Aber bey der gantzen Hand / wird bedeut / ein Gott vnd ein Schöpffer / Der den Menschen / vnd alle Creaturn im Himmel vnd auff Erden erschaffen hat.
Nun welcher Mensch / so vergessen / vnd jm selber so feind ist / das er ein falschen Eyd schweret / In solcher weis als ob er spreche / Wann ich falsch schwere / so bit ich Gott den Vater / Gott den Sohn / Gott den heiligen Geist / vnd die gantze H. Dreyfaltigkeit / das ich möchte ausgeschlossen sein / vnd aus gesetzt werden / aus der Gemein vnd gutheit der heiligen Christenheit / Das mir die selbige Gutheit sey ein fluch meines Leibs vnd Bluts / vnd der Seel.
Zum andern / der Meynaidige Mensch schweret / als ob er sprech: Wann ich falsch schwere / so helff mir Gott der Vater / Gott der Sohn / Gott der H. Geist / das mir die H. Dreyfaltigkeit nimmer zu hülff vnd zu Trost komme / zu der zeit / so sich der Leib vnd Seel von einander scheiden werden.
Zum dritten / Wer falsch schweret / der redt / als ob er sprech: Wann ich heut falsch schwere / so bitt ich Gott den Vater / Gott den Sohn / Gott den H. Geist / vnd den kostbarn Fronleichnam / vnsers lieben Herren Jhesu Christi / Das sein grundtlose Barmhertzigkeit / vnd sein vnschüldigkeit / sein heiliger Schweis / sein Bitterkeit / Angst vnd Noth / vnd sein strenger harter Todt / vnschüldige Marter an mir armen Sünder / gantz entzogen vnd verloren werd.
Zum Vierdten / Wer falsch schweret / der redt als ob er sprech: Wann ich heut falsch schwere / so sol mein Seel / die bedeut wird / bey dem vierdten Finger / vnd mein Leib / der da bedeut wird / bey dem fünfften Finger / mit einander verdampt werden / an dem Jüngsten Gericht / So ich meineydiger / elender Mensch stehen werde vor dem strengen Richter / dem nichts verborgen ist / sol
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Auch ist leider jetzundt (Gott erbarms) ein böse gewonheit in dieser zeit / die den Menschen vnglückhafft macht an Leib vnd an der Seele / Das ist : Das schier im schwang oder Ernst nichts geredt werden kan / man braucht vnnützlich den namen GOTTES / in solcher mass: Als helff mir GOTT / Bey dem waren GOTT Bey GOTT es ist war / Auff mein Eyd / Auff mein Seel / vnd desgleichen. Dardurch sich der Mensch auch höchlich vergehet / als hette er am offenen Rechten geschworen / So er aus böser gewonheit schweret / Dann böse gewonheit / beschweret den Leib mit Sünden / vnd krencket die Seele.
Bonauen: dicit.
Mensch wiltu ewiglich leben bey GOTT / So fürcht jn vnd halt sein Gebot.
Vnd wilt du Hass vnd Anfechtung vberwinden / So hüte dich auff dieser Erdt vor TodtsSünden.
Chrisostomus: dicit.
Mensch lass dir auff Erden nichts so lieb sein / Das du vergissest / Gott des HERREN dein.
Bedracht teglich / die Marter vnd des Leyden / So wil er dich Ewiglich nicht meiden.
Hieroni: dicit.
Mensch Sündig nicht auff Gottes Barmhertzigkeit / Lass dir deines Nechsten trübsal sein leid.
Betracht diss zergengliche leben / in diesem Elend / Vnd spar dein gute Werck nicht biss an dein Endt.
Gedruckt zu Wienn in Osterreich /
durch Steffan Kreutzer / Anno 1579.
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