Textdaten
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Autor: Kladderadatsch
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Titel: Die Hofequipage
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 168–169
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
Kurzbeschreibung:
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[168]

Die Hofequipage.

Auf hohem Rosse hält voll Ruh
Der Schutzmann und schaut dem Treiben zu;
Die Menschen eilen, es humpeln vorbei
Die Rösslein der Droschkenklasse II,

5
Es sausen die Equipagen.


Urplötzlich hebt der Gewalt’ge die Hand,
Die Menschen stehen wie festgebannt,
Der Droschkengaul hemmt gern den Lauf,
Die elektrischen Wagen reihen sich auf,

10
Es halten die Equipagen.


O seht, vom Potsdamer Bahnhof heran
Im Steppschritt braust ein Rappengespann:
Das Geschirr ist reich mit Silber geschmückt,
Der Kutscherkragen mit Adlern bestickt:

15
Es ist eine Hofequipage.
[169]

Und wie das Gespann voll Feuer und Mut
Vorbei braust, lüftet mancher den Hut,
Manch Mägdlein fasst in einem Kníx
Zusammen die Wonne des Augenblicks.

20
Es ist eine Hofequipage.


Das Grüssen hatte keinen Sinn,
Denn niemand sass im Wagen drin.
Doch war’s auch ein leerer Wagen bloss,
So bleibt der Moment doch immer gross:

25
Es war eine Hofequipage!
„Kladderadatsch“