Der Kampf um das Glück

Textdaten
<<< >>>
Autor: Bn.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Kampf um das Glück
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 760–761, 772
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[760–761]
Datei:Die Gartenlaube (1896) b 0760.jpg

Der Kampf um das Glück.
Nach dem Gemälde von G. Rochegrosse.

[772] Der Kampf um das Glück. (Zu dem Bilde S. 760 und 761.) Das rastlos gierige Streben der Menschheit nach Glück, Erfolg und Gold in einem Brennpunkt zusammengefaßt, das ist der Gegenstand des vorliegenden Bildes. In packender Realistik ringt sich der wütende Menschenknäuel übereinander empor nach der Höhe, wo das flatternde Gewand der Glücksgöttin schwebt. Künstler, Arbeiter, Dichter, Politiker, Frauen, alles schiebt und drängt aufwärts, rücksichtslos grausam einander niedertretend, oder selbst getreten – ein entsetzliches Schauspiel! Von rückwärts her, aus der Region der Fabrikschlöte und Werkstätten, führt der Weg zu diesem Gipfel des Erfolges; zu seinen Füßen aber liegt der Abgrund, aus dem die weißen Kreuze heraufschimmern. In seine Tiefe stürzt, wer oben strauchelt; verzweifelnd fallen die meisten, nur das junge Liebespaar hält sich noch im Absturz innig umschlossen – sein letztes Glück wird das gemeinsame Grab sein. Und immer Neue drängen nach, aller Augen sind in Hoffnung, Angst und Gier nach dem Phantom emporgerichtet, das in seelenloser Gleichgültigkeit seinen Flug über ihre Häupter wegnimmt, ohne sich von den ausgestreckten Händen haschen zu lassen, oder den ersehnten Goldregen niederzustreuen. – Die einzelnen Köpfe des figurenreichen Bildes sind vortrefflich charakterisiert, es wirkt mit viel massenhafteren Mitteln als die uns Deutschen wohlbekannte tiefsinnige Allegorie Hennebergs „Die Jagd nach dem Glück“. Aber beide Künstler, der Franzose wie der Deutsche, sprechen, jeder aus seine Weise, denselben Gedanken aus und predigen so vernehmlich, als dies durch ein Kunstwerk möglich ist, ihrer über der Begierde nach äußeren Glücksgütern des besten Glückes, der inneren Zufriedenheit vergessenden Mitwelt! Bn.