Der Erbauer des Nordostseekanals Otto Baensch

Textdaten
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Titel: Der Erbauer des Nordostseekanals Otto Baensch
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 408
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Otto Baensch.
Nach einer Photographie von Erich Sellin u. Comp. in Berlin.

Der Erbauer des Nordostseekanals Otto Baensch, dessen Bildnis wir nebenstehend und in Ergänzung der Bilder vom Kanale selbst unseren Lesern vorführen, hat nicht nur das Verdienst, die Ausführung des großen Unternehmens von Anfang bis zu Ende geleitet zu haben. Er hat auch vorher die Durchführbarkeit des Dahlströmschen Plans so überzeugend zu begründen gewußt, daß Kaiser Wilhelm I. und Fürst Bismarck wesentlich mit dadurch bestimmt wurden, die Verwirklichung des Plans zur Angelegenheit des Reiches zu machen. Baensch wurde am 6. Juni 1825 in Zeitz als Sohn des Postrats Baensch geboren. Er besuchte die Berliner Bauakademie und trat 1846 als Land- und Wasserbau-Inspektor in den preußischen Staatsdienst. Auf dem Gebiete des Eisenbahnbrückenbaus that er sich zuerst hervor; zahlreiche Bauten dieser Art, namentlich im Rheinland, wurden nach seinen Plänen ausgeführt. Ein neues Arbeitsfeld eröffneten ihm seine umfangreichen Studien über die Ursachen der wechselnden Meeresströmungen an der Küste von Rügen und über den Einfluß derselben auf die Küste – Arbeiten, deren Ergebnisse er in seiner Abhandlung „Studien aus dem Gebiet der Ostsee“ niedergelegt hat. Zu dieser Zeit, in welcher er sich auch mit dem Seeleben und Schiffsbau vertraut machte, führte er den Bau mehrerer hinterpommerscher Häfen aus. Stromregulierungen nahmen Baensch von dem Jahre 1871 an, nach seinem Eintritt in das preußische Ministerium der öffentlichen Arbeiten als vortragender Rat, in Anspruch. Die Elbschiffahrt verdankt seiner Wirksamkeit auf diesem Gebiete einen großen Aufschwung, und seine Main-Kanalisierung hatte die ungeheure Verkehrssteigerung von jährlich 213000 Centnern auf 20 Millionen zur Folge. Auch um die Rhein-Regulierung erwarb er sich große Verdienste. Dann aber wandte sich seine Wirksamkeit den schleswig-holsteinischen Küsten zu, welche es galt gegen die Angriffe des Meeres zu schützen. Aus dieser Zeit stammt seine Arbeit über die Sturmflut in meteorologischer und hydrotechnischer Beziehung, welche eine ganz hervorragende Bedeutung für den Schutzbau der Küsten gewonnen hat. So vorbereitet, war er der berufene Meister für die Ausführung des Nordostseekanals. An den Ehren, zu denen jetzt die Eröffnungsfeier Anlaß giebt, gebührt ihm ein voller Anteil. Die größte Sicherheit in den Konstruktionen und schöne, strenge Einfachheit waren ihm bei dem Bau stets die leitenden Gesichtspunkte: die möglichste Nutzbarkeit des Kanals für Handel und Kriegsmarine das Ziel, das er nie aus dem Auge verlor. Am 6. Juni dieses Jahres beging Geh. Oberbaurat Baensch in Berlin seinen siebzigsten Geburtstag. Viele Ehrenerweisungen sind ihm im Laufe der Jahre für die von ihm geschaffenen Werke von seiten des Staates und der Regierenden zu teil geworden; in Zukunft wird es seinen Verdiensten, die sich in der Stille treuer Beamtenpflichterfüllung vollzogen, auch an der allgemeinen Anerkennnng nicht fehlen.