Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1896/45)

Textdaten
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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 772
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Friedrich Jaennicke: Grundriß der Keramik in Bezug auf das Kunstgewerbe. 1, 1879, MDZ München; Marken und Monogramme auf Fayence, Porzellan, Steinzeug und sonstigen keramischen Erzeugnissen, 1878, MDZ München
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[772] Hedwig B. in Hamburg. Wir müßten eine eigene Abhandlung schreiben, um Ihre Frage nach den Hauptfabrikmarken der alten Porzellanmanufakturen zu beantworten. Sie sind viel zahlreicher, als die meisten Käufer von Antiquitäten nur ahnen. Diese begnügen sich häufig mit der Kenntnis, daß zwei gekreuzte Schwerter Meißen bedeuten, die verschlungenen L Sèvres, der Namenszug C T Frankenthal. Aber was würden sie wohl sagen bei der Entdeckung, daß es im ganzen über 200 Porzellanmarken giebt, wovon allein 25 auf die Fabrik Sèvres, 31 auf Paris und das übrige Frankreich fallen? England hat 40 Zeichen, darunter 20 alte der Fabriken von Staffordshire, Liverpool, Swansea, Bristol etc.; Meißen-Dresden besitzt 6 alte Zeichen, welche für den Kenner genau die kurfürstliche, königliche und Marcoliniperiode anzeigen. Den interessantesten Geschichtskommentar jedoch liefern die Zeichen der Fabrik Sèvres. Von 1753–93 herrschten die beiden verschlungenen L der Bourbonen. Dann folgt bis 1799 R. F. (République Française), um alsbald durch M. N. (Manufacture nationale) zu M. I. (impériale) und dem napoleonischen Adler zu gelangen. 1814 kehrt dann das majestätische Bourbonenzeichen wieder, 1848 aber aufs neue R. F. und hinterher wieder der Adler sowie das gekrönte N. Alle diese und noch viel mehr Zeichen und Buchstaben muß kennen, wer beim Ankauf von altem Porzellan nicht betrogen werden will! Wollen Sie sich genau über dieses trotz seiner Beschränktheit sehr interessante Gebiet unterrichten, so empfehlen wir Ihnen das Werk von Jännicke „Grundriß der Keramik in Bezug auf das Kunstgewerbe“. Dazu gehörig, besonders gebunden, „Jännicke, Marken und Monogramme auf Fayence, Porzellan und Steinzeug“. Stuttgart, 1877–78.