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Leviathan.

Sofern die Juden und Muhamedaner die Erde mit Riesen und Dämonen bevölkert hatten, dachten sie sich auch die Sündfluth als die Vernichtung und fortan den Ozean als das Grab oder den Kerker derselben. Daher die phantastische Vorstellung einer submarinen Hölle. Vgl. Herder zur Theologie I. 199. VII. 220. 248. Schon Hiob kennt diese Vorstellung. Nicht weniger Jesaias 27, 1, bei dem es heisst: Gottes Schwert habe den Leviathan und die Drachen im Meere geschlagen. Noch bestimmter heisst es in einer arabischen Fabel (bei Bochart. Hierozoicon II. 856.), Leviathan sey ein tausendäugiger Ochs, stehend auf einem Fisch, und tragend einen Stein, auf dem ein Engel stehe, der die Erde trage. Auch hier liegt der Begriff zu Grunde, dass Leviathan tief unten hause.

Ferner fabeln die Juden, Gott habe den Leviathan verschnitten, damit er nicht mehr zeuge, und sein Weibchen geschlachtet und eingesalzen für die Seligen im Himmel, weil dieses riesenhafte Dämonengeschlecht sonst Meer und Erde erfüllt haben würde. Eisenmenger I. 401. Am jüngsten Tage soll der Erzengel Gabriel den auf den Meeresgrund gebundenen Leviathan vollends tödten, damit die Seligen neben dem eingesalzenen Weibchenfleisch auch frisches Fleisch bekommen. Eisenmenger II. 874. Bochart (hier. II. 776.) sucht [27] im Leviathan das Krokodill nachzuweisen, allein es ist gleichgültig, was für ein Thier ihm zum Vorbilde gedient hat.

Alle Sünder, die in der Sündfluth ertranken, sollen submarine Teufel geworden seyn. Eisenmenger II. 428. Sofern man sich darunter nur ein Riesengeschlecht vorstellte, erklärt sich daraus auch die Fabel vom Riesen Og und Audsch. Og soll die Sündfluth überdauert haben, indem er sich dicht an die Arche hielt und an ein Einhorn anklammerte (ähnlich dem einhornigen Fisch in der indischen Sage). Eisenmenger I. 385. Er soll später die cyclopischen Mauern gebaut haben, aber mit List erschlagen worden seyn; Abraham machte aus einem seiner Zähne sich eine Bettstatt. Daselbst 389.