Der Edelmann und der Schäfer (Erk, Variante 1)

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Edelmann und der Schäfer
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 180–181
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[180]
51. Der Edelmann und der Schäfer.


Mäßig. Mündlich, aus der Gegend von Zerbst.
Noten
Noten


1.
Es trieb ein Schäfer die Lämmelein aus,

er trieb sie wol vor dem Edelmann sein Haus,
lat lat lei, lat lat lum! :|:
er trieb sie wol vor dem Edelmann sein Haus.

2.
Der Edelmann der schaut zum Fenster heraus

und bot dem Schäfer ein gutn Morgen hinaus.

3.
„Ach Edelmann, laß du dein Hütchen stohn!

ich bin ja ein armer Schäferssohn.“

4.
‚‚‚Bist du ein armer Schäferssohn,

und gehst doch in Sammet und Seide herum?‘‘‘

5.
„Was geht es dich ruppigen Edelmann an,

wenns nur mein Vater bezahlen kann!“

6.
Der Edelmann gerieth in ein grimmigen Zorn

und ließ den Schäfer wol sperrn in den Thurm.

7.
Als das dem Schäfer sein Vater erfuhr,

macht er sich auf und gieng hinzu:

8.
„Ach Edelmann, schenk meinem Sohn das Lebn,

ich will dir dreihundert Stück Lämmlein gebn.“

9.
‚‚‚Dreihundert Stück Lammlein ist fürn Edelmann kein Werth,

der Schäfer soll sterben wol durch das Schwert.‘‘‘

10.
Und als es dem Schäfer sein Mutter erfuhr,

macht sie sich auf und gieng hinzu:

[181]
11.
„Ach Edelmann, schenk meinem Sohn das Lebn,

ich will dir sechshundert Stück Lämmlein gebn.“

12.
‚‚‚Sechshundert Stück Lämmlein ist fürn Edelmann kein Werth,

der Schäfer soll sterben wol durch das Schwert!‘‘‘

13.
Und als es dem Schäfer sein Liebste erfuhr,

macht sie sich auf und gieng hinzu:

14.
„Ach Edelmann, ach schenk meinem Liebsten das Lebn,

das grüne Brautkränzlein das will ich dir gebn.“

15.
‚‚‚Willst du mir das grüne Brautkränzlein gehn,

so will ich wol schenken deim Liebsten das Lebn.‘‘‘

9, 1. Dreihundert Stück Lämmlein ist fürn Edelmann kein Werk, der Schäfer soll sterben bei meiner Ehr!