<<< Leuchter >>>
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aus: Christliche Symbolik
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Leuchter.

Der siebenarmige Leuchter im jüdischen Tempel, den Titus entführte und in seinen Triumphbogen aufnehmen liess, ist ein Sinnbild der sieben Geister oder Urkräfte Gottes. Mag dieses Sinnbild auch aus dem Heidenthum entlehnt seyn und sich vorerst auf die sieben Himmelslichter der Planeten bezogen haben, so hatte der Leuchter doch schon bei den Juden eine andere, rein geistige Bedeutung. Vgl. Bähr, Symbolik d. mosaischen Cultus I. 412 f. Schon der Prophet Zacharia 4, 2. 10. fasst den siebenarmigen Leuchter sinnbildlich auf und nennt ihn die sieben Augen Gottes. In der Offenb. Joh. 1, 12. wird er auf die sieben ersten christlichen Gemeinden bezogen. Sieben Lampen nebeneinander auf christlichen Grabdenkmalen bedeuten wohl dasselbe, was der siebenarmige Leuchter, und weisen auf die Auferstehung zum jüngsten Gericht hin, welches in jener Offenbarung Johannis verkündet wird. Der siebenarmige Leuchter ist gewöhnliches Attribut des Zacharias in der Reihe der Propheten.

Der grosse Kronleuchter zu Comburg am Kocher ist ein vergoldeter Reif mit zwölf Laternen, auf denen die zwölf Apostel abgebildet sind, als die ersten Lichter der christlichen Kirche. – Zwei Leuchter stehen auf beiden Armen des Kreuzes auf einem altchristlichen Katakombenbild (Aringhi I. 381), was sich vielleicht auf das Entzünden des neuen Lichtes im Geisterreich bezieht, nachdem bei der Kreuzigung der Sonne und des Monds physisches Licht verdunkelte.

Die grossen Leuchter oder Kerzenträger vor den Altären heissen Candelaber, ein ganzes Gerüste mit Lichtern heisst ein Katafalk und kommt besonders im Todtencultus vor. Die Zahl der Leuchter richtet sich nach dem Bedürfniss, nach der Grösse der Kirche, nach der höhern Feier.

[26] In den Leuchterornamenten werden theils allgemeinchristliche, theils specielle Lichtsymhole angebracht, um ihre Bestimmung zum christlichen Cultus zu bezeichnen. Vor dem Altar stehend dürfen sie das Sakrament des Altars andeuten durch Aehren und Weinranken mit Trauben. In der Charwoche dürfen sie Symbole der Passion tragen. Wann der Sieg über die Hölle gefeiert wird, dürfen sie als dämonische Karyatiden karikirt werden, die das siegreiche Licht tragen müssen. Bei der Feier jungfräulicher Heiligkeit dürfen sie als Blumen aufgefasst werden, aus denen das Licht hervorbricht.