Textdaten
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Autor:
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Titel: Das viele Kaffeetrinken
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. 162–163
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[162] Das viele Kaffeetrinken. Wir wissen seit lange, daß ein übermäßiger Genuß des Kaffees der Gesundheit nicht zuträglich ist, und jedermann kennt auch die Anzeichen der Vergiftung durch Kaffee. Man wird matt, unlustig zur Arbeit, leidet an Kopfdruck und Schlaflosigkeit; die Hände zittern, das Herz schlägt schnell, unregelmäßig und schwach; der Puls ist dementsprechend klein und weich; der Appetit fehlt und man verspürt Angstgefühle. Das kommt von dem vielen Kaffeetrinken, und es kommt vor bei Männern wie bei Frauen; bei letzteren entschieden häufiger, denn die Frauen „kneipen“ ja in Kaffee, wie man unhöflich zu sagen pflegt.

Wir sind allerdings noch weit davon entfernt, von einer „Kaffeeseuche“ reden zu dürfen, wir befinden uns noch in dem Stadium des Kränzchendusels, [163] aber der Kaffeemißbrauch gewinnt immer mehr Ausbreitung und macht sich auch in den Kreisen bemerkbar, deren Frauen keine Zeit haben, von 4 bis 7 oder gar 8 Uhr „nachmittags“ vor Tassen und Kannen zu schwelgen – in Genüssen des Gaumens und des Gehörs. So z. B. sind neuerdings in Essen einem Arzte viele Schwächezustände unter den Frauen der Arbeiterbevölkerung aufgefallen, die lediglich auf den Mißbrauch des Kaffees zurückgeführt werden mußten. Dies erklärt sich leicht dadurch, daß gerade viele billigere Sorten, wie z. B. der Ceylonkaffee, sehr viel Coffeïn enthalten. Für Gesunde ist der Kaffee in angemessener Menge ein gutes Anregungsmittel. Schwache Personen aber sollten in diesem Genuß vorsichtig sein, denn das viele Kaffeetrinken schwächt das Herz und zerrüttet die Nerven. *