An Herrn Rechnungsrath Gyßer
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Dunderschieß! Wer rennt mer in mi Gäu?
Ischs der Gyßer? – ’s isch bi miner Treu
Euer Glück, aß Ihrs sind, Meister Gyßer!
Rime her! – – Potz Fürio, und Miser-
hätt mi nit d’Verzwiflung use treit.
Iez, was Euer Versli abetrift,
uf mi Seecht, i bi voll Chib und Gift,
aß me Ratte mit mer chönnt verge.
weder ich, mit miner lange Pfife,
und Ihr wüssets au so schön z’bigriffe.
Lueget, ’s Hamberch sott enander schelte,
doch, wil Ihrs sind, willi ’s Recht lo gelte.
aß i schier mein, i heigs selber gmacht.
Frili, wers bidenkt, es isch ke Wunder
aß ders chönnet, schla’ mi au der Dunder.
Ihr trinket urig Poesie
Tausig Sappermost,
isch sel nit e chospire Wi!
Aber chömmet, sind ers echt im Stand,
doher au ne Rung ins Welschchornland,
in der Chuchi! (’s tribt mer d’Augen über);
Sel bi Gollig, luegt en ander a.
Zwor i wills bikenne, jo i ha
au no Oberländer Poesie
wenns nit goh will. Aber ’s isch ke Art,
nei es isch nüt, uf der sandige Hart.
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He der wüssets wohl, i hannich io
Lang und mengmol gseh bim Füeßli[1] stoh.
Wers bihauptet, seit ke Wohret me.)
Selmols, traui, hets au Batze g’chost,
bis der füürig Geist in Eure Odere
und in Eurem Chopf het welle lodere,
Neie wohl! Se hettich au der Schmid[2]
z’Hüglen überlistet mit mim Lied!
So ne gscheidte Ma, wie Ihr sust sind,
chauft e Chatz im Sack, und seig sie blind!
und mit chloren Augen use fahrt,
wenni’s Säckli lös, und lock und sag:
„Büüsli chumm, und loß di seh am Tag!“
[100]
Iez, Her Gyßer, bhüetich Gott der Her!
Und Sankt Michael mit langem Säbel
sollich b’schirme! – – Johann Peter Hebel.
Am fünften November Tusig Achthundert Zwei;
i häts schier vergesse, mi armi Treu!
- ↑ Füßlin, Kammerrath und Landschreiber (Generalkassier) in Karlsruhe von den 1770er bis in die 1790er Jahre. Siehe v. Drais Geschichte der Regierung und Bildung von Baden unter Carl Friedrich. Zweiter Band. Necrolog p. 86.[WS 1]
- ↑ Pfarrer Schmidt von Hügelheim, welcher für seinen Freund Hebel damals Subscribenten zu den allemannischen Gedichten sammelte.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Digitalisat: Uni Freiburg