Textdaten
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Titel: Deutsche Flotte
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aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 626
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1877
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[626] Deutsche Flotte. Zu den Füßen des Hermann-Denkmals liegt das freundliche Detmold. Klein ist das Städtchen und mit der Welt nur durch den Telegraphen, die Post und den Omnibus verbunden, aber es bietet doch so manche Erinnerung. Wer wird nicht unter Anderem erinnert an Freiligrath, an Grabbe, Lortzing und Andere? Wer denkt nicht daran, daß noch bis vor wenigen Jahren Bürger’s literarischer Nachlaß dort unbekannt und unbenutzt verborgen lag? Noch eine andere vergessene Reliquie ist dort geborgen, ihrem Wesen nach der entgegengesetzte Ausdruck dessen, was das Hermanns-Denkmal so unverkennbar ausspricht. Es sind dies die Flaggen der Schiffe, welche einst die „deutsche Flotte“ bildeten und 1852 unter den bekannten Hammer kamen. Bis auf vielleicht zwei Stück sind diese Flaggen in guter Hand vereinigt und bislang vor dem Untergange bewahrt geblieben: der Neffe Hannibal Fischer’s, des einstigen lippe-detmoldischen Ministers, kaufte sie bei der Flottenauktion, bei welcher er mit seinem Oheim thätig war, an und hat sie so der Verschleppung und Vernichtung entzogen. Ihm danken wir es, daß diese Zeugen einer geschichtliche Periode gerettet worden sind, und geben diese Zeilen vielleicht Veranlassung, daß der Besitzer, Herr Cabinetssecretär Fischer in Detmold, die Flagge einem Museum überweist, damit ihr Schicksal gesichert ist.

E. O.