An Ebendenselben
Wie? was sagetder, aß der seiget, in Eure Epistle?
Schatzigbleger?[1] Nei, was mueß me für Sachen erlebe?
Hender d’Schatzig b’leit, Her Gyßer? Jesis, gent Achtig,
wenn sie iünglet, wie ’s ich goht! Das chönnemer bruuche.
’s stoht ins Vetters Fable. Er het mit schrundige Hände
in de Hore g’chrazt. „I mein, sie mach eim elleinig
heiß gnueg, het er gseit, mit ihrem dunstigen Othem,
und trinkt alli Brunnen us; ’s würd sufere Arbet
wie ne Gluckere füre chunnt mit Siebe und Achte.“
Lueget, so wirds goh, wenn d’Schatzig Bueben und Meidli
überchunnt und lebig bhaltet, g’fräßige Chinder,
’s wird nit z’bschribe sy, was für e Lamento ins Land chunnt.
Io i mueß es sage, und wenns mi gnädige Landsher
über churz und lang erfahrt, und henktich der Brodchorb
höcher, wie der selber förchet, nimmts mi nit wunder.
Ischs ich öbbe, wil der Moler[2] z’Mülle ne weg chunnt,
Hen der gmeint, io wohl! Sie hen scho wieder en Andre
in der Machi, und er würd ich d’Zeche verlese.
Wie het Rehabeam gseit? „Mein Finger,“ seit er, „soll schwerer
seyn, als meines Vaters Arm.“ Der werdets erfahre!
ehnen am breite Rhi, wo iez der Premie-Consul
d’Schatzig bleit, und ’s Volch regiert mit bluetige Hände.
Vetter Gyßer, ’s fallt mer i, isch nit wohr, mer hen doch
mengerlei Heren im Land vo allen Enden und Orte,
näumis glehrt! Mer hätte doch so ordli der Zit gha.
Aber iez isch z’spot! Und mengmol wenn mini Schüeler
mehr verstöhn aß ich, und froge mi spitzigi Sache,
woni selber nit weiß, se sagi: „Loset, der müent ein
mittem Lehre, und me het iust d’Glegeheit nit gha.
B’haltets binich, was der wüsset! Wendets im stille
a, und werdet brav, und saget, der heigets bi mir glehrt,
aß i au no Ehr erleb, und dankbari Zite!“
werde, hani nüt derwider. Rüeihig verlebt er
sini Stunden uffem Land. Ne freudige Wechsel
zwischen Arbet und Rueih, und zwische Studieren und Martsche,
zwischen Essen und Verdaue flicht si dur ’s Lebe.
unter em der Boden, er treit em fruchtbere Zehnte.
Uf de Matte weide d’Chüeih, ihm trage sie d’Milch zue;
an de Berge grase d’Schof, ihm chrüslet si d’Wulle;
in den Eichle chnarflet d’Sau, ihm leit sie der Speck a.
Meint der Fürst, er heig si Sach an Zinsen und Gfälle,
mueß er mittem Pfarer theilen oder Proceß ha.
Drum, Her Gyßer! was i sag, und wenn ein e Pfarer
werde will, und wenn e schöni mannberi Tochter
und sie wechsle mitenander fründligi Rede,
löhnt sie mache, sagi. Doch vorem leidige Schuelstaub
soll der Himmel euer Chind in Gnade biwahre.
Aber mi Red nit z’vergessen, und euri Jesten und Rime,
bsunders selli Frau. Wie ischs ere endli no gange?
Isch sie wieder z’Chräfte cho? I möchtere’s gunne.
Oder het sie g’endet, und trinkt in blaue Reviere
Sterneluft, und Himmelsthau, und mutteret nümme?
und ins himmlisch Canaan der Weg unter d’Füeß neh!
’s seig e gangbari Stroß, sie gang gwis übere Chilchhof.
Sieder wemmer leben, und ’s Lebe freudig verbruuche,
Trübli esse, Neue trinke, Chestene brote.
mit der Zit an Stab, se bietet für mi. Es chunnt mer
nit uf näumis a, und d’Morgesunnen isch viel werth.
Lueget, iez mueßi in d’Schuel, sust wotti no allerlei sage.
B’hüetich Gott! Vergelts Gott au! Und chömmet bal wieder.