Die Kinderpflegeanstalt in Norderney

Textdaten
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Titel: Die Kinderpflegeanstalt in Norderney
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 499, 500
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1888
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[485]

Die Kinderpflegeanstalt in Norderney.

[499] Die Kinderpflegeanstalt in Norderney. (Mit Illustration S. 485.) Längst hat man erkannt, wie heilsam ein längerer Aufenthalt an der See für skrophulöse Kinder ist. Es ist schon länger als ein Jahrzehnt, daß eine von dem Diakonissenmutterhause Henriettenstift in Hannover erbetene Schwester nach Norderney kam, um eine solche Pflegeanstalt zu übernehmen. Die Anfänge waren sehr bescheiden; in einem primitiven Häuslein wurden die ersten Pfleglinge untergebracht; doch trotz der Thätigkeit eines Komitees und vieler freiwilligen Spenden wollte die Sache nicht recht in Fluß kommen. Die Dorfbewohner fürchteten die Nachbarschaft eines Krankenhauses und außer dem erwähnten Häuslein konnte das Komitee kein anderes zur Miethe erhalten. Allmählich erst konnte es der Vorstand wagen, die ihm unter sehr günstigen Bedingungen angebotene bisher gräflich Knyphausensche Villa zu kaufen, die im Oktober 1876 bezogen wurde; sie steht im Dorfe, freundlich umgeben von einem eigenen und dem fiskalischen Georggarten, dem Strande ebenso nahe wie dem Warmbadehause. Die Räume wurden zweckentsprechend eingerichtet; die

[500] Säle um zwei große Baracken vermehrt; für die Warteschule wurde ein eigenes Zimmer hergerichtet. Die Bedeutung der Anstalt für die Gemeinde, der Kreis ihrer Beziehungen hat sich sehr vermehrt. Reichlich fließen die freiwilligen Spenden, denen die Anstalt ihre Begründung und ihre Existenz verdankt. Am 23. Januar 1878 schon hatte sie die Rechte einer juristischen Person erhalten. Knaben zwischen dem sechsten und elften und Mädchen zwischen dem sechsten und vierzehnten Lebensjahre werden ohne Unterschied der Konfession aufgenommen; der Satz für das Kostgeld ist sehr mäßig. Die Diakonissinnen verdienen für die aufopfernde Pflege der armen Kleinen warme Anerkennung; den höchsten Lohn werden sie gewiß selbst darin finden, wenn die mit bleichen Gesichtern Ankommenden frisch und fröhlich die Anstalt verlassen.
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