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Textdaten
Autor: H. P. Lovecraft
Illustrator:
Titel: Die Katzen von Ulthar
Untertitel:
aus: Weird Tales
Herausgeber:
Auflage: 7
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1926
Verlag:
Drucker:
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel: The Cats of Ulthar
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Weired tales Vol.7 #2
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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Die Katzen von Ulthar

Es heißt, dass in Ulthar, das jenseits des Flusses Skai liegt, kein Mensch eine Katze töten darf; und dies, kann ich wahrlich glauben, während ich sie, ansehe die schnurrend vor dem Feuer sitzt. Denn kryptisch ist die Katze und seltsamen Dingen nah, welche die Menschen nicht sehen können. Sie ist die Seele des antiken Aegyptus und Trägerin der Erzählungen aus vergessenen Städten in Meroë und Ophir. Sie ist die Verwandte der Herrscher des Dschungels und Erbin der Geheimnisse des uralten und finsteren Afrikas. Die Sphinx ist ihre Cousine und sie spricht ihre Sprache; doch ist sie noch älter als die Sphinx und erinnert sich an das, was jene vergessen hat. In Ulthar, noch bevor die Bürger das Töten von Katzen verboten, hausten ein alter Bauer und seine Frau, denen es gefiel, die Katzen ihrer Nachbarn einzufangen und umzubringen. Warum sie dies taten, weiß ich nicht; außer dass viele die Stimme der Katze des Nachts hassen und es übelnehmen, dass Katzen im Zwielicht verstohlen durch Höfe und Gärten laufen. Doch was immer der Grund war, dieser alte Mann und seine Frau hatten Vergnügen am Einfangen und Ermorden jeder Katze, die ihrer Hütte nahe kam; und durch einige der Geräusche, die nach der Dämmerung gehört wurden, glaubten viele der Dorfbewohner, dass die Art und Weise des Mordens überaus eigenartig war. Doch besprachen die Dorfbewohner solche Dinge nicht mit dem alten Mann und seiner Frau; wegen des notorischen Ausdrucks auf den runzligen Gesichtern der beiden und weil ihre Hütte so klein war und so düster verborgen am Ende eines verwahrlosten Hofes unter sich ausbreitenden Eichen. Wahrlich, so sehr die Katzenbesitzer diese sonderbaren Leute hassten, mehr noch fürchteten sie sie; und anstatt sie brutale Mörder zu schimpfen, achteten sie lediglich darauf, dass kein geliebtes Haustier oder Mäusefänger sich in Richtung der entlegenen Hütte unter den dunklen Bäumen verirrte. Wenn aufgrund irgendeines unvermeidlichen Versehens eine Katze vermisst und nach der Dämmerung Geräusche vernommen wurden, pflegte der Verlierer ohnmächtig zu klagen; oder tröstete sich damit, dem Schicksal zu danken, dass es nicht eins seiner Kinder war, das derart verschwand. Denn die Leute von Ulthar waren schlicht und wussten nicht, woher alle Katzen anfänglich stammten. Eines Tages betrat eine Karawane seltsamer Wanderer aus dem Süden die engen, gepflasterten Straßen von Ulthar. Dunkle Wanderer waren sie und dem anderen umherziehenden Volk unähnlich, das zweimal jedes Jahr durch das Dorf zog. Auf dem Marktplatz wahrsagten sie für Silber und kauften bunte Perlen von den Händlern. Welches das Land dieser Wanderer war, vermochte keiner zu sagen; doch es wurde gesehen, dass sie eine Neigung zu seltsamen Gebeten hatten und dass sie auf die Seitenflächen ihrer Wagen seltsame Gestalten mit menschlichen Körpern und den Häuptern von Katzen, Falken, Widdern und Löwen aufgemalt hatten. Und der Anführer der Karawane trug einen Kopfschmuck mit zwei Hörnern und einer wunderlichen Scheibe zwischen den Hörnern. In dieser eigenartigen Karawane gab es einen kleinen Jungen ohne Vater oder Mutter, und lediglich einem winzigen schwarzen Kätzchen, zum liebhaben. Die Pest war nicht sehr gütig zu ihm gewesen, hatte ihm aber dieses kleine pelzige Wesen hinterlassen, um seinen Kummer zu lindern; und wenn jemand sehr jung ist, vermag er große Erleichterung in den munteren Possen eines schwarzen Kätzchens zu finden. So lächelte der Junge, den die dunklen Leute Menes nannten, öfter als er weinte, wenn er, mit seinem zierlichen Kätzchen spielend, auf den Stufen eines sonderbar bemalten Wagens saß. Am dritten Morgen des Aufenthalts der Wanderer in Ulthar konnte Menes sein Kätzchen nicht finden; und als er laut auf dem Marktplatz schluchzte, erzählten gewisse Dorfbewohner ihm von dem alten Mann und seiner Frau, und von Geräuschen, die man in der Nacht hörte. Und als er diese Dinge hörte, wich sein Schluchzen der Versenkung und schließlich dem Gebet. Er streckte seine Arme der Sonne entgegen und betete in einer Sprache, die kein Dorfbewohner verstehen konnte. Doch die Dorfbewohner bemühten sich nicht sehr um Verständnis, denn ihre Aufmerksamkeit galt vor allem dem Himmel und den seltsamen Formen, die die Wolken annahmen. Es war sehr merkwürdig, aber während der kleine Junge seine Bitte äußerte, schienen sich über dem Himmel schemenhafte, nebulöse Gestalten von exotischen Dingen zu bilden; von hybriden Kreaturen, gekrönt mit hornumrandeten Scheiben. Die Natur ist voll von solchen Illusionen, die die Phantasie anregen. In dieser Nacht verließen die Wanderer Ulthar und wurden nie wiedergesehen. Und die Hausherren waren beunruhigt, als sie feststellten, dass im ganzen Dorf keine einzige Katze zu finden war. Von jedem Herd war die vertraute Katze verschwunden, große und kleine, schwarze, graue, gestreifte, gelbe und weiße Katzen. Der alte Kranon, der Bürgermeister, schwor, dass das dunkle Volk die Katzen aus Rache für die Tötung von Menes' Kätzchen weggenommen hatte, und verfluchte die Karawane und den kleinen Jungen. Aber Nith, der magere Notar, erklärte, dass der alte Schuster und seine Frau eher verdächtig seien, denn ihr Hass auf Katzen sei berüchtigt und immer dreister. Doch niemand wagte es, sich bei dem finsteren Paar zu beschweren, auch nicht, als der kleine Atal, der Sohn des Gastwirts, schwor, er habe in der Dämmerung alle Katzen von Ulthar in dem verfluchten Hof unter den Bäumen gesehen, wie sie ganz langsam und feierlich im Kreis um die Hütte herumliefen, zwei nebeneinander, als ob sie einen unerhörten Ritus der Tiere vollführten. Die Dorfbewohner wussten nicht, wie viel sie einem so kleinen Jungen glauben sollten, und obwohl sie befürchteten, dass das böse Paar die Katzen in den Tod gelockt hatte, zogen sie es vor, den alten Schuster nicht zu schelten, bis sie ihn außerhalb seines dunklen und abstoßenden Hofes träfen.

So schlief Ulthar in vergeblichem Zorn ein, und als die Menschen im Morgengrauen erwachten - siehe da, jede Katze war wieder an ihrem gewohnten Platz! Groß und Klein, schwarz, grau, gestreift, gelb und weiß, keine fehlte. Sehr geschmeidig und fett erschienen die Katzen, und sie schnurrten laut und zufrieden. Die Bürger unterhielten sich über die Angelegenheit und staunten nicht schlecht. Der alte Kranon beharrte erneut darauf, dass es das dunkle Volk war, das sie entführt hatte, denn Katzen kehrten nicht lebend aus der Hütte des alten Mannes und seiner Frau zurück. Aber in einem waren sich alle einig: Die Weigerung aller Katzen, ihre Fleischportionen zu essen oder ihre Milchschälchen zu trinken, war äußerst merkwürdig. Und zwei Tage lang rührten die geschmeidigen, faulen Katzen von Ulthar kein Futter an, sondern dösten nur am Feuer oder in der Sonne.

Es dauerte eine ganze Woche, bis den Dorfbewohnern auffiel, dass in der Dämmerung keine Lichter mehr in den Fenstern der Hütte unter den Bäumen zu sehen waren. Da bemerkte der magere Nith, dass seit der Nacht, in der die Katzen weg waren, niemand mehr den alten Mann oder seine Frau gesehen hatte. In einer weiteren Woche beschloss der Bürgermeister, seine Ängste zu überwinden und pflichtgemäß in der seltsam stillen Behausung vorbeizuschauen, wobei er darauf achtete, Shang, den Schmied, und Thul, den Steinmetz, als Zeugen mitzunehmen. Als sie die zerbrechliche Tür aufgebrochen hatten, fanden sie nur dies: zwei sauber aufgeschnittene menschliche Skelette auf dem Lehmboden und eine Reihe von seltsamen Käfern, die in den schattigen Ecken krabbelten.

Daraufhin gab es viel Gerede unter den Bürgern von Ulthar. Zath, der Leichenbeschauer, stritt lange mit Nith, dem mageren Notar, und Kranon, Shang und Thul wurden mit Fragen überhäuft. Selbst der kleine Atal, der Sohn des Gastwirts, wurde eingehend befragt und erhielt zur Belohnung ein Zuckerwerk. Sie sprachen über den Alten und seine Frau, über die Karawane der dunklen Wanderer, über den kleinen Menes und sein schwarzes Kätzchen, über das Gebet von Menes und den Himmel bei diesem Gebets, über das Treiben der Katzen in der Nacht, in der die Karawane aufbrach, und über das, was man später in der Hütte unter den dunklen Bäumen im abstoßenden Hof fand. Und schließlich verabschiedeten die Bürger jenes bemerkenswerte Gesetz, von dem die Händler in Hatheg erzählen und über das die Reisenden in Nir sprechen, nämlich, dass in Ulthar Mensch eine Katze töten darf.