Die Nymphen (Gemälde der Dresdener Gallerie)
Diese arkadische Composition Dietrich’s giebt den Beweis, wie wohl derselbe das Nackte malen konnte und wie treu derselbe die Natur in seinen frei erfundenen Landschaften wiederzugeben wußte. Auf diesem Gemälde erscheint die Landschaft in ruhiger Schönheit und ihre einfachen, aber kraftvoll und klar gedachten Formen athmen fast classische Würde und Festigkeit. Das heiterste, wärmste Leben aber blüht im Schatten des bergenden Felsens auf, der seinen Fuß in dem kleinen Wasserbecken eines sanft herabrauschenden Bachs badet. Schöne Frauen und Mädchen mit ihren Dienerinnen haben die erquickende, köstliche Kühle der klaren Wellen genossen und sind nur erst lose von den schützenden Gewändern wieder umschlungen. Zwei allerliebste kleine Knaben tummeln sich auf dem weichen Moose und der eine sucht mit einem Aste einen kleinen Ziegenbock zu verscheuchen, der muthwillig neben einigen, trägruhenden Schafen springt. Das Bild, heiter und keusch in der Anlage, ist von sehr reiner und wahrer Färbung und nimmt jedenfalls keinen niedrigen Rang unter den vielen bedeutenden Stücken des fleißigen und begabten Künstlers ein.