Des armen Suschens Traum
Ich träumte, wie um Mitternacht
Mein Falscher[1] mir erschien.
Fast schwür’ ich, daß ich hell gewacht,
So hell erblikt’ ich ihn.
Und ach! zerbrach ihn mir.
Ein wasserhelles Perlenband
Warf er mir hin dafür.
Drauf ging ich wol ans Gartenbeet,
Das ich zum Kränzchen pflanzen thät,
Und pflegen thät mit Fleis.
Da ris entzwei mein Perlenband,
Und eh ich’s mich versah,
Und keine war mehr da.
Ich suchte wol mit Angst und Schweis;
Fand keine mehr! Da schien
Verwandelt mein geliebtes Reis
Erfült ist längst das Nachtgesicht,
Ach! längst erfült genau.
Kein Traumbuch frag’ ich weiter nicht,
Und keine weise Frau.
Die Perlen sind geweint!
Stat Myrth’ erwuchs dir Rosmarin!
Der Traum hat Tod gemeint.
Brich, armes Herz! Zur Todtenkron’
Verweint sind deine Perlen schon.
Der Ring, der Ring ist hin!