewig.

  1. V. 1-7 sind (Wellh.) in Anführungszeichen zu sehen. Sie sind nicht der Stimmung der Zeit entsprossen, sondern Reproduktion der geläufigen Erwartung. Die Stimmung des Verf. selbst tritt erst in V. 8f. heraus. Zu dem rein typischen Charakter von V. 1-7 stimmt vollkommen, sowohl, daß sie freie Wiedergabe deuterojesasanischer Gedanken und Bilder sind, als besonders, daß ihr Inhalt fast wörtlich in Bar. 5 wiederkehrt. Eine sichere Entscheidung hinsichtlich der Priorität giebt die litterarische Vergleichung beider Texte allein schwerlich an die Hand; aber auch wenn Baruch aus unserer Quelle geschöpft hat, so that er es nur, weil der Inhalt bereits typisch geworden war.
  2. Nicht: mit der heiligen Lärmposaune (Wellh. u. a.); das hieße τοῦ ἁγιάσματος (7b). Es ist die Posaune, mit der die Heiligen (vgl. Ps. 17,1 ff.), d. h. die Frommen (Israel), zum Feste gerufen werden.
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