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Titel: Der Botaniker in Nöthen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 35, S. 592
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1879
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[581]

Der Botaniker in Nöthen.
Nach dem Gemälde von C. Ziermann.

[592] Der Botaniker in Nöthen. (Mit Abbildung S. 581.) Wer heute die an Forschungen und Belehrungen so unschätzbaren Prachtwerke über Bonaparte’s ägyptische Expedition bewundert, glaubt es kaum noch, daß damals – zum Hohngelächter der ganzen Armee – für die Marsch- oder Lagerordnung der Befehl ertheilt werden konnte: „Die Packesel und die Gelehrten in die Mitte!“ – Und war denn die alte deutsche Volksphilosophie klüger, als sie das Sprüchwort erfand: „Je gelehrter, desto verkehrter?“ An diesen Witzreim hält sich noch heute gern die bildende Kunst, wenn es sie gelüstet, den in die Augen springenden Contrast darzustellen zwischen einem oft sehr ernsten geistigen Ziel und der ebenso oft vorkommenden körperlichen Unbeholfenheit im Forschen und Sammeln für dieses Ziel. Der Geologe, der im Feld oder im Gebirg mit dem Hammer Steine losschlägt und die Stückchen in die Sammelbüchse steckt, wird ebenso vom Bauer verlacht, wie vom vornehmen Waidmann; wenn das Resultat seiner Steinklopferei aber beim Spüren nach unterirdischen Schätzen Tausende an vergeblichen Bohrkosten erspart und für Hunderttausende neue Erwerbsmittel erforscht, sollte das Lachen aufhören. Auch der Botaniker auf unserem heutigen Bilde müht sich schwerlich einer Spielerei wegen ab, den Stengel der Wasserpflanze zu erhaschen. Wenn er aber dabei doch noch in den Teich fällt, dann wird wieder unser Sprüchwort floriren „Je gelehrter, desto verkehrter!“