Der deutsche Handwerkerverein in Konstantinopel

Textdaten
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Titel: Der deutsche Handwerkerverein in Konstantinopel
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aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 419–420
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[419] Der deutsche Handwerkerverein in Konstantinopel. Vor drei Jahren (Jahrgang 1889, Halbheft 4) haben wir in der „Gartenlaube“ unseren deutschen Landsleuten in Konstantinopel einen Besuch abgestattet und uns berichten lassen von ihrem Leben und Treiben, ihrem Streben und Gedeihen. Wir erfuhren dabei, daß sich das Deutschthum Konstantinopels hauptsächlich in zwei Vereinen zusammenschließt, in der „Teutonia“ und in dem „Deutschen Handwerkerverein“, die sich beide einer gesunden Blüthe erfreuen und, jeder in seiner Art, zur Erhaltung und Förderung deutschen Wesens inmitten der fremdartigen orientalischen Welt zusammenwirken.

Von dem Handwerkerverein ist uns in neuester Zeit wieder ein Lebenszeichen zugekommen. Trotz mannigfacher widriger Verhältnisse – es ist ihm z. B. nicht weniger als dreimal all sein Hab und Gut verbrannt – hat er es heute soweit gebracht, daß er an die Errichtung eines eigenen Heims denken kann, wie es die „Teutonia“ bereits seit Jahren besitzt. Zu diesem Anstreben eines eigenen Hauses sieht sich der Verein nicht bloß durch ideale Gründe veranlaßt, ihn zwingen dazu auch die immer mehr steigenden Miethpreise und die Unsicherheit der Besitzverhältnisse.

So hat er denn ein Grundstück erworben, auch einen Baufonds gesammelt, aber der letztere genügt noch nicht für die Ausführung, und allein aus eigenen Kräften könnte der Verein erst in einer Reihe von Jahren zum Ziele gelangen. So wendet er sich denn an den hilfreichen Sinn der deutschen Handwerksgenossen, insbesondere der Handwerkervereine, mit der Bitte, ihm bei der Erreichung seines Zwecks durch Veranstaltung von Sammlungen, von Vorstellungen oder in irgend einer andern angemessenen Weise behilflich zu sein, und wir unsererseits unterstützen gerne eine Bitte, welche wie diese auf Förderung und Belebung [420] des Deutschthums im Ausland abzielt. Der Vorsitzende des Deutschen Handwerkervereins, Herr Rafael Malik (Konstantinopel, Deutsche Post), ist bereit, Beiträge in Empfang zu nehmen.