« Gal Martin Luther (Übersetzer): Das Newe Testament Deutzsch (Lutherbibel), Wittenberg 1522
Brief des Paulus an die Epheser
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Kapitel
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[298] [WA.DB 7,190]

Vorrhede auff die Epistel sanct Pauli zu den Ephesern.

Inn diser Epistel leret S. Paulus auffs erst, was das Euangelion sey, wie es alleyn von Got ynn ewickeyt versehen, vnd durch Christum verdienet vnd außgangen ist, das alle die dran glewben, gerecht, frum, lebendig, selig, vnd vom gesetz, sund vnd todt frey werden, Das thut er durch die drey erste Capitel.

Darnach leret er meyden, die neben lere vnd menschen gepot, auff das wyr an eynem hewbt bleyben, gewiß, rechtschaffen vnd vollig werden ynn Christo alleyn, an wilchem wyrs gar haben, das wyr außer yhm nichts durffen. Das thut er ym vierden Capitel.

Fortan leret er den glawben vben vnd beweysen mit gutten wercken, vnd sunde meyden, vnd mit geystlichen wapen streytten widder den teuffel, damit wyr durchs creutz ynn hoffnung bestehen mugen.

[299] [WA.DB 7,192]

Die Epistel S. Pauli Zu den Ephesern.
Das Erst Capitel.
1 Paulus ein Apostel Jhesu Christi durch den willen Gottis.

Den heyligen zu Epheso und gleubigen an Christo Jhesu.

2 Gnad sey mit euch und frid von Gott unserm vater, und dem herrn Jhesu Christo.

3 Gebenedeyet sey Got und der vater Jhesu Christi, der uns gebenedeyet hat mit allerley geystlicher benedeyung, ym hymelischen wesen durch Christum, 4 wie er uns denn erwelet hatt durch den selben, ehe der welt grund gelegt war, das wyr solten seyn heylig vnnd vunstrefflich fur yhm ynn der liebe, 5 vnnd hatt uns verordenet zur kindschafft gegen yhm durch Jhesum Christ, nach dem wolgefallen seynes willens, 6 zu lob der herlickeyt seyner gnade, durch wilche er vns hat angenem gemacht ynn dem geliebten.

7 An wilchem wir haben die erlosung durch seyn blut, nemlich, die vergebung der sunde, nach dem reychtum seyner gnade, 8 wilche er vbirschuttet hat auff vns, durch allerley weyßheyt vnd klugheyt, 9 vnd hatt vns wissen lassen das geheymnis seynes willens nach seynem wolgefallen, vnnd hatt dasselbige erfur than durch yhn,(verfasset) Das vnter Christo als eynem herrn, alle ding semptlich bracht wurde, des vorhyn viel ynn mancherley abgotterey vnd regiment zurstrewet war. 10 das es predigt wurd, da die zeyt erfullet war, auff das alle ding zusamen verfasset wurde durch Christon, beyde das ynn hymel vnd auch ynn erden ist, vnd yhm vnterthan wurde, 11 durch wilchen wyr auch zum erbteyl komen sind, die wyr zuvor verordent sind, nach dem fursatz des, der alle ding wirckt, nach dem rad seynes willens, 12 auff das wir eyn wesen erlangen zu lobe seyner herlickeyt, die wir zuvor auff Christo hoffen.

13 Des seyt auch yhr, da yhr gehoret habt das wort der warheyt, nemlich, das Euangelion von ewer selckeyt, an wilchs da yhr auch glewbet habt, seyt yhr versigelt worden mit dem geyst der verheyssung, das ist, mit dem heyligen [194] geyst, 14 wilcher ist das pfand vnsers erbs, zu vnser erlosung, die wir seyn eygenthum sind, zu lobe seyner herlickeit.

15 Darumb auch ich nach dem ich gehoret habe von dem glawben bey euch, an den herrn Jheson, vnd von ewer liebe zu allen heyligen, 16 hore ich nicht auff zu dancken fur euch, vnd gedencke ewer ynn meynem gepet, 17 das der Gott vnsers herrn Jhesu Christi, der vater der herlickeyt, gebe euch den geyst der weyßheyt vnd der offinbarung zu [300] seyn selbs erkentnis, 18 vnd erleuchtete augen ewers verstentnis, das yhr erkennen mugt, wilche da sey die hoffnung ewres beruffs, vnnd wilcher sey der reychthum des herlichen erbes an seynen heyligen, 19 vnd wilche da sey die vbirschwengliche grosse seyner krafft an vns, die wir glewbt haben, nach der wirckung seyner mechtigen sterck, 20 wilche er gewirckt hat ynn Christo, da er yhn von den todten aufferweckt hat, vnd gesetzt zu seyner rechten, ym hymlischen wesen, 21 vbir alle furstenthum, gewalt, macht, hirschafft, vnd alles was genant mag werden, nicht alleyn ynn dißer welt, sondern auch ynn der zukunfftigen, 22 Vnd hat alle ding vnter seyne fusse gethan, vnnd hat yhn gesetzt fur allen dingen zum hewbt der gemeynen,(erfullet) Christus ist vnnd wirckt alle werck, ynn allen creaturn, Darumb ist seyn alle creatur voll, also ist auch seyne gemeyne Christenheyt seyne fulle, die sie sampt yhm ein gantzer leyb vnd volliger hauffe ist. 23 wilche da ist seyn leyb vnd die fulle, des, der alles ynn allen erfullet.

Das Ander Capitel.

Vnd auch euch, da yhr tod waret, durch geprechen vnd sunde, 2 ynn wilchen yhr weyland gewandelt habt, nach dem laufft diser welt, vnd nach dem fursten der vbirkeyt, die ynn der lufft regirt, nemlich nach dem geyst, der da seyn werck hat ynn den kindern des vnglawbens, 3 vnter wilchen wyr auch[1] alle weyland vnsern wandel gehabt haben, mit lusten vnsers fleyschs, vnd thaten den willen des fleyschs vnd der vernunfft, vnnd waren auch kinder des zorns von natur, gleych wie die andern.

4 Aber Got, der da reych ist von barmhertzickeyt, durch seyne grosse liebe, da mit er vnns geliebt hatt, 5 da wyr tod waren ynn den sunden, hat er vns sampt Christo lebendig gemacht (Denn aus gnade seyt yhr selig worden) 6 vnd hat vns sampt yhm aufferweckt, vnd sampt yhm gesetzt ynn das hymelisch wesen, durch Jhesum Christ, 7 auff das er ertzeigte ynn[2] den zukunfftigen zeytten, [196] den vbirschwencklichen reychtumb seyner gnade, mit seyner freuntlicheyt vbir vns, durch Jhesum Christ. 8 Denn aus gnade seyt yhr selig worden, durch den glawben, vnd dasselb nicht aus euch, Es ist Gottis gabe, 9 nicht aus den wercken, auff das sich nicht yemand rhume. 10 Denn yhr seyt seyn werck, geschaffen durch Jhesum Christ zu guten wercken, zu wilchen Got vns zuuor bereytet hat, das wyr drynnen wandeln sollen.

11 Darumb gedenckt dran, das yhr, die yhr gewesen seyt weyland heyden nach dem fleysch, vnd die vorhaut genennet wurdet, von den, die genennet sind beschneyttung nach dem fleysch, die mit der hand[3] geschicht, 12 das yhr zu der selben zeyt waret on Christo, darumb yhr frembd gehalten waret von der burgerschafft Jsrael, vnd waret geste ynn den testamenten der verheyssung, daher yhr keyne hoffnung hattet, vnd waret on Got ynn der welt. 13 Nu aber, yhr die yhr ynn Christo seyt, vnnd weyland ferne gewesen, seyt nu nahe wurden durch das blut Christi.

[302] 14 Denn er ist vnser fride, der aus beyden hat eyns gemacht, vnd hat abbrochen die mittelwand, die der zawn war zwischen vns,(auffgehaben) Christus hatt das gesetz nicht alßo auffgehaben, das mans nicht halten solle, ßondern den geyst geben, der alles thut frey, das er des schrifftlichen gesetzs (das do treybet die fleyschlichen) nicht bedarff vnd von yhm vngetrieben ist. Nu bleheten sich die Juden des schrifftlichen gesetzes vnd seyner werck halben widder die heyden, aber nu eynerley geyst beyden geben ist, horet das blehen vom gesetz auff, vnd werden freunde ynn Christo. nemlich die feyndschafft, damit, das er hatt durch seyn fleysch auff gehaben 15 das gesetz der gepot, so fern sie schrifftlich verfasset waren, auff das er aus zweyen eynen newen menschen schaffte, ynn yhm fride zumachen, 16 vnnd das er beyde versunete mit Gott ynn eynem leybe, durch das creutz, vnnd hat die feyndschafft todtet durch sich selbs, 17 vnd ist komen, hat verkundiget ym Euangelio, den friden euch, die yhr ferne waret, vnnd denen, die nahe waren. 18 Denn durch yhn haben wyr den zugang all beyde ynn eynem geyst, zum vater.

19 So seyt yhr nu nicht mehr geste vnnd frembdling, sondern burger mit den heyligen vnd haußgenossen Gottis, 20 erbawet auff den grund der Apostel vnd der propheten, da Jhesus Christus der eckstein ist, 21 auff wilchen, wilcherley baw, ynn eynander gesugt wirt, der wechst, zu eynem heyligen tempel ynn dem herrn, 22 auff wilchen auch yhr mit erbawet werdet, zu eyner behausung Gottis ym geyst.

[198]

Das Dritte Capitel.

Derhalben, ich Paulus der gefangener vmb Jhesus Christus willen, fur euch heyden, 2 Nach dem yhr gehoret habet von dem ampt der gnade, die myr geben ist an euch 3 ([4]Denn myr ist kund worden dises geheymnis, durch offinbarung, wie ich droben geschrieben habe auffs kurtzist, 4 daran yhr, so yhrs leset, mercken kundt meynen verstand an dem geheymnis Christi, 5 wilches ist nicht kund gethan ynn den vorigen zeytten, den menschen kinder, als es nu offinbart ist seynen heyligen Apostelen vnd propheten durch den geyst, 6 Das die heyden seyen miterben vnd mitleybig vnd mitgenossen seyner verheyssung ynn Christo, durch das Euangelion, 7 des ich eyn diener worden byn nach der gabe aus der gnade Gottis, die myr geben ist nach der wirckunge seyner krafft.

8 Myr dem aller geringsten vnter allen heyligen ist geben diße gnade, vnter die heyden zuuerkundigen, den vnaußforschlichen reychtum Christi, (den furstenthumen) Die engel ym hymel ob sie wol voll Gottis sind, so erfaren sie doch teglich an der Christenheit new gnaden vnnd gaben, die Got außgibt[5] teglich. wie auch Christus Luce .11. spricht, das sich die engel frewen, vber eynem sunder der busse thut.9 vnd zu erleuchten yderman, wilche da sey die gemeynschafft des geheymnis, das von der welt her verporgen gewesen ist ynn Got, der alle ding geschaffen hatt, durch Jhesum Christ, 10 auff das ytzt kund wurd, den furstenthumen vnd vbirkeyten ynn dem hymel, an der gemeyne, die manchfeltige weyßheit die Got gibt, 11 nach dem fursatz von der welt her, wilche er beweyset hat ynn Christo Jhesu vnserm hern, 12 durch wilchen wyr haben freydickeyt vnd zugang ynn der zuuorsicht durch den glawben an yhn. 13 Darumb bitt ich, das yhr nicht lasß werdet, vmb meyner trubsaln willen, die ich fur euch leyde, wilche sind euch eyn preyß.

[303] 14 Derhalben beuge ich meyne knye gegen dem vater vnsers herrn Jhesu Christ, 15 der der recht vatter ist vber alles was vatter heyst ynn hymel vnd erden, 16 das er euch gebe nach dem reychtum seyner herlickeyt, mit krafft starck werden durch seynen geyst, an dem ynwendigen menschen, 17 vnd(die breytte) Die liebe beweyset das der glawbe rechtschaffen sey, der selb begreyfft denn, das nichts so breytt, lang, tieff, hoh sey, da Christus nicht macht habe vnd helffen kunde, vnnd furcht sich nicht, widder fur sund, tod noch helle es sey breytt, lang, tief etc. wie psal. 138. auch sagt, Quo ibo a spiritu tuo.
(Gottis fulle) Das Got allein ynn euch regiere vnnd wircke, vnd yhr sein voll seyt.
Christum wonen durch den glawben ynn ewren hertzen, vnd durch die liebe [200] eyngewortzlet vnd gegrund werden, 18 auff das yhr vermuget begreyffen mit allen heyligen, wilchs da sey die breyte, vnnd die lenge, vnd die tieffe, vnd die hohe, 19 auch erkennen die lieb Christi, die doch alle erkentnis vbertrifft, auff das yhr erfullet werdet, mit allerley Gottis fulle.

20 Dem aber, der da kan aus vberfluß thun vber alles, das wyr bitten odder verstehen, nach der kraft, die da wirckt ynn vns, 21 Dem sey preyß ynn der gemeyn die ynn Christo Jhesu ist, zu aller zeyt, von ewickeyt zu ewickeyt Amen.

Das Vierde Capitel.

So ermane nu euch ich Paulus gefangen ynn dem hern, das yhr wandelt, wie sichs gepurt ewrem beruff, darynn yhr beruffen seyt, 2 mit aller demut vnd sanfftmut, mit langmut, vnd vertragt eyner dem andern ynn der liebe, 3 vnnd seyd vleyssig zuhalten die eynickeyt ym geyst, durch das band des frids. 4 Eyn leyb vnd eyn geyst, wie yhr auch beruffen seyt auff eynerley hoffnung ewres beruffs, 5 Eyn herr, eyn glawbe, eyne tauff, 6 eyn Got vnd vater vnser aller, der da ist vber vns alle, vnd durch vns allen, vnd ynn vns allen.

7 Eynem yglichem aber vnter vns ist geben die gnade nach dem maß der(das gefengnis) Das ist, die sund, tod, vnd gewissen, das sie vns nicht fahen noch halten mugen. gabe Christi, 8 darumb spricht er, Psal. 67.Er ist auffgefaren ynn die hohe, vnd hat gefangen gefurt das gefengnis, vnd hat den menschen gabe geben. 9 Das er aber auffgefaren ist, was ists? denn das er zu erst ist hynvnter gefaren ynn die vntersten ort der erden, 10 Der hynvnter gefaren ist, das ist der selb, der auffgefaren(alles erfullet) Das er alles ynn allen dingen wircke, vnd on yhn nichts gethan, gered noch gedacht werde. ist vber alle hymel, auff das er alles erfullet.

11 Vnd er hat etlich zu Apostel gesetzt, ettlich aber zu propheten, ettlich zu Euangelisten, etlich zu hirtten vnnd lerer, 12 damit die heyligen alle zusamen gefugt worden, durch gemeynen dienst, zu bessern den leyb Christi, 13 biß das wir alle, eyner dem andern die hand reychen, zu eynerley glawben vnd erkentnis des sons Gottis eyn volkomen man werden, der da sey ynn der masß des volkomen alters Christi, 14 auff das wyr nicht mehr kinder seyen, vnd vns [202] weben vnnd wygen lassen von allerley wind der leren, durch schalckeyt der menschen(Schalkeyt) Das ist, wie die spytz buben mitt dem wurffel vmb gehen, alßo gehen die mit der schrifft vmb, die menschen leer fur geben. vnnd teuscherey, damit sie vns erschleychen zuverfuren.

15 Last vns aber rechtschaffen seyn ynn der liebe, vnd wachsen ynn allen stucken, an den, der das hewbt ist, Christus, 16 aus wilchem der gantz leyb zusamen gefugt, vnd eyn glid am andern hangt, durch alle gelenck, da durch eyns dem andern handreychung thut, nach dem werck eyns yglichen gelids, ynn seyner maß, vnd macht das der leyb [304] wechst zu seyn selbs pesserung, vnd das alles ynn der liebe.

17 So sage ich nu vnd zeuge, ynn dem herrn, das yhr nicht mehr wandelt, wie die andern heyden wandeln ynn der eyttelkeyt yhrs synnes, 18 die verfinstert sind ynn yhrer vernunfft, vnd sind entfrembdet von dem leben das aus Got ist, durch die vnwissenheyt, so ynn yhnen ist, durch die blindheyt yhres hertzen, 19 die syntemal sie verrucht sind, haben sie sich selbs ergeben der geylheyt, das allerley vnreynickeyt yhr werbung ynn yhn hat, sampt dem geytz, 20 yhr aber habt Christum nicht also gelernet, 21 so yhr anders von yhm gehoret habt, vnd ynn yhm geleret seyt, wie ynn Jhesu eyn rechtschaffen wesen ist.

22 So legt nu von euch ab, nach dem vorigen wandel, den alten menschen, der durch lusten des yrthums verdirbt. 23 Ernewert euch aber ym geyst ewrs gemuts, 24 vnd zyhet an den newen menschen, der nach Got geschaffen ist, ynn rechtschaffener gerechtickeyt vnd heylickeyt, 25 Darumb legt ab die lugen, vnnd redet die warheyt eyn yglicher mit seynem nehisten, syntemal wyr vnternander gelyder sind, 26 zurnet vnd sundiget nicht. Psal. 4.Last die sonne nicht vntergehen vber ewrem zorn, 27 gebet auch nicht rawm dem lesterer. 28 Wer gestolen hat, der stele nicht mehr, sondern er erbeytte vnd schaff mit den henden etwas redlichs, auff das er habe zu geben dem durfftigen.

29 Last keyne faul geschwetz aus ewrem mund gehen, sondern was nutzlich zur pesserung ist, da es nott thut, das es holdselig sey zu horen, 30 vnd betrubt nicht den heyligen geyst Gottis, damit yhr versigelt seyt auff den tag der erlosung. 31 Alle bitterkeit vnd grym, vnd zorn, vnd geschrey vnd lesterung sey ferne von euch sampt aller boßheyt. 32 Seyd aber vnternander freuntlich, hertzlich, vnnd vergebet eyner dem andern, gleych wie Got euch vergeben hat ynn Christo.

[204]

Das Funfft Capitel.

So seyt nu Gottis nachfolger als die lieben kinder, 2 vnd wandelt ynn der liebe, gleych wie Christus vns hat geliebt, vnd sich selbs dargeben fur vns zu eynem opffer vnd gabe, Gott zu eynem sussen geruch. 3 Hurerey aber vnd alle vnreynickeit, odder geytz last nicht von euch gesagt werden, wie den heyligen zustehet, 4 auch schandpare wort, vnd narren teyding, vnd schertz, vnnd was sich nicht zur sache reymet, sondern viel mehr, dancksagung. 5 Denn des solt yhr wissen haben, das keyn buler, odder vnreyner, odder geytziger (wilcher ist eyn gotzen diener) erbe hat ynn dem reych Christi, vnd Gottis. 6 Last euch niemant verfuren mit vergeblichen wortten. Denn vmb diser willen kompt der zorn Gottis vbir die kinder des vnglawbens, 7 darumb seyt nicht yhr mitgenossen. 8 Denn yhr waret weyland finsternis, Nu aber seyt yhr eyn liecht ynn dem herren.

9 Wandelt wie die kinder des liechts. Die frucht des geysts ist, allerley guttickeyt vnd gerechtickeyt vnd warheyt, 10 vnd prufet was da sey [305] wolgefellig fur Got, 11 vnd habt nicht gemeynschafft mit den vnfruchtbaren wercken der finsternis, straffet sie aber viel mehr. 12 Denn was heymlich von yhn geschicht, das ist auch schendlich zusagen, 13 Alles aber, was vom liecht gestrafft wirt, das wirt offinbar, Alles aber, was offinbar wirt, das ist liecht, 14 Darumb spricht er,Jsa. 60. wach auff der du schleffist, vnd stand auff von den todten, so wirt dich Christus erleuchten.

15 So sehet nu zu, wie yhr fursichtiglich wandelt, nicht als die vnweysen, sondern als die weysen,(bose zeyt) Denn es ist die welt vnd diß leben voll vol boser exempel, reytzung, ergernis, beyde geystlicher vnd leyplicher sunden.
(vnordig) wie wyr sehen, das die trunckenbold, wild, frech, vnuerschampt, vnd aller ding vngetzogen sind, mit wortten, schreyen, geperden vnd handel.
16 vnnd loset die zeyt, denn es ist bose zeyt. 17 Darumb werdet nicht vnuerstendig, sondern verstendig, was da sey des herrn wille, 18 vnd saufft euch nicht vol weyns, daraus eyn vnordig wesen folgt, sondern werdet vol geystis, 19 vnd redet vnternander von psalmen vnd lobsengen vnd geystlichen lieden, singet vnd spielt dem herrn ynn ewren hertzen, 20 vnd saget danck alletzeyt fur yderman, Got dem vater ynn dem namen vnsers herrn Jhesu Christ, 21 vnd seyt vnternander vnterthan ynn der furcht Gottis.

22 Die weyber seyen vnterthan yhren mannen, als dem herren, 23 Denn der man ist des weybis hewbt, gleych wie auch Christus das hewbt ist der gemeyne, vnd er ist seynes leybs heyland. 24 Aber wie nu die gemeyne ist Christo vnterthan, also auch die weyber yhren mannen ynn allen dingen.

[206] 25 Yhr mann liebt ewre weyber, gleych wie Christus geliebt hat die gemeyne, vnd hat sich selb fur sie geben, 26 auff das er sie heyliget, vnd hat sie gereyniget durch das wasserbad ym wort, 27 auff das er yhm darstellet eyn herliche gemeyne, die nicht habe eynen flecken odder runtzel odder des etwas, sondern das sie sey heylig vnnd vnstrefflich.

28 Also sollen auch die menner yhre weyber lieben, als yhr eygene leybe. Wer seyn weyb liebet, der liebet sich selbs, 29 Denn niemant hat yhemal seyn eygen fleysch gehasset, sondern er neeret es vnd pfleget sein, gleych wie auch der herr die gemeyne, 30 Denn wyr sind gelider seynes leybes von seynem fleysch vnd von seynem gepeyne, 31 Vmb des willen wirt eyn mensch verlassenGen. 1. vater vnd mutter, vnnd seynem weybe anhangen, vnd werden zwey eyn fleysch(geheymnis) Sacrament odder mysterion heyst geheymnis odder ein verporgen ding, das doch von aussen sein bedeutung hat. Also ist Christus vnd seyne gemeyne eyn geheymnis, eynn groß heylig verporgen ding, das man glewben muß vnd nicht sehen kan. Es wird aber durch man vnd weyb, als durch seyn euserlich zeychen bedeuttet, das gleych wie man vnd weyb eyn leyb sind, alle gutter gemeyn haben, also hatt auch die gemeyne alles was Christus ist vnd hat. seyn, 32 das geheymnis ist groß. Jch sage aber von Christo vnd der gemeyne, 33 Doch auch yhr, eyn yglicher habe lieb seyn weyb als sich selbs, das weyb aber furchte den man.

Das Sechst Capitel.

Jhr kinder seyt gehorsam ewrn eltern ynn dem herrn, denn das ist billich. 2 Ehre deyn vater vnd deyn mutter. Das ist das erst gepot, das eyn verheyssung hat, 3 Auff das dyrs wol gehe vnd lange lebest auff erden. 4 Vnd yhr veter, reytzet ewer kinder nicht zu zorn, sondern zyhet sie auff ynn der zucht vnd vermanung an den herren. 5 Yhr knechte seyt gehorsam ewren leyplichen hern, mit furcht vnd zittern ynn eynfeltickeyt ewris hertzen, als Christo, 6 nicht mit dienst alleyn fur augen, als den menschen zugefallen, sondern [306] als die knechte Christis, das yhr solchen willen Gottis thut von hertzen mit wilfertickeyt. 7 Last euch duncken das yhr dem herrn dienet vnd nicht den menschen, 8 vnd wisset, was eyn yglicher fur gutts thun wirt, das wirt er empfahen von dem herrn, er sey eyn knecht odder eyn freyer, 9 Vnd yhr herrn thut auch dasselb gegen yhn, vnd erlasset das drewen, vnd wisset, das auch ewr herr ym hymel ist, vnd ist fur Got keyn ansehen der person.

10 Zu letzt, meyn bruder, bekrefftiget euch ynn dem herrn, vnd ynn der macht seyner stercke, 11 zihet an den harnisch Gottis, das yhr bestehen kundt [208] gegen den listigen anlaufft des teuffels. 12 Denn wyr haben nicht zukempffen mit fleysch vnd blut, sondern mit fursten vnnd geweldigen, mit den welt regenten der finsternis ynn diser welt, mit den geystern der boßheyt vnter dem hymel, 13 Vmb des willen so ergreisst den harnisch Gottis, auff das yhr kundt widderstehen an dem bosen tage, vnd ynn allen dingen gerust seyn.

14 So stehet nu, vmbgurtet ewre lenden mit der warheyt, vnd angetzogen mit dem krebs der gerechtickeyt, 15 vnd geschuchet an ewrn fussen mit rustung des Euangelion von dem frid, 16 ynn allen dingen aber ergreyfft den schild des glawbens, mit wilchem yhr kundt außleschen alle fewrige pfeyle des boßwichts, 17 vnd den helm des heyls nempt an euch, vnnd das schwerdt des geystis, wilchs ist das wort Gottis, 18 Vnd bettet stetts ynn allem anliegen mit bitten vnd flehen, ym geyst, vnd wachet datzu mit allem anhalten vnnd flehen, fur alle heyligen 19 vnnd fur mich, Auff das myr geben werde das wort, mit freydigem auffthun meyns munds, das ich muge kund machen das geheymnis des Euangelion, 20 vber wilchem ich die botschafft fure, ynn der keten, auff das ich darynnen freydick handellen muge, vnd reden wie sichs gepurt.

21 Auff das aber yhr auch wisset, wie es vmb mich stehet, vnd was ich schaffe, wirts euch alles kund thun Tychicos, meyn lieber bruder, vnd getrewer diener ynn dem hern, 22 wilchen ich gesand habe zu euch vmb des selben willen, das yhr erfaret, wie es vmb mich stehet, vnnd das er ewre hertzen troste, 23 Fride sey den brudern vnnd liebe mit glawben, von Got dem vater, vnd dem herrn Jhesu Christo. 24 Gnade sey mit allen die da lieb haben vnsern hern Jhesum Christ vnuerruglich, AMEN.

Geschrieben von Rom zu den Ephesern durch Tychicon.


  1. Druckfehler im Original: anch. Hier nach WA.DB korrigiert.
  2. Druckfehler im Original: ynu. Hier nach WA.DB korrigiert.
  3. Druckfehler im Original: haud. Hier nach WA.DB korrigiert.
  4. Schlussklammer fehlt. In späteren Auflagen steht die Schlussklammer an verschiedenen Stellen. Seit 27² gibt es keine Klammer mehr.
  5. Druckfehler im Original: auß gibt. Hier nach WA.DB korrigiert.