Textdaten
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Autor: Andreas Gryphius
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Titel: Der Welt Wollust
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aus: Freuden vnd Trauer-Spiele auch Oden vnd Sonnette sampt Herr Peter Squentz Schimpff-Spiel. Sonnette. Das Este Buch. S. 5f.
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1658
Verlag: Johann Lischke
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Erscheinungsort: Breßlau
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Überschriebene e über a, o und u wurden als moderne Umlaute transkribiert.
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[5]
X. Der Welt Wollust.

WO Lust ist / da ist Angst; wo Freud’ ist / da sind klagen.
     Wer schöne Rosen siht / siht Dornen nur dabey;
     Kein Stand / kein Ort / kein Mensch ist seines Creutzes frey.
Wer lacht; fühlt wenn er lacht im Hertzen tausend Plagen.

5
Wer hoch in Ehren sitzt / muß hohe Sorgen tragen.

     Wer ist / der Reichthumb acht’ / vnd loß von Kummer sey /
     Wo Armut ist; ist Noth. Wer kennt wie mancherley
Traurwürmer vns die Seel vnd matte Sinnen nagen?

[6]
     Ich red’ es offenbahr / so lang als Titans Licht
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     Vom Himmel ab bestralt / mein bleiches Angesicht

Ist mir noch nie ein Tag / der gantz ohn Angst / bescheret;
     O Welt du Threnen Thal! recht selig wird geschätzt;
     Der eh er einen Fuß / hin auff die Erden setzt /
Bald auß der Mutter Schoß ins Himmels Lusthaus fähret.