Deh nuvoletta, che'n ombra d'Amore
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O Wölklein, das in Minnes SchattenkleidenVor meinen Augen plötzlich sich bekundet:
Hab’ Mitleid, sieh das Herz, das du verwundet,
Vor Sehnsucht, deiner hoffend, weh verscheiden!
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Gewölk von überirdischer Gestalt,Glut wußtest du im Geist mir zu entfachen
Mit deinem Todesdräuen.
Dein Flammengeist ließ Hoffnung dann erwachen,
Die teils mit ihres Lächelns Allgewalt
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Mich heilend läßt erneuen.O, keinen Blick! Zu traun ihr, muß ich scheuen!
Ach, meiner Sehnsucht Glut mag dich erbauen;
Denn weil sie säumten, wurden tausend Frauen
Bereits bestraft ob andrer Herzeleiden.