Die „Armleuchterfichte“ bei Offenbach a. M.

Textdaten
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Autor: L. A.
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Titel: Die „Armleuchterfichte“ bei Offenbach am M.
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 772
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[757]

Deutschlands merkwürdige Bäume: die „Armleuchterfichte“ bei Offenbach a. M.
Nach einer Photographie von Ludwig André in Offenbach a. M.

[772] Deutschlands merkwürdige Bäume: die „Armleuchterfichte“ bei Offenbach a. M. (Zu dem Bilde S. 757.) In Nr. 19 dieses Jahrgangs der „Gartenlaube“ haben wir unseren Lesern die Priorlinde an der Kluse bei Dahl a. d. Volme in Bild und Wort vorgeführt, heute bringen wir die Abbildung eines anderen merkwürdigen Baumes, der durch seine seltsame Erscheinung das Auge des Beschauers fesselt. Ungefähr eine Stunde von der Stadt Offenbach a. M. entfernt, befindet sich in einem herrlichen Waldreviere die sogenannte Armleuchterfichte. Es ist dieses eine ausgewachsene Fichte von ziemlich beträchtlichem Umfang, deren Krone von seltsamer Form ist. In der Höhe von ungefähr 8 Metern läuft der Baum in 4 starken Seitenästen von je 2 bis 3 Metern Länge aus, auf denen sich insgesamt 14 wohlgeformte, kräftig entwickelte schlanke Fichten erheben, die kerzengrade zum Himmel streben. Man hat den Eindruck, als ob in den alten Aesten neue selbständige Bäume Wurzel geschlagen hätten. Von weitem hat der merkwürdige Baum das Aussehen eines riesigen Armleuchters. Ueber die Entstehung dieses Naturspiels war leider bisher nichts in Erfahrung zu bringen, doch ist wohl anzunehmen, daß durch ein elementares Ereignis die Krone einstmals zerstört wurde, daß hierauf die ihr zunächst stehenden Seitenäste sich zu Hauptästen entwickelten und durch Emportreiben der 14 Fichten eine neue 14fache Krone bildeten. Es ist wahrscheinlich, daß auch menschliche Hilfe noch mitwirkte, dem Baume seine jetzige Gestalt zu geben, doch ließ sich bis jetzt Bestimmtes darüber nicht feststellen. L. A.