Der Schwarzwälder im Breisgau
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Der Schwarzwälder im Breisgau.[1]
Z’Müllen an der Post,
Tausigsappermost!
Trinkt me nit e guete Wi!
Goht er nit wie Baumöl i,
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z’Müllen an der Post!
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Z’Bürglen uf der Höh,
nei, was cha me seh!
O, wie wechsle Berg und Thal,
Land und Wasser überal,
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z’Bürglen uf der Höh![2]
Z’Staufen uffem Märt
hen sie, was me gehrt,[3]
Tanz und Wi und Lustberkeit,
was eim numme ’s Herz erfreut,
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z’Staufen uffem Märt!
Z’Friberg in der Stadt,
sufer ischs und glatt,
riche Here, Geld un Guet,
Jumpfere wie Milch und Bluet,
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z’Friberg in der Stadt.
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Woni gang und stand,
wärs e lustig Land.[4]
Aber zeig mer, was de witt,
numme näumis findi nit
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in dem schöne Land.
Minen Auge gfallt
Herischried im Wald.
Woni gang, se denki dra,
’s chunnt mer nüt uf d’Gegnig a
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z’Herischried im Wald.
Imme chleine Huus
wandlet i und us –
gelt, de meinsch, i sag der, wer?
’s isch e Sie, es isch kei Er,
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imme chleine Huus.
- ↑ Dieses Gedicht erschien zuerst in dem Freiburger allgemeinen Intelligenz- und Wochenblatt 1807 mit der Ueberschrift: Der verliebte Hauensteiner. Es beginnt in der eben genannten Zeitschrift mit dem Verse: z’Friberg in der Stadt. Hierauf folgt der Vers: z’Staufen uffem Märt; sodann: z’Müllen uf der Post; hierauf: z’Bürglen uf der Höh.
- ↑ Im Freiburger allgemeinen Intelligenz- und Wochenblatt:
bis zuem Schwizerschnee. - ↑ Ebendaselbst:
het me was me gehrt. - ↑ Im Freiburger allgemeinen Intelligenz- und Wochenblatt:
wär’s e lieblig Land.