Des Goldschmieds Töchterlein
Ein Goldschmied in der Bude stand
Bei Perl’ und Edelstein:
„Das beste Kleinod, das ich fand,
Das bist doch du, Helene,
Ein schmucker Ritter trat herein:
„Willkommen, Mägdlein traut!
Willkommen, lieber Goldschmied mein!
Mach mir ein köstlich Kränzchen
Und als das Kränzlein war bereit
Und spielt’ in reichem Glanz,
Da hängt’ Helen’ in Traurigkeit,
Wohl als sie war alleine,
„Ach! wunderselig ist die Braut,
Die’s Krönlein tragen soll.
Ach, schenkte mir der Ritter traut
Ein Kränzlein nur von Rosen,
Nicht lang, der Ritter trat herein,
Das Kränzlein wohl beschaut’:
„O fasse, lieber Goldschmied mein,
Ein Ringlein mit Demanten
Und als das Ringlein war bereit
Mit theurem Demantstein,
Da steckt’ Helen’ in Traurigkeit,
Wohl als sie war alleine,
„Ach! wunderselig ist die Braut,
Die’s Ringlein tragen soll.
Ach, schenkte mir der Ritter traut
Nur seines Haars ein Löcklein,
Nicht lang, der Ritter trat herein,
Das Ringlein wohl beschaut’:
„Du hast, o lieber Goldschmied mein!
Gar fein gemacht die Gaben
Doch daß ich wisse, wie ihr’s steh’,
Tritt, schöne Maid, herzu!
Daß ich an dir zur Probe seh’
Den Brautschmuck meiner Liebsten,
Es war an einem Sonntag früh,
Drum hatt’ die feine Maid
Heut angethan mit sondrer Müh’,
Zur Kirche hinzugehen,
Von holder Scham erglühend ganz
Sie vor dem Ritter stand.
Er setzt’ ihr auf den goldnen Kranz,
Er steckt’ ihr an das Ringlein,
„Helene süß, Helene traut!
Der Scherz ein Ende nimmt,
Du bist die allerschönste Braut,
Für die ich’s goldne Kränzlein,
Bei Gold und Perl’ und Edelstein
Bist du erwachsen hier,
Das sollte dir ein Zeichen seyn,
Daß du zu hohen Ehren