Textdaten
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Autor: Gottfried August Bürger
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Titel: Das Mädel das ich meine
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 237–240
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1776
Erscheinungsdatum: 1778
Verlag: Johann Christian Dieterich
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Erscheinungsort: Göttingen
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Quelle: Commons
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Das
Mädel das ich meine.
Im August 1776.


     O was in tausend Liebespracht
Das Mädel, das ich meine, lacht!
Nun sing, o Lied, und sag mir an!
Wer hat das Wunder aufgethan:

5
Daß so in tausend Liebespracht

Das Mädel, das ich meine, lacht?

     Wer hat, wie Paradieseswelt,
Des Mädels blaues Aug erhelt? –
Der liebe Gott! der hat’s gethan,

10
Der’s Firmament erleuchten kan;

Der hat, wie Paradieseswelt,
Des Mädels blaues Aug erhelt.

     Wer hat das Rot auf Weis gemalt,
Das von des Mädels Wange stralt? –

15
Der liebe Gott! der hat’s gethan,

Der Pfirsichblüthe malen kan;
Der hat das Rot auf Weis gemalt,
Das von des Mädels Wange stralt.

     Wer schuf des Mädels Purpurmund

20
So würzig, süs, und lieb und rund? –

Der liebe Gott! der hat’s gethan,
Der Nelk’ und Erdbeer würzen kan;
Der schuf des Mädels Purpurmund
So würzig, süs, und lieb und rund.

25
     Wer lies vom Nacken, blond und schön,

Des Mädels seidne Locken wehn? –
Der liebe Gott! der gute Geist!
Der goldne Saaten reifen heist;
Der lies vom Nacken, blond und schön,

30
Des Mädels seidne Locken wehn.

     Wer gab, zu Liebesred’ und Sang,
Dem Mädel holder Stimme Klang? –
Der liebe, liebe Gott that dies,
Der Nachtigallen flöten hies;

35
Der gab, zu Liebesred’ und Sang,

Dem Mädel holder Stimme Klang.

     Wer hat, zur Fülle süsser Lust,
Gewölbt des Mädels weisse Brust? –
Der liebe Gott hat’s auch gethan,

40
Der stolz die Schwäne kleiden kan;

Der hat, zur Fülle süsser Lust,
Gewölbt des Mädels weisse Brust.

     Durch welches Bildners Hände ward
Des Mädels Wuchs so schlank und zart? –

45
Das hat die Meisterhand gethan,

Die alle Schönheit bilden kan;
Durch Gott, den höchsten Bildner, ward
Des Mädels Wuchs so schlank und zart.

     Wer blies so lichthell, schön und rein,

50
Die fromme Seel’ dem Mädel ein? –

Wer anders hat’s, als Er gethan,
Der Seraphim erschaffen kan;
Der blies so lichthell, schön und rein
Die Engelseel’ dem Mädel ein. –

55
     Lob sey, o Bildner, deiner Kunst!

Und hoher Dank für deine Gunst!
Daß du dein Abbild ausstaffirt,
Mit allem, was die Schöpfung ziert.
Lob sey, o Bildner, deiner Kunst!

60
Und hoher Dank für deine Gunst!


     Doch ach! für wen auf Erden lacht
Das Mädel so in Liebespracht? –
O Gott! bei deinem Sonnenschein!
Bald möcht’ ich nie geboren seyn,

65
Wenn nie in solcher Liebespracht

Das Mädel mir auf Erden lacht.