Das Grab des bösen Jägers zu Horka

Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Das Grab des bösen Jägers zu Horka
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 266
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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852) Das Grab des bösen Jägers zu Horka.
N. Lausitz. Mag. 1839. S. 358.

Auf dem Kirchhofe zu Horka gegen Norden, dicht an der hohen Mauer erblickt man ein langes, mit Moos, Gras und Blumen bewachsenes Grab, dessen Hügel mit der Zeit eingesunken ist. Kein Leichenstein, kein Todtenkreuz nennt uns den Namen und die Schicksale dessen, der hier eingesenkt wurde, kein Greis des Orts weiß darüber sichere Kunde zu geben, nur im Munde des Volks wird er der grüne Mann, und sein Grab das Grab des bösen Jägers genannt. Aus diesem Namen geht hervor, daß er finsteren und menschenfeindlichen Sinnes gewesen ist, und selbst noch im Grabe weiß er sich furchtbar zu machen. Als vor mehreren Jahren der Todtengräber einem Verstorbenen das letzte Bett bereiten wollte, und die Schaufel in das Grab des bösen Jägers stieß, um hier ein neues Grab zu graben, bekam er von unsichtbarer Hand eine so derbe Ohrfeige, daß er Schaufel und Geräth im Stiche lassend, scheu und entsetzt entfloh. Seitdem hat kein Todtengräber es gewagt, das Grab des bösen Jägers zu berühren und den Schlaf des grünen Mannes zu stören. Nur Einer machte scheu den Versuch, allein das Grab war felsenhart, und er konnte die Schaufel nicht in den Hügel stoßen. So bleibt das Grab verschont, während alle übrigen Gräber nach einer Reihe von Jahren wieder benutzt werden, denn jeder fürchtet die gespenstige Ohrfeige.