Textdaten
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Autor: Otto Keller
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Titel: D’ Schnokajagd
Untertitel:
aus: Schnitz ond Zwetschga!
S. 45–47
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1917
Verlag: Julius E. G. Wegner
Drucker:
Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scan auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[45]

 D’ Schnokajagd.

Was kennet doch dia Donndersschnoka
Ons arme Menschakender ploga,
Was ploga – zur Verzweiflong brenga!
– I ka dervo a Liadle senga, –

5
Wenn so-n-a elends Lombadier

Hot grad sei b’sondra Freid an dir.

So isch mer ’s au do neilich ganga,
Grad han e a zom Schlofa gfanga,
Behaglich ben em Bett i g’lega,

10
Ond duah da erschta Ascht versäga, –

Uf oimol ssss – i kenn des Gsomm!
Danzt mir a Schnok om d’ Nasa rom.

Wenn d’ net a Haut hosch grad wia d’Goga,
No muescht Reschpekt han vor de Schnoka.

15
I wenigstens ka ’s net verhehla,

Mi deant die Viecher elend quäla;
I gang, kommt oina mir en d’ Quer,
Glei wia d’r Blitz d’rhenter her!

Jetzt heer e se am Ohr rom fliaga,

20
Wart no, denk i, di will e kriaga,

Dir will e d’ Freid an mir verderba,
Wann d’ nahockscht, Luader, no muescht schterba!
Se hockt, – i hau, so schnell e ka,
Wia narret mir an Backa na!

25
D’ Schnok aber heer e weiter geiga;

Do will mer scho a Wuat ufschteiga;
No, denk e, muascht halt Licht azenda,

[46]

Em Donkla kasch se doch net fenda,
Lang noch d’r Zendholzschachtel nom,

30
Boms, fliagt mei ganz Glas Wasser om!


Mei Uhr, dia schwemmt em Wasser drenna;
I han ’s schier net verwarta kenna,
Bis i des Schächtele han gfonda;
’s erscht Schwefele hot gar net zonda,

35
’s zwoit schpritzt, potz Schtuegert sapperment,

Ond hot mer d’ Finger bees verbrennt.

Do soll a Mensch sei Ruah bewahra!
Jetzt nex, wia aus em Bett rausgfahra,
Dem Sauviech noch, wia ’s Donnderwetter,

40
Jetzt muaß se her! Des wär no netter! –

Ond schlag mei Kneedle, was e ka,
Ans Eck vom Bettladpfoschta na!

Den Schmerza will e gar koim Menscha,
No net amol meim Dodfeind wenscha,

45
Mir isch d’r Odem schier verganga,

D’r Guguk hol ’s ganz Schnokafanga! –
Aha, i glaub, jetzt hockt se na!
Wart Schenderluader, jetzt kommscht dra!

I batsch an d’ Wand na donndermäßig,

50
Do werd em Gsicht i bloich ond käsig,

Mei Hand, dia feiert, ’s Bluot isch gloffa:
I han direkt en Nagel droffa,
En Nagel, den i, meiner Seel,
Fir d’ Schnok han g’halta – i Kameel!

55
Des Luader aber surrt ganz heiter

Ond seelafroh durch d’ Schtuba weiter,

[47]

Mir aber, mir isch d’ Luscht verganga,
Jetzt soll d’r Deifel Schnoka fanga!
I mach mer liaber en Verband

60
Oms Kneedle, d’ Fenger ond om d’ Hand!


O Leit, was isch en solche Laga
A Schnaps so gut, – ’s isch net zom saga! –
Es kennt, i glaub, i mecht druf wetta,
A Kirschagoischt mir ’s Leba retta!

65
Domit e gwis nex drag drvo,

Han zwoimol i „Gott segne ’s“ do.

Des Schnokaviech, des fliagt ganz monter
Frech rom ond nom ond ruf ond ronter,
I denk bei mir, wie ’s Goldschmieds Bua,

70
Ond will grad uf mei Bettlad zua, –

Trett i mer no, o mei, o mei,
En Schpreiße grad en d’ Fuaßsohl nei!

Jetzt miaßet er net selber saga:
Ka’s Oglick oin no ärger schlaga? –

75
Ond wia-n-e be em Bett drenn glega,

Hätt e am liabschta heila mega,
Ond bettet han e: „Liaber Gott,
Schlag du doch älle Schnoka z’ dot!“

Am andra Morga no, o Schrecka,

80
Was muaß em Spiagel i entdecka:

Mei Nas isch wia-n-a Sellreknolla
Ond beide Auga dick verschwolla!
’s isch guat, daß i koi Weib han no,
Sonscht däht ’s no hoißa – dui häb ’s do!