Ein Warhaffte vnd erschröckliche Newe Zeyt-
tung / von einem falschen Eyd / welcher zu Breßburck [1] im Vngerlandt / den 24. tag Septembris / im
1579. Jar / von einem Messerschmid / vmb vier Gulden halber ist geschworen worden / wie
in Gott gestrafft hat / Denn als baldt er geschworen / ist im die halbe Hand schwartz
blieben / vnd am dritten Tag hernach gestorben. Allen frommen Chri-
sten zu einem Exempel fürgestellet.
Die Hand mit auffgereckten dreyen schwartzen Fingern / bedeut den falschen Eyd.
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EIN jeglich Mensch / das ein Eyd schweren wil / der sol auffheben drey finger.
Bey dem ersten Finger / das ist der Daumb / ist zuuerstehen[2] GOTT der VATTER.[3]
Bey dem dritten Finger / GOTT der heilige Geist.
Die andern zwen Finger in der Hand neiget er vnter sich.
Der ein vntersich geneiget Finger / bedeut die Christlich Seel / als sie verborgen ist vnter der Menschheit.
Vnnd der fünffte / ist der klein finger / bedeut den Leib / als der Leib klein ist / zu schetzen gegen der Seel.
Aber bey der gantzen Hand / wirdt bedeut / einn Gott vnd ein Schöpffer / der den Menschen vnnd alle Creatur im Himmel vnd auff Erden erschaffen hat.
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aller Heiligen / Vnnd ich sol auch beraubt werden / der begierlichen anschawung des Angesichts / vnsers lieben HERREN JESV CHRISTI / immer vnd Ewiglichen.
Gedenck O Mensch / wie ein grawsam Vrtheil du vber dich selber sprichst / vnd besinn dich vor gar wol. Darbey mag auch ein jeglich fromm Christlich hertz wol mercken / was der falsch Eyd auff im tregt / vnnd wie der Mensch Gottes des Allmechtigen / durch den falschen Eyd beraubet / vnd verlorn ist. Daruor[4] sich nu ein jeder Christenmensch hüten sol / bey verlierung seiner Seelen seligkeit.
Auch ist leider jetzund / Gott Erbarms / eine böse gewonheit / zu diser zeit / die den Menschen vnglückhafft macht / beide an Leib vnd Seel / Denn schier weder in schimpff[5] oder ernst nichts kan geredt
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