Textdaten
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Autor: Michel Buck
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Titel: D Ruabadiab
Untertitel:
aus: Bagenga’. Gedichte in oberschwäbischer Mundart. S. 181–183
Herausgeber: Friedrich Pressel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: bis 1888
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Robert Lutz
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Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[181]

D Ruabadiab.[1]

Hänsisbäuri mit de Weiber
Wäscht beim Brückle voar am Eatter.[2]
Uffam Brückle stôht a Treiber,
Raucht und dischkarriart[3] vom Weattar.

5
Jetz, was thant do Hänsis Buaba

In de Krouttoil[4] neabad dussa?[5]
Sind so keack und liachat[6] Ruaba!
„So! der Eschhoi[7] wead ui nussa!“[8]
Zwôr se fliahet, aber gschwinder

10
Fangt der Eschhoi ana’ froscha,[9]

Und ear hebbt äll drei beim Lender[10]
Und verschlet en Grind[11] und Goscha.[12]
„Hau’n i ui, iahr Eardaschlinkel,
Ka’n i ui a môl versocka?[13]

15
Ha’, im Burgerstübleswinkel

Mond[14] er jetz aischt au noh hocka,

[182] Ghairet[15] er gauh’,[16] weam er wöllet,
Malafinkverstohlne Koga![17]
Heinet nu’ brav zua und bröllet!

20
Futt[18], ui hôt doch neamad zoga!“

„He, o!“ sait der Treiber, „hairet:
Was füar Buaba haunt dött glocha?
Wenn se Hänsisboura ghairet,
Haunt er in en Ima[19] gstocha!

25
Und so isch as!“ sait der Treiber,

„Gucket nu’ gem Brückle äbe,
Denn iahr kennet doch dia Weiber.
Hänsisbäuri, d Mei[20] und Bäbe?[21]
„Sökra! Sökra!“ schreit der Eschhoi,

30
„Hänsisbäuri? Ai der Donder,

Daß di – bi’ bei deaner bsonder
Guat im Fuater dinna gstanda!
Hau’n i s Hirn im Ehlaboga?
Loset, Weib – ui sei es bstanda –

35
Was i gsait hau’, ischt verloga!“

D Bäuri aber thuat nu’ lacha,
Sait: „S ischt reacht, a’ Orning schaffa
Und de baisi Buaba bacha,[22]
Folget so it maih, dia Affa!“

40
[183] D Buaba heinet Rotz und Butza,

Daß si haunt schiar nimma könna,
Putzet d Auga mit de Mutza,[23]
Hairet nimme ouf mit Zenna.[24]
Sait dô d Muatar: „Buaba, loset,

45
Want er folga oder itta?

Want er alau’[25] von der Boshet?
Desmôl hôt as deutli dütta.[26]
Bald[27] er s aischtmôl wieder treatet
Ueber s Strickle, gôhts ins Schatta,[28]

50
Trutz er um guat Weattar beatet,

S zwoitmôl weads ui nuintz maih batta![29]
Daß der Hiat ui d Bückel gmeassa
Hôt, ischt ganz nô meim Gidanka.
Eschhoi, kommet mit zum Jeassa![30]

55
Will mit Krout und Speack ui danka!“




  1. Rübendiebe.
  2. Ursprünglich die Dorfwehr mit Zaun und Graben.
  3. Unterhält sich.
  4. Krautländern.
  5. Neben draußen.
  6. Ziehen aus.
  7. Flurschütz.
  8. Die Nüsse werden vom Baum herunter geschlagen.
  9. Packen.
  10. Jacke.
  11. Kopf.
  12. Maul.
  13. Aehnlich wie versohlen.
  14. Müsset.
  15. Gehöret.
  16. Wie sich zeigen wird.
  17. Aas.
  18. Fort
  19. Bienenschwarm.
  20. Marie.
  21. Barbara
  22. Schläge geben.
  23. Aermel der Jacken.
  24. Weinen.
  25. Ablassen.
  26. Gedeutet.
  27. Sobald.
  28. Wohl örtliche Bezeichnung des Dunkelarrests, wie sonst gesagt wird „ins Loch“.
  29. Nützen.
  30. Essen.