Das Nervensystem. Beschaffenheit des Nervensystems bei verschiedenen Geschöpfen

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Autor: Carl Ernst Bock
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Titel: Das Nervensystem. Beschaffenheit des Nervensystems bei verschiedenen Geschöpfen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 155–158
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Das Nervensystem.
Beschaffenheit des Nervensystems bei verschiedenen Geschöpfen.

Darüber herrscht kein Zweifel mehr, daß der Grad der Empfindungs- und Bewegungsfähigkeit, die Stärke des Verstandes und Willens, das Bewußtsein und Gemüth beim Menschen und Thiere von der vollkommneren oder unvollkommneren Entwickelung, Ernährung und Gewöhnung des Nervensystems, vorzugsweise des Gehirns, abhängig ist. Dies fällt übrigens auch sofort in die Augen, wenn man die so ganz verschieden gebauten Nervenorgane und die denselben anhängenden Bewegungs- und Sinnesapparate in den verschiedenen Thierclassen betrachtet und damit den Grad der vorhandenen Nerven-(Geistes-)Thätigkeiten vergleicht. Ja sogar beim Menschen zeigen sich bei den verschiedenen Racen, Geschlechtern und Altern einige Verschiedenheiten im Baue und danach ebenso auch im Thätigsein des Nervensystems. Im Allgemeinen läßt sich sagen, daß mit der höheren Stellung des Thieres die Sonderung der fadenartigen Nerven von den massigen Nervenmarkhaufen oder Centraltheilen (d. s. Ganglien, Rückenmark und Gehirn) immer deutlicher hervortritt und daß letztere immer mehr an Größe und Ausbildung zunehmen. Uebrigens gibt es in jeder Thierclasse, wie beim Menschen, Arten und Racen mit etwas entwickelterem und solche mit weniger entwickeltem Nervensysteme, und danach klügere und dümmere Thiere.

Die einfachsten, auf der niedrigsten Stufe thierischer Lebensform stehenden Thiere, die sogen. „Urthiere oder Protozoen“, deren organloser Körper aus einer gleichartigen, zähen, schleim- oder gallertartigen, zusammenziehbaren Masse (Sarcode) besteht, besitzen weder ein Nerven- noch ein Muskelsystem und führen deshalb nur ein pflanzliches Leben. In diese Thierclasse gehören die Infusorien, Schwämme, Rhizopoden und Gregarinen. – Bei den diesen Urthieren zunächst stehenden Polypen (aus durchscheinender, sehr dehnbarer, elastischer, zäher Substanz), sowie bei den Quallen (Medusen), aus glasartig-gallertiger Masse, scheint das Muskel- und Nervensystem durch einzelne Fäden nur erst schwach angedeutet. – Dagegen zeigt sich bei den Strahlthieren (Seestern s. Fig. XXIV.) ein Nervensystem ganz deutlich in Gestalt eines Nerven-Mundringes, aus dem ziemlich starke Nervenstränge in die Organe ausstrahlen, aber ohne Nervenknoten (Ganglien).

Bei etwas höherer Entfaltung des (jetzt auf beide Körperhälften [156] gleichmäßig vertheilten) Nervensystems, wie bei den Würmern (s. Fig. XXI. XXII. XXIII), findet sich nun Centralmasse in Gestalt von Nervenknoten (Ganglien) vor, und zwar zunächst um den Schlund herum oder, wo ein solcher fehlt, doch immer im vordern, dem Kopfe entsprechenden Körpertheile. Hier treten entweder zwei obere Schlundganglien auf, die (dem Gehirne höherer Thiere entsprechend) mit einander in näherem oder weiterem Zusammenhange stehen, oder es gesellen sich zu diesen oberen noch untere Schlundganglien und es entsteht nun durch die Verbindung aller ein knotiger Nerven-Schlundring. Bei manchen Würmern entspringt aus jedem obern Schlundganglion ein Nervenstrang, der sich, mit kleineren Ganglien besetzt, an seiner Seite des Körpers herabzieht. Die meisten Würmer haben aber noch einen knotigen Nervenstamm an der Bauchseite ihres Körpers (d. i. der Bauchnervenstrang, das Bauchmark), welcher von den untern Ganglien des Schlundringes ausgeht und bis zum Ende des Leibes hinabläuft, Nervenfäden nach beiden Seiten hin abgebend. – Die Krebse (s. Fig. XVII.–XX.) besitzen ziemlich ein ähnliches Nervensystem, wie die Würmer, nur entwickelt sich bei ihnen die obere Schlundganglienmasse immer mehr und tritt dem Gehirne etwas näher, so wie sich auch neben dem Bauchmarke noch ein deutlicheres Eingeweide- oder Mundmagen-Nervensystem vorfindet. – Bei den Spinnen (s. Fig. XII. XIII. XIV.) bildet sich die obere Schlundganglienmasse zu einem hirnähnlichen Kopfganglion aus, und dieses zeigt dann bei den Insecten (s. Fig. XV. XVI.) eine überwiegende Ausbildung über die Bauchkette. – Von den Weichthieren oder Mollusken (s. Fig. IX. X. XI.) zeichnen sich die Kopffüßler durch die beträchtliche Größe ihrer centralen Schlundring-Nervenmasse aus, welche sich nun schon in ihrer Gestalt dem Gehirn der Fische nähert und in einer nach vorn häutig geschlossenen Höhle des Kopfknorpels liegt. Die Mollusken machen den Uebergang von den wirbellosen Thieren zu den Wirbelthieren.

Bei den in ihrer Organisation höher stehenden Wirbelthieren lagern sich die Centraltheile des Nervensystems in ihrer Hauptmasse als ein Längsstrang (Rückenmark) unter dem Rücken des Thieres und gehen keine Schlundringbildung mehr ein. Das vordere Ende dieses Rückenmarkes schwillt dann immer mehr und mehr zum Gehirne an und dieses nimmt, indem es sich immer deutlicher und schärfer vom Rückenmarke abgrenzt, an Größe und Ausbildung zu. Uebrigens sind Gehirn und Rückenmark mehr oder minder vollständig von einer knorpligen oder knöchernen Hülle (vom Rückgrate und Schädel) umgeben und stets mit häutigen Umhüllungen versehen. Bei den niedrigsten, den Fischen, zeigt sich noch ein Mangel einer Scheidung von Rückenmark und Gehirn. In den aufsteigenden Classen der Wirbelthiere (Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugethiere) dagegen tritt diese Scheidung und mit ihr die vollkommnere Entwickelung des Gehirns, so wie die von der letzteren abhängige höhere geistige Thätigkeit des Gehirns immer deutlicher hervor.

Um die wichtigste Abtheilung des Nervensystems, welcher das geistige Thätigsein übertragen ist, nämlich das Gehirn, in seiner allmählichen Vervollkommnung besser kennen zu lernen, ist es nothwendig, der ersten Entwickelung desselben bei den höheren Wirbelthieren kurz Erwähnung zu thun, um daran zu zeigen, wie die einzelnen ganz einfachen Abschnitte des Gehirns der niederen Wirbelthiere schon die Vorbildungen der vollkommneren Abtheilungen im Gehirne der höheren Thierclassen sind.

Die erste Anlage des Centralnervensystems stellt sich als ein nach oben offener Halbcanal dar, der sich allmählich zum Rückenmarkrohre schließt und an dessen vorderem Ende das Gehirn in Gestalt von drei auf einander folgenden, mit ihren Wandungen und durch ihre mit Flüssigkeit erfüllten Höhlen zusammenhängenden Blasen (s. Fig Va. b. c.) ansitzt. Die erste, größte und wichtigste Blase bildet das „Vorderhirn“ und theilt sich sehr bald der Länge nach in zwei Hälften, d. s. die späteren Hemisphären des großen Gehirns. Am hinteren Ende dieser ersten Blase wuchert dann allmählich ein unpaarer Abschnitt als „Zwischenhirn“ hervor, der sich später zur Umgebung der dritten Hirnhöhle und Sehhügel umbildet. – Die zweite (oder Vierhügel-)Blase stellt das „Mittelgehirn“ dar, aus welchem später die Vierhügel hervorgehen. – Die dritte Hirnblase bildet mit ihrem vordern Theile das „Hinterhirn“ oder das spätere „kleine Gehirn“, während der hintere, unmittelbar in das Rückenmark sich fortsetzende Abschnitt als „Nachgehirn“ bezeichnet wird und später zum „verlängerten Marke“ wird. – Mit der allmählich sich steigernden Vervollkommnung des Gehirns in den verschiedenen Wirbelthierklassen nehmen die genannten Hirnabschnitte immer mehr an Größe und Ausbildung (doch nicht überall und alle im gleichen Maße) zu, das ganze Gehirn wird größer und schwerer, und seine anfangs glatte Oberfläche bekommt Eindrücke, Vertiefungen und wulstige Windungen (durch Faltung in Folge der immer mehr zunehmenden Vergrößerung der Oberfläche), deren Zahl fortwährend wächst, bis endlich das Menschenhirn die ausgeprägtesten und zahlreichsten Windungen besitzt. Von den Fischen an bis zum Menschen herauf wachsen die Hemisphären des großen Gehirns immer mehr nach hinten, und während sie bei den Amphibien noch nicht die Sehhügel, bei den Vögeln noch nicht die Vierhügel, bei den Säugethieren noch nicht das kleine Gehirn bedecken, überragen sie beim Menschen sogar das letztere.

Bei den Fischen (s. Fig. VII. VIII.) und Amphibien (s. Fig. VI.) ist das Gehirn vom Rückenmarke noch nicht sehr scharf abgegrenzt und in seiner Lage nur als eine Verlängerung des letzteren zu betrachten. Bei den Fischen füllt das Gehirn die Schädelhöhle meist nur zum kleinsten Theile aus und besteht hauptsächlich aus einem Vorder- und Hinterhirn, während das Zwischen- und Mittelhirn, was bei den Amphibien (Frösche, Kröten) schon weit deutlicher ausgedrückt ist, sich nur schwach entwickelt zeigt. In beiden Thierclassen gehen die Riech- und Sehnerven aus lappenähnlichen Anschwellungen hervor. Man könnte auch das Fisch- und Amphibienhirn als eine Reihe von drei Ganglien bezeichnen, welche den drei höheren Sinnen und deren Nerven entsprechen, nämlich dem Hör-, Seh- und Riechsinne das Hinter-, Mittel- und Vorderhirn. – Schon viel bedeutender sind die Veränderungen am Gehirne der Reptilien (Schildkröten, Eidechsen, Schlangen, Krokodile), denn die beiden Hälften (Hemisphären) des Vorderhirns stellen ziemlich beträchtliche Anschwellungen vor, das Zwischen- und Mittelhirn bilden sich immer mehr zu den Seh- und Vierhügeln um, während das kleine Gehirn sehr verschiedene Grade der Entwickelung zeigt.

Bei den Vögeln (s. Fig. V.) sind die Veränderungen, welche am Reptiliengehirn auftraten, noch weit auffälliger, bis endlich bei den Säugethieren (s. Fig. II. III. IV.) das große oder Vorderhirn weit über die übrigen Hirnabtheilungen überwiegt, sich besonders nach hinten (durch Hinterlappen) vergrößert und so das Mittel- und selbst zum Theil das kleine Gehirn bedeckt. Bei sehr vielen Säugethieren ist das große Gehirn noch mit glatter Oberfläche, während sich bei andern eine geringere oder größere Anzahl von Vertiefungen und Windungen wahrnehmen läßt. Uebrigens sind auch die andern Abschnitte des Gehirns in ihrer Entwickelung bedeutend vorgeschritten.

Was die darmähnlichen, durch Furchen getrennten Windungen an der Außenfläche des großen Gehirns betrifft, so entstehen diese dadurch, daß die an Umfang zunehmende Oberfläche des Hirns sich in die Länge und Breite auszudehnen durch die Schädelkapsel gehindert ist und sich deshalb in Falten zu legen gezwungen wird (wie bei einer Krause). Da nun die Rinde des Gehirns aus grauer, vorzugsweise von Nervenzellen gebildeter Nervensubstanz besteht, so wird bei dieser Faltung auch die graue, hauptsächlich die geistige Hirnthätigkeit vermittelnde Neurine an Masse zunehmen müssen. Daraus folgt nun aber, daß der Mechanismus der geistigen Thätigkeit um so vollkommner zu schätzen ist, je tiefer und zahlreicher die Hirnfurchen, je geschlängelter, zahlreicher und gewölbter die Hirnwindungen und je dicker die graue Hirnrinde ist. ! Blödsinnige haben, wie die Thiere, flache, sparsame und grobe Windungen, dagegen geistreiche Racen, Völker und Personen zahlreiche und tiefe Hirnfurchen. Der Mensch hat überhaupt mehr und unregelmäßigere Windungen und tiefere Furchen als irgend ein Thier. Uebrigens ist der Satz, daß die Zahl und Ausbildung der Windungen und Furchen des großen Gehirns im Verhältniß zu den Geisteskräften eines Thieres steht, auf die Thiere einer und derselben Ordnung zu beschränken, weil jede Ordnung einen eigenthümlichen Typus mit einer den verschiedenen Species entsprechenden Stufenleiter besitzt. So hat Fuchs und Wolf unvollkommnere Windungen als der Hund, die Katze unvollkommnere als der Löwe, der Ochs und das Schaf unvollkommnere als das Pferd, der Neger unvollkommnere als der Kaukasier.

Es lehrt nun ferner die Erfahrung, daß, wo bei einem Individuum die graue Rindensubstanz (das peripherische Grau)

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Fig. I. Menschen-Gehirn: I a. linke Hirnhälfte auf der Durchschnittsfläche (das Gehirn ist in seiner Mittellinie der Länge nach durchschnitten; I b. obere Fläche des großen Gehirns: I c. untere Fläche oder Basis des Gehirns (mit den Anfängen der 12 Paare Hirnnerven). 1. Vorderer, und 2. hinterer Lappen des großen Gehirns, 3. kleines Gehirn, 4. verlängertes Mark, 5. Brücke, 6. Bierhügel, 7. Sehhügel, 8. Sehnerv, 9. Riechnerv. — Fig. II. Großes Gehirn des Affen und Fig. II. des Bären (von der Seite gesehen). — Fig. IV. Gehirn eines Beutelthieres und Fig. V. des Haushuhns: 1. Riechkolben, 2. großes Gehirn, 3. kleines Gehirn, 4. verlängertes Mark. — Fig. V a., V b. und V c. die drei Hirnblasen (eines Hühnerembryos): a. Rückenmark, b. verlängertes Mark (Brücke), c. kleines Gehirn, d. Bierhügel, e. Höhle des ersten Hirnbläschens (dritte Hirnkammer), f. Großhirnhälfte, g. Riechkolben, h. Sehkolben. 1. Das hintere, 2. mittlere und 3. vordere Hirnbläschen. — Fig. VI. Gehirn und Rückenmark des Frosches (von unten): 1. Riechkolben, 2. großes Gehirn, 3. Schlappen. — Fig. VII. Gehirn eines Haies: 1. verlängertes Mark, 2. kleines Gehirn, 3. Sehlappen, 4. großes Gehirn, 5. Riechlappen. — Fig. VIII. Gehirn eines Fisches (von oben): 1. großes und 2. kleines Gehirn. — Fig. IX., X. und XI. Gehirn und Nervensystem von Weichthieren. — Fig. XII, XIII. und XIV. Nervensystem von Spinnen. — Fig. XV. und XVI. Nervensystem von Insecten (Schmetterlingen). — Fig. XVII., XVIII, XIX. und XX. Nevensystem von Krebsen. — Fig. XXI., XXII. und XXIII. Nervensystem von Würmern. — Fig. XXIV. Nervensystem eines Strahlthieres (Seesternes).,

[158] über die graue Nervenmasse in den Centraltheilen des Gehirns (im Streifen-, Seh- und Vierhügel) überwiegt, die geistigen Vermögen vorherrschen; daß dagegen da, wo das Centralgrau reichlicher vorhanden, die niederen, mehr körperlichen Funktionen die höheren Vermögen des Geistes beherrschen. Je höher ein Säugethier hinsichtlich seiner geistigen Fähigkeiten steht, desto mehr steigt das Uebergewicht des Rindengrau (der Hemisphären) über das Centralgrau (des Streifen-, Seh- und Vierhügels). Ein an Windungen armes Gehirn kann daher, wenn in ihm nur das peripherische Grau über das centrale überwiegt, geistig doch höher stehen als ein mit vielen und ausgearbeiteten Windungen versehenes Gehirn, wenn dieses mehr Central- als Rindengrau enthält. So besitzt z. B. der mit großen geistigen Fähigkeiten begabte Hund weit weniger Windungen an der Oberfläche des großen Gehirns als das geistesarme Schaf, dafür aber viel mehr Rindengrau als dieses. So sind überhaupt die Wiederkäuer, welche in geistiger Hinsicht tiefer stehen als die Fleischfresser, mit mehr Centralgrau, diese besser mit Rindengrau bedacht. Während beim Menschen das Centralgrau kaum gegen 5% ausmacht, beträgt es beim Affen schon 8%, beim Hunde bereits 11%, bei der Katze, dem Pferde und Kalbe 13%, ja beim Schafe 14–15%. Das Gehirn des Orang-Outang und Chimpansen nähert sich hinsichtlich der Menge und Anordnung seiner Windungen und hinsichtlich seines Gehaltes an Rindengrau am meisten dem des Menschen.

Das menschliche Gehirn (s. Fig. Ia. Ib. Ic.) hat eine Vollkommenheit erreicht, wie sich in keinem andern Wesen der gegenwärtigen Schöpfungswelt zeigt, und von dieser Vollkommenheit hängt denn nun das geistige Uebergewicht des Menschen über die Thiere ab. Vor Allem ist es aber das große Gehirn mit seinen zahlreichen Windungen und seinem reichlichen Rindengrau, welches durch die starke Ausdehnung seiner Hemisphären nach hinten die mächtigste Ausbildung wahrnehmen läßt. Uebrigens geht die erste Bildung des menschlichen Gehirns auf ähnliche Weise, wie vorher bei den höheren Wirbelthieren angegeben wurde, aus drei Blasen vor sich, und aus diesen entwickeln sich als die Hauptabschnitte des Menschenhirns: das große, kleine und Mittelgehirn mit den Seh- und Vierhügeln, so wie das verlängerte Mark, welches sich dann nach unten in das Rückenmark fortsetzt. (Ueber den Bau, die Thätigkeit und Pflege des Menschen-Gehirns später.)
Bock.