Così nel mio parla voglio esser aspro
Wir hart in Taten dieses Bild von Steine;
Ihr wachsen im Vereine
Härte und Grausamkeit von Stund zu Stunden;
Drum – oder weil sie flüchtet, wie ich meine –
Hat noch bei ihr in keine
Blöße des Köchers Pfeil den Weg gefunden.
Hin schwirrt auf schnellen Schwingen
Ihr Pfeil zum Ziel, zersplittert alle Waffen:
Ich weiß nicht Rat, kann keine Hilfe schaffen.
Da ist kein Schild, den sie mir nicht zertrümmert,
Doch hoch in meiner Seelen
Thront sie wie Blüten droben an den Zweigen.
So wenig gilt mein Leid ihr, wie sich kümmert
Der Schiffer um das Meer, dem Wellen fehlen.
Wie schwer die Last ist, der ich mich muß neigen.
Willst, grausam harte Feile du, nicht zeigen –
Da heimlich du genagt an meinem Leben –
Warum du ohne Beben
Mir bangt, von deiner Kräfte Quell zu sagen!
Mir zittert ja das Herz, wenn ich beginne,
Dort etwa meiner Fraue zu gedenken,
Wo andre auf mich lenken
So schreckt mich nicht der Tod, der in die Sinne
Nagend der Liebe Zahn sich läßt versenken.
All meine Kraft verschenken
Läßt der Gedanke mich; ich muß vergehen.
Seh’ ich sie mit dem Schwert, das Dido fällte;
Und meine Klage gellte
An Minnes Ohr und flehte um Erbarmen;
Doch sie zeigt keine Gnade für mich Armen.
Als ob sie frevelnd meinem Leben dräute,
Am Boden hält als Beute
Sie rücklings mich, daß alle Kräfte weichen.
Eilt, wie der Ruf entbeute,
Flüchtend zum Herzen hin. Ich muß erbleichen,
So stark weiß links ihr Ziel sie zu erreichen,
Daß rückwärts hin zum Herz die Schmerzen wandern.
Mal sie noch zuschlägt, wird mich Tod umfangen,
Eh’ noch der Streich hernieder ist gegangen.“
Könnt’ doch zerissen ich ihr Herz erschauen,
Wie grausam sie das meine ließ zerspalten:
Fortan den Tod, den mich ihr Reiz läßt sehen;
Sie gibt bei Tag ihn und im nächt’gen Grauen,
Raubgierig läßt sie ihren Blutdurst schalten.
In heißen Abgrunds Spalten
„Ich komme,“ rief ich flugs, „dir beizustehen!“
Voll Freude täte ich’s und würde packen
Das blonde Haar im Nacken
(Das Minne golden lockte – mir zum Leiden –)
Hätt’ ich sie erst bei ihren blonden Haaren
(Gleich Rut’ und Geißel schlagen sie mir Wunden!),
Würd’ von den Morgenstunden
Zur Vesper und zum Abend ich dran ziehen,
Des Bären Freude würde ich bekunden!
Und Rache hätt’ gefunden
Ein jeder Streich, den Minne mir verliehen.
Ihr schönes Auge (daraus Funken sprühen,
Würde ich starr betrachten:
Das wär’ die Rache, daß sie mich gemieden!
Und dann schlöss’ ich durch Minne mit ihr Frieden.
Wofür ich heiß entglommen.
Dein spitzer Pfeil soll ihr ins Herze dringen,
Denn Rache wird uns stolzen Ruhm erringen.