Der Affe II.
Kaum hatte noch des Schneiders Hand
Ein buntes comisches Gewand
Dem muntern Affen umgehangen:
So gab sein Rock ihm das Verlangen,
In Wahrheit, sprach er, ich bin schön!
So viel ich mir geschmeichelt habe,
So kann dem jungen Herrn der Rock nicht besser stehn.
Komm, rief er, kleiner Edelknabe!
Er kam. Der Aff erschrack, verzerrte das Gesicht,
Stieß an den Hut, und rückte die Perücke;
Und doch glich er dem Junker nicht!
Der Spiegel warf, was er empfieng, zurücke,
In einer struppichten Perücke.
Der Junker lacht. Pfuy, hub der Aff erbittert an,
Pfuy, Spiegel, wie du lügst! Was hab ich dir gethan?
Der Spiegel läuft darauf von seinem Hauchen an,
Das dacht ich, rief er sehr erfreut,
Die Schuld liegt nicht an meiner Häßlichkeit;
Nein, junger Herr, der Spiegel war nicht heiter!
Schon eilte Junker Fritz mit der Begebenheit,
Und diesem konnt es gar nicht fehlen,
(Er war gelehrt,) sie zu beseelen.
Nun, sprach er, setzen Sie einmal
Sie zeigt der Thoren Häßlichkeit;
Der Thor, der sich vor ihrem Lichte scheut,
Verhüllt sie drauf in Dunkelheit,
Und schmeichelt sich, sie sey nicht helle.