Textdaten
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Autor: Biblioteca italiana, Februar 1828
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Titel: Die Brücke von Buffalora
Untertitel:
aus: Das Ausland, Nr. 104 S. 416
Herausgeber: Eberhard L. Schuhkrafft
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Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: München
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Quelle: Scans bei Commons
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Die Brücke von Buffalora.

Wir haben bereits bei einer frühern Gelegenheit die Beschuldigung zurückgewiesen, die so vielfach gegen das österreichische Gouvernement in Italien erhoben wird, daß es aus kleinlichen Rücksichten alle die großen, unter Napoleons Herrschaft begonnenen Unternehmungen unausgeführt lasse; einen neuen Beweis dafür, wie grundlos dieser Vorwurf war, gab erst kürzlich wieder die Vollendung der großen Steinbrücke über den Ticino – auf der Straße von Mailand nach Turin – die am 1ten Jan. d. Jahrs zum ersten Male eröffnet worden ist. Der Ticino, ein Emissair des Lago Maggiore – eines Wasserbeckens, das von mehr als 3000 ☐ Miglien Alpenbodens (suolo alpino) genährt wird – läuft durch ein weites und tiefes Thal von ungefähr 50 Miglien Länge mit dem außerordentlichen Gefälle von 172,633 Metres. Sein höchster Stand ist 3,60 Metres über den gewöhnlichen niedern erhaben, und bietet einen Wasserspiegel von 900, 1000 und selbst 1200 Metres Breite dar. Früher war über diesen Fluß keine andere Brücke vorhanden, als die von Pavia, nur 3 Miglien oberhalb der Mündung in den Po, gebaut gegen das Ende des 14ten Jahrhunderts durch Giovanni, Galeazzo Visconti, den kühnsten Fürsten seiner Zeit. Auf der großen Straße von Mailand nach Turin gab es nur eine Schiffbrücke, die aus 20 bis 50 und mehr Barken bestand, und ungeachtet der schweren Kosten, die ihre Unterhaltung erforderte, weder Bequemlichkeit, noch Sicherheit gewährte, und bei dem Eintreten des gewöhnlichen hohen Wasserstandes aufgelöst werden mußte. Die neue Steinbrücke ist 22 Miglien oberhalb der von Pavia, und ungefähr auf der Mitte der ganzen Linie des Ticino gelegen. Ihre Länge beträgt 304 Metres; sie hat 11 von Bogen, 24 Metres und 10 Pfeiler von 4 Metres Dicke. Die innern Mauern bestehen aus Flußkieseln und Backsteinen, alle sichtbaren Theile dagegen sind mit großen weißen Steinquadern belegt; die ganze Brücke kann daher eine der prächtigsten in Europa genannt werden. Die Kosten derselben belaufen sich auf 3,279,019 ital. Lire, von denen 2,009,019 für die Arbeiten in den Jahren 1809 bis 1813) verwandt wurden.

Biblioteca italiana, Febbrajo: 1828.